USATrump gründet «Glaubensbüro» im Weissen Haus
Das Büro wird von der bekannten Fernseh-Predigerin Paula White geleitet. Kritiker warnen vor einer zunehmenden Durchmischung von Staat und Religion.
Darum gehts
Trump hat ein «White House Faith Office» im Weissen Haus eingerichtet.
Paula White, eine langjährige Beraterin, führt das Büro.
Kritiker befürchten eine Durchmischung von Religion und Politik.
US-Präsident Donald Trump (78) hat im Weissen Haus ein «Büro für Glaubensfragen» geschaffen. Die Einrichtung des «White House Faith Office» wurde am Freitag offiziell verkündet. Ziel sei es, «glaubensbasierte Einrichtungen, Gemeindeorganisationen und Gotteshäuser zu befähigen, Familien und Gemeinden zu dienen», hiess es in der Mitteilung.
Am Samstag veröffentlichte das Weisse Haus auf der Plattform X ein Foto aus dem Oval Office. Es zeigt Trump mit gesenktem Blick hinter seinem Schreibtisch, umringt von mehr als einem Dutzend Mitarbeitern. Viele der Anwesenden haben die Augen geschlossen, einige beten mit gefalteten oder erhobenen Händen. «‹Gesegnet sind die Friedensstifter›, wie es in der Bibel heisst. Ich hoffe, dass mein grösstes Vermächtnis, wenn alles vorbei ist, darin bestehen wird, dass ich als Friedensstifter und Einiger bekannt bin», wird Trump zitiert.
Das ist Trumps Frau für religiöse Angelegenheiten
Auffällig auf dem Bild: Neben Trump steht die evangelikale Predigerin Paula White (58), die als Einzige im Raum Weiss trägt. White, eine langjährige Vertraute des Präsidenten, wurde in diesem Zuge als Sonderbeauftragte der Regierung und leitende Beraterin des neu geschaffenen Glaubensbüros eingeführt. Sie hatte Trump bereits zuvor im Rahmen seiner «Faith and Opportunity»-Initiative beraten.
Paula White wurde 1966 in Tupelo, Mississippi, geboren und ist eine bekannte Fernsehpredigerin und Autorin. Sie leitet das New Destiny Christian Center in Florida und predigt das umstrittene Wohlstandsevangelium, das materiellen Reichtum als Zeichen göttlicher Gunst interpretiert. Kritiker werfen ihr vor, finanzielle Spenden von Anhängern zu fordern, um göttlichen Segen zu erlangen. Sie ist mehrfache Millionärin.
Trumps Wahlsieg war «Gottes Plan»
White gilt als spirituelle Beraterin und enge Vertraute von Trump. 2017 erklärte sie in einem TV-Interview, dass Trump nach Gottes Plan an die Macht gekommen sei und Widerstand gegen ihn auch Widerstand gegen Gott bedeute. Während des Sturms auf das Capitol am 6. Januar 2021 hielt sie das Eröffnungsgebet vor Trumps Rede. 2020 sorgte sie international für Aufsehen, als sie während eines ekstatischen Gebets von «dämonischen Netzwerken» sprach.
Die 58-Jährige war dreimal verheiratet und ist seit 2015 mit Jonathan Cain, Keyboarder der Rockband Journey, verheiratet. Mit der Einrichtung des «White House Faith Office» verstärkt Trump seine Verbindungen zu evangelikalen Christen, einer wichtigen Wählergruppe für seine politische Agenda. Kritiker warnen vor einer zunehmenden Vermischung von Religion und Politik im Weissen Haus.
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