15. April 2025

AWO Bamberg schließt SPD-Mandatsträger aus

Nach den umstrittenen BuB-Forderungen zum Ankerzentrum wurde Klaus Stieringer aufgefordert, als Vorsitzender des AWO-Kreisverbands zurückzutreten. Der Verband hat aber die Kritiker ausgeschlossen. (2,5Min.Lz)

Die Kritiker drohten ihrerseits mit Austritt

Der Bamberg-Forchheimer Bundestagsabgeordnete Andreas Schwarz und die Bamberger Stadtratsmitglieder Inge Eichhorn und Heinz Kuntke (alle SPD) hatten von Stieringer verlangt, als Vorsitzender des  AWO-Kreisverbands Bamberg Stadt und Land zurückzutreten. Stieringer habe durch seine Beteiligung an einem  „Forderungskatalog“ der BuB-Stadtratsfraktion zum Bamberger Ankerzentrum dem Verband schweren Schaden zugefügt. Der Forderungskatalog hatte aufgrund seiner teilweise fremdenfeindlichen Inhalte große Aufregung in der Stadtgesellschaft ausgelöst. BuB hatte unter anderem verlangt, dass eine nächtliche Ausgangssperre im Ankerzentrum eingeführt wird und männlichen Flüchtlingen der Zutritt zum Stadionbad und Bambados verboten wird.

Schwarz, Kuntke und Eichhorn veröffentlichten anschließend auf Facebook: „So nicht Klaus Stieringer – Treten Sie von Ihrem Vorstandsposten bei der  AWO zurück oder wir werden aus der AWO austreten!“ In ihrer Begründung äußerten sie: „Wir sind langjährige Awo-Mitglieder und können nicht nachvollziehen, wie jemand, der einen Sozialverband leitet, solche Ideen entwickeln und niederschreiben sowie sich öffentlich für die Umsetzung von Forderungen einsetzen kann, die gegen die Menschenwürde verstoßen und verfassungswidrig sind.“

Anstelle der Erfüllung ihrer Forderung nach Stieringers Rücktritt ging für seine Kritiker jedoch der Schuss nach hinten los. 

Matthias Kirsch, der Awo-Kreisgeschäftsführer, teilte den drei Genossen mit, „dass sich der Awo-Kreisvorsitzende Klaus Stieringer gegenüber dem zuständigen Awo-Kreisvorstand in aller Deutlichkeit von den umstrittenen Punkten des BuB-Forderungskatalogs distanziert habe. Er hat sich in diesem Zusammenhang auch entschuldigt. Seine Stellungnahme wurde vom Awo-Kreisvorstand in vollem Umfang akzeptiert.“

In dem Schreiben wird Bezug auf die Rücktrittsforderung von Schwarz, Kuntke und Eichhorn an Stieringer genommen: „Aufgrund Ihrer Kommunikation über soziale Netzwerke und Medien gehen wir davon aus, dass Ihre Mitgliedschaft fristgerecht zum 30. Juni 2025 enden soll. Daher würden wir Sie ab dem 01. Juli 2025 nicht mehr als Mitglied führen. Wenn Sie Ihre Entscheidung ändern möchten, bitten wir um eine kurze schriftliche Rückmeldung.”

Die Kritiker Stieringers werden also im Rahmen der Auseinandersetzung um den umstrittenen BuB-Forderungskatalog aus der AWO hinausgedrängt, während Stieringer angeblich vom Kreisvorstand „ohne Gegenstimme“ Akzeptanz erfahren hat.

Auf beiden Seiten herrscht nun große Aufregung. 

MdB Andreas Schwarz hat mittlerweile eigeninitiativ ein Kündigungsschreiben an die Awo gesendet. Als Sozialdemokrat empfinde er nach rund 20 Jahren Mitgliedschaft bei der Awo einen großen Schmerz über das Verhalten des Awo-Kreisvorstands.

Geschrieben: -mdw; veröffentlicht: 1.04.25; Bilder v. webzet (Titelbild ist i.d.R. Symbolfoto); BildNw:

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5 Gedanken zu “AWO Bamberg schließt SPD-Mandatsträger aus

  1. “Treten Sie von ihrem Posten zurück, oder wir verlassen die AWO!”

    Viel klarer kann man doch in der deutschen Sprache nicht formulieren.
    Fr. Eichhorn, Hr. Kuntke und Hr. Schwarz sind erwachsen und werden selbstverständlich wie Erwachsene behandelt.

    Da ist doch ein netter Brief, in dem gefragt wird, ob die Aussage richtig verstanden wurde, sehr weit unten auf der Eskalationsskala.

    Hr. Kuntke äußert daraufhin sinngemäß, dass es eine Frechheit sei, ihn ernst zu nehmen in seinen Aussagen.

    Damit ist doch alles gesagt.

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  2. Irgendwie scheint es eine Methode aller BUB-Angehörigen zu sein, unliebsame Mitglieder, auch wenn sie, wie hier, selbst austreten wollen, erstmal hinauszuschmeißen.

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