
Südwestmetall-Förderpreis für Rita Sevastjanova
Wie können die Eigenschaften großer KI-Sprachmodelle (LLM) grafisch erforscht und verglichen werden? Mit dieser Frage beschäftigte sich die Informatikerin Rita Sevastjanova in ihrer Dissertation an der Universität Konstanz, für die sie den Förderpreis 2025 des Arbeitgeberverbandes Südwestmetall verliehen bekam.
Als eine von neun Forschenden aus Baden-Württemberg erhielt Rita Sevastjanova den diesjährigen Südwestmetall-Förderpreis 2025 für ihre herausragende Dissertation in der Arbeitsgruppe von Daniel Keim am Fachbereich Informatik und Informationswissenschaft der Universität Konstanz. Mit ihrer Arbeit „Interactive Visual Investigation of Word Embedding Contextualizations in Large Language Models“ leistete sie einen wichtigen Beitrag zum besseren Verständnis großer KI-Sprachmodellen (Large Language Models, kurz: LLM), wie beispielsweise der GPT-Modelle, die durch den Chatbot ChatGPT allgemeine Bekanntheit erlangten.
Im Detail beschäftigte sich Sevastjanova in ihrer Dissertation mit der Entwicklung grafischer Analyseansätze, die es ermöglichen, Muster in sogenannten „kontextuellen Einbettungen“ zu untersuchen. Dabei handelt es sich um mathematische Repräsentationen von Wörtern, die sich – im Gegensatz zu statischen Einbettungen – je nach sprachlichem Zusammenhang anpassen und dem Modell so eine genauere Vorstellung der Bedeutung von Wörtern liefern.
Die visuellen Methoden aus Sevastjanovas Dissertation erlauben in der Anwendung nicht nur den Vergleich der Stärken und Schwächen von Sprachmodellen mit dieser Art von Einbettungen und den von ihnen generierten Texten. Sie bieten beispielsweise auch personalisierte Entscheidungshilfen bei der Auswahl von Sprachmodellen auf Basis der sprachlichen Präferenzen der NutzerInnen. Aktuell setzt Sevastjanova ihre Forschung als Postdoktorandin im „Interactive Visualization and Intelligence Augmentation (IVIA)“ Labor der ETH Zürich (Schweiz) fort.
Über den Südwestmetall-Förderpreis
Der Südwestmetall-Förderpreis des Arbeitgeberverbandes Südwestmetall zeichnet herausragende NachwuchswissenschaftlerInnen der neun baden-württembergischen Landesuniversitäten aus. Der mit je 5.000 Euro dotierte Preis wird jährlich für Dissertationen vergeben, die für die industrielle Arbeitswelt oder deren sozialpolitische Rahmenbedingungen von Bedeutung sind. Eine Nominierung erfolgt durch die jeweiligen Universitäten.