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Das muss allen Medien zu denken geben

Keine politische Karikaturen mehr: Die «New York Times» löscht ein ganzes Genre. (Archivbild) Bild: Ole Spata/DPA/Keystone

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Netanyahu als Blindenhund, ein blinder Trump. Diese Karikatur erschien Ende April in der internationalen Ausgabe der «New York Times». Und sie sorgte sofort für Proteste. Der Vorwurf: Antisemitismus.

Seither ist in der Welt der zeichnenden Kommentatoren nichts mehr wie bisher. Denn der Cartoon mit den beiden Staatsmännern hat das Ende der politischen Karikatur in der «New York Times» besiegelt. Auf einen Schlag wird ein ganzes Genre gelöscht.

Das ist besorgniserregend. Denn die «Times» fand sich inmitten eines Shitstorms wieder, der sich vor allem in den sozialen Medien aufgebaut hat. Die Zeitung ist eingeknickt. Und geht nun den Weg des geringsten Widerstands. Keine Cartoons mehr, keine Stürme mehr. Das ist zum einen verständlich. Ein Shitstorm tut weh, und wer sich darin befindet, will nur noch eines: dass er aufhört. Und niemals wiederkommt.

Nur: Die Zeitung macht mit ihrem Entscheid die öffentliche Debatte ärmer, nimmt ihr den Hofnarr.

Gerade wegen Social Media

Und der Entscheid zeigt, dass auch ein Leitmedium von globaler Ausstrahlung der Wucht der sozialen Medien manchmal nichts mehr entgegenzusetzen hat. Das muss auch hiesigen Medien zu denken geben.

Der Schweizer Karikaturist Chappatte, einer der weltweit wichtigsten seines Fachs, sagt, dass wir noch nicht gelernt hätten, wie Erwachsene mit den digitalen Technologien umzugehen. Unser Verhalten sei kindisch – und gefährlich. Und das sagt er nicht nur, weil er nun mit der «New York Times» einen Auftraggeber verloren hat.

Was er meint: Wir müssen uns unsere Debatten bewahren. Gerade wegen Social Media, welche die Stimmen einiger so laut werden lässt.

Trumps Kippa ist unnötig, das Hundehalsband mit Davidstern ebenso. Mit Blick auf die Geschichte geht das zu weit. Aber muss man dafür gleich auf politische Karikaturen verzichten?

Lassen Sie uns darüber debattieren!