23. April 2025

Aufruhr im Stadtmarketing Bamberg

Drei Beiräte im Stadtmarketing-Verein fordern vom Vorstand eine Rüge gegen Geschäftsführer Klaus Stieringer: Er soll sich öffentlich von den BuB-Vorschlägen zum Bamberger Ankerzentrum distanzieren. (2,5Min.Lz)

Nach der AWO gibt es jetzt auch im Stadtmarketing Druck gegen Klaus Stieringer. Grund ist seine Weigerung, sich von den teils fremdenfeindlichen Forderungen der BuB-Stadtratsfraktion zum Ankerzentrum öffentlich zu distanzieren. Die drei Stadt- und Beiräte Markus Schäfer (Grünes Bamberg), Sebastian Martins Niedermaier (SPD) und Ursula Redler (CSU/BA) haben (wohl nach gescheiterten Gesprächsversuchen) dem Vorstand eine Sechs-Punkte-Maßnahmenliste zur „Zukunft des Stadtmarketing e. V.“ vorgelegt.

Darin heißt es: „Es kann nicht sein, dass sich Klaus Stieringer öffentlich für die Umsetzung menschenverachtender und verfassungswidriger Forderungen einsetzt und trotz mehrfacher Aufforderung, sich öffentlich zu entschuldigen und die Aussagen zurückzunehmen, den Sachverhalt herunterspielt und relativiert.“ Nachdem darauf und auf eine zusätzliche Anfrage nach einer Sondersitzung zunächst keine Reaktion erfolgte, sei eine Pressemitteilung veröffentlicht worden.

Stieringer (55) führe als Geschäftsführer eines Vereins, der von der Stadt jährlich mit einer hohen fünfstelligen Summe gefördert wird, in seiner Funktion als Mitglied der BuB-Fraktion ein „Anti-Stadtmarketing“ durch.

Offenbar denkt Stieringer, dass es ihm wie auch bei der AWO möglich sei, sich von den Vorwürfen zu befreien, indem er dem Vorstand intern sein Bedauern kundtut.  Allerdings sind, wie in der AWO, auch im Stadtmarketing nicht alle Mitglieder mit seinem Verhalten einverstanden.

Zusätzlich zu einer Sondersitzung von Vorstand und Beirat, um Stieringers Rolle bei den BuB-Forderungen umfassend zu klären, fordern die drei Stadt- und Beiräte eine „formale Rüge des Vorstands an den Geschäftsführer“. Außerdem eine unmissverständliche öffentliche Entschuldigung von Stieringer sowie die Rücknahme der Forderungen. Darüber hinaus wird von Stieringer erwartet, dass er schriftlich darlegt, wie er künftig „zwischen der Rolle als (integrativ tätiger) Geschäftsführer und als (polarisierender) Stadtrat trennen“ wolle.

Niedermaier, Redler und Schäfer sind der Ansicht, dass die Rolle des Geschäftsführers im Stadtmarketing künftig auf das operative Geschäft des Vereins beschränkt werden sollte, um klar zwischen seinen verschiedenen Ämtern zu trennen. Die Vorstände sollten die Vertretung des Vereins nach außen übernehmen.

Stadträtin Dr. Ursula Redler

Auf Nachfrage der WebZBlog erklärte Ursula Redler, dass ihr “alles viel zu sehr in Richtung Bashing und Schwarz-Weiß-Denken geht“. Sie wolle sich sachlich auseinandersetzen, doch das geschehe nicht. Redler: „Ich wünsche mir Kommunikation und Orientierung in Bezug auf Sachthemen.” Sie höre jedoch viele kritische Stimmen zum Stadtmarketing und kenne auch selbst negative Vorfälle. „Dort geschieht selbstverständlich aber auch Positives und Richtiges“, hebt Redler hervor, „und eine Pauschalisierung sowie Vermengung verschiedener Dinge sollten vermieden werden.“ Es sei wichtig, aus Fehlern zu lernen. „Und das ist nicht nur meine persönliche Meinung“, betont Redler.

Geschrieben: -mdw; veröffentlicht: 6.04.25; Bilder v. webzet (Titelbild ist i.d.R. Symbolfoto); BildNw: WebZ

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6 Gedanken zu “Aufruhr im Stadtmarketing Bamberg

  1. Sandmann, Stieringer oder wie er sich gerade nennt, wird im Stadtmarketing dasselbe Konzept wie in der AWO bzw. seine Parteikollegin im BV-Gaustadt anwenden: Er wird die drei Beiräte aus dem Verein entfernen (lassen).
    Ob er dadurch weiterhin die Zuschüsse der Stadt bekommt, um seine unsäglichen Lärmevents (die nachweislich der Bamberger Geschäftswelt schaden) durchführen kann, ist dann aber fraglich. Ich hoffe nicht!

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  2. Leute wie Stieringer können nur in einem politischen Klima gedeihen wie es seit Jahrzehnten in Bamberg vorherrscht. Netzwerke (Vetternwirtschaft), freidrehende Verwaltung, schwache Oberbürgermeister und ideologischer Geldverschwendungswahn. Die damalige Führung der Werbegemeinschaft (Vorgänger des Stadtmarketings) hätten zusammen mit OB Röhner längst kurzen Prozeß mit Stieringer gemacht.
    Aber aufgepasst! In Gaustadt steht der nächste Blender schon in den Startlöchern.

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    1. Ich finde den Begriff “Werbegemeinschaft” gut, weil es die Aufgabe klar definiert. “Marketing” lässt zu viel Platz für die beobachteten Auswüchse und die teils peinliche Selbstermächtigung von Scheinriesen ohne nennenswerte Qualifikation und Kenntnisse. Ich kenne das aus Unternehmen. Als es noch “Werbeabteilung” hieß, war alles klar, mit dem Namenswechsel zu “Marketing” wurden sie übergriffiger und auch weniger effizient bis unternehmensschädlich. Das haben wir auch hier.

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