Ob wirklich Treibstoff floss, ist unklar – aber immerhin das Andocken ans Tankflugzeug hat schon mal funktioniert: Vorsichtig schob sich der fünfte Prototyp der KAI KF-21 Boramae am Vormittag des 19. März (Ortszeit) in der Luft über der Südsee an den Tankausleger eines Airbus KC-330 heran – und ließ den "Boom" des Airbus-Tankers wenig später in die vorgesehene Aussparung am Rumpfrücken gleiten. Die koreanische Rüstungsagentur DAPA hielt den Premieren-Kontakt auf Video fest, ein FA-50-Doppelsitzer fungierte als fliegende Beobachtungsplattform.
Erfolgreiche Premiere
"Während des Flugtests analysierte die DAPA mögliche Auswirkungen der hinter dem Tankflugzeug auftretenden Turbulenzen auf die Kontrolle, die Sicherheit der Verbindung und Trennung mit dem Tanker und den Treibstofftransfer", ließ das südkoreanische Verteidigungsministerium in einer Stellungnahme verlauten.
Die DAPA wertete den ersten Betankungstest der KF-21 im Nachgang als Erfolg. Er soll den Grundstein legen für eine ganze Kampagne von rund 60 Erprobungsflügen, bei denen die Spritaufnahme in der Luft im Vordergrund steht. Im späteren Einsatz soll sich der Aktionsradius der KF-21 durch Luftbetankung um etwa 50 Prozent ausweiten, weshalb die Testreihe für die angedachten Einsatzszenarien von erheblicher Bedeutung ist.
Rasanter Zeitplan
Gut anderthalb Jahre nach dem Erstflug einer KF-21 sehen sich die Südkoreaner mit ihrem Kampfjet-Meisterstück weiter voll auf Kurs. Sechs Prototypen, darunter zwei Doppelsitzer, spulen aktuell munter die ihnen auferlegten Flugerprobung ab und nehmen in beeindruckendem Tempo Punkt für Punkt im Lastenheft in Angriff. Nach wie vor geht die DAPA davon aus, die erste KF-21 aus der Serienfertigung in der zweiten Hälfte 2026 an die Luftwaffe Südkoreas auszuliefern.