Ladendiebstähle, Fahrraddiebstähle sowie ein genereller Anstieg anderer Delikte. Das zeigt die vor wenigen Tagen veröffentlichte Polizeiliche Kriminalstatistik 2024 für Bamberg. (2Min.Lz)
Diebstahl nach wie vor das größte Deliktfeld in der Stadt
Die für Oberfranken veröffentlichten Daten zeigen, dass in drei von vier oberfränkischen Oberzentren, nämlich in Bayreuth, Coburg und Hof, die Fallzahlen zurückgingen. In Bayreuth um 2,7 Prozent, in Coburg um 2,1 Prozent und in Hof um 6,1 Prozent. In diesen drei Städten registrierte die Polizei im Jahr 2024 insgesamt etwas über 11.000 Straftaten. In Bamberg stieg die Zahl der Straftaten auf 7.312 an, das entspricht einer Zunahme von 12,4 Prozent.
Auch im Jahr 2024 bleibt Bamberg eine Hochburg der Kriminalität. Während in anderen Regionen die Zahlen zurückgehen, nimmt die Kriminalität hier weiter zu.

In der Stadt Bamberg ist Diebstahl nach wie vor das größte Deliktfeld. Der Bereich umfasst 2936 erfasste Fälle und liegt damit knapp 24 Prozent über dem Wert des Vorjahres. Vor allem betroffen sind Fahrräder und Autos. Die Anzahl der Fahrraddiebstähle stieg um 48,6 Prozent an. Es wurden 596 gestohlene Räder gemeldet, die meisten im Gebiet zwischen der Bahnlinie und dem linken Regnitzarm.
Ein besonders besorgniserregender Trend ist bei den Rohheitsdelikten zu beobachten: Im Vergleich zum Vorjahr hat die Anzahl der Körperverletzungen und Raubüberfälle um 188 Fälle zugenommen.
Moderate Belegung des Ankerzentrums kann die Kriminalitätsrate entlasten
In Bamberg ist seit Jahren die Sicherheitslage rund um das Ankerzentrum im Fokus. In der Vergangenheit resultierte die hohe Belegung des Zentrums in einer überdurchschnittlichen Anzahl von Eigentumsdelikten in der Stadt sowie Diebstählen oder Körperverletzungen innerhalb der Einrichtung.
Florian Mayer, der leitende Polizeidirektor der Polizeiinspektion Bamberg, stellt in einer Presseinformation dazu fest, dass die Deliktzahlen aufgrund des Rückgangs der Belegungszahlen gesunken seien. Die interne Spannungen hielten sich aufgrund der geringen Auslastung von maximal 1500 Bewohnern in Grenzen. Die Polizei beobachte die Situation weiterhin genau. Mayer äußerte eine vorsichtige Prognose für dieses Jahr: Sollte die Belegung moderat bleiben, könnte dies auch die Kriminalitätsrate in der Stadt insgesamt entlasten. Der Polizeidirektor sieht Bamberg aber weiterhin als “eine sichere Stadt“.

Bei den Verkehrsunfällen ist Bamberg 2024 mit 2263 Fällen fast unverändert geblieben. Im Hinblick auf die Unfallfolgen zeige sich eine positive Entwicklung: Die Anzahl der verletzten Personen sank um 13,3 Prozent, und auch die Zahl der Schwerverletzten reduzierte sich.
Die Anzahl der Fahrradunfälle hat sich, wenn auch nur geringfügig, von 225 auf 230 Fälle erhöht. Bemerkenswert ist, dass in vielen Fällen Radfahrer die Hauptverursacher waren.
Geschrieben: -mdw; veröffentlicht: 27.03.25; Bilder v. webzet (Titelbild ist i.d.R. Symbolfoto); BildNw: WebZ
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Kein Wunder dass die Zahlen wieder steigen, die Touristen fallen auch wieder in größeren Massen über uns ein und Wochenends nachts sind wieder in Regelmäßigkeit Alkohol-induzierte Schlägereien in den bekannten Trinkmeilen am Start.
Genau, das sind alles die gefährlichen, australischen Austauschstudenten!
(https://youtube.com/shorts/mS_t6q3P_F0?feature=shared)
Könnten aber auch Reisegruppen indischer Nonnen sein oder Teilnehmer eines Ärztkongresses, wer weiß das schon. 😉
Für mich nicht wirklich transparent: Wenn die mit dem Ankerzentrum in Verbindung stehenden Delikte zurückgegangen sind, woher kommen dann die hohen Fallzahlen? Diebstahl und Fahrraddiebstahl hören sich erst einmal so an, als würden die Delikte häufiger armutsbedingt begangen (sofern hier nicht massenhaft Rolex und 5000€-Fahrräder abhanden kommen). Aber auch die Leute, die in den teils finanziell nicht so gut aufgestellten Bezirken der Stadt wohnen, sind doch nicht plötzlich dazu übergegangen, massenhaft Diebstähle zu begehen? Und die aus dem Hain- und Berggebiet vermutlich auch nicht. Daher frage ich mich schon, wie es bei geringerer Belegung der AEO dazu kommt, dass die Fallzahlen steigen. Vor allem, da dies ja nur in Bamberg der Fall ist.
In jedem Fall wären die Rohdaten interessant. Also pro Tat eine “Zeile” versehen mit Kreisgemeindeschlüssel (KGS) auf möglichst granularer Ebene, z.B. Straßenabschnitt. Kriegt man sowas vom “Staat”?
Die aufbereiteten Daten und Berichte sind doch eher selektiv und grob beschreibend. In die Bereiche der schließenden Statistik begibt man sich tunlichst nicht. Wenn man zu diesen Daten noch soziodemographische und -ökonomische Daten anreichert, kann man schon einige Schlüsse ziehen, auch wären die Gebietsgrenzen nach Clustern auf Datenbasis zu bilden. Das ganze wäre zudem über die Zeit hinweg zu analysieren, und dabei meine ich nicht nur bunte Bildla, sondern Aussagen über bedingende Faktoren, Kausalitäten und vielleicht sogar Prognosen.
Ich glaube ganz ehrlich gesagt nicht, dass die das im Innenministerium drauf haben. Unsere öffentlichen Stellen haben sich ja bereits vor fünf Jahren als bodenlos inkompetent in Datenanalyse erwiesen.
Wenn ich mir folgendes ansehe, wird’s mir mit Verlaub schlecht:
https://www.stmi.bayern.de/assets/stmi/med/aktuell/pks-2024.pdf
Dort sind zwar die für Bamberg spezifischen Fallzahlen nicht vermerkt, aber auf S. 15 wird offensichtlich, wie deutlich Bamberg seinen Spitzenplatz in der bayerischen Kriminalitätsstatistik zurückerobert hat.
Wohlgemerkt, obwohl die Anzahl der Straftatbestände im Zusammenhang mit Cannabis im bayernweiten Schnitt um 40% zurückgegangen sind. Und lt. Hr. Mayer seien die „Deliktzahlen aufgrund des Rückgangs der Belegungszahlen [der AEO] gesunken (…)“.
Im bayernweiten Schnitt sinken die absoluten Fallzahlen, ebenso wie die sog. HZ (auf 100.000 Einwohner normierte Häufigkeitszahl). Nur in Bamberg ist ein sprunghafter Anstieg zu verzeichnen, 11,5% Zuwachs im Vergleich zum Jahr 2023.
Damit liegen wir weit vor Städten wie Nürnberg oder Regensburg.
Diese haben im Unterschied zu uns Kriminalitätshotspots benannt und bemühen sich aktiv um die Eindämmung:
https://www.br.de/nachrichten/bayern/elend-drogen-kriminalitaet-oeffentliche-plaetze-vor-dem-kollaps,UgYD3HQ
Hier werden im übrigen Maßnahmen umgesetzt, für die sich Vertreter der BuB mit schlimmsten Vorwürfen konfrontiert sahen und weiterhin sehen.
In Bamberg „warnt die Polizei vor Panikmache.“ (https://www.fraenkischertag.de/lokales/bamberg/blaulicht/kriminalitaet-in-bamberg-steigt-2024-weiter-an-art-433066)
Ob sich die Probleme durch diese Warnung lösen lassen?
Ich bezweifle dies stark und wünsche mir deswegen eine aktive und transparente Auswertung der Fallzahlen, vor allem eine Zuordnung der AEO. Diese gibt es wohl auf Nachfrage (vgl. meine Kommentare hier: https://freie-webzet.de/vorsicht-bei-stimmen-aus-der-bevoelkerung/)
Dann sollte über alle Vorschläge diskutiert werden, denn offensichtlich lassen sich die rechtlichen Rahmenbedingungen ja unter gewissen Bedingungen durchaus schaffen.
Der Spruch “Bamberg sei eine sichere Stadt! ist genauso zynisch wie der Spruch des damaligen Polizeisprechers vor knapp 10 Jahren “Es sei nur gefühlte Gewalt und die Bürger in Bamberg Ost würden sich schon daran gewöhnen”. Gesagt wurde dies von ihm bei einer Podiumsdiskussion damals im FT Gebäude! Eigentlich hätte dieser Mann sofort weg gehört!
quatsch, damit hat er sich für höhere aufgaben empfohlen.