meinungsstark
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Müll-Geheimnis im Permafrost

„Die Grünen werden Dinge verbieten“, taz vom 19. 6. 19

Als Dmitri Medwedjew 2008 russischer Präsident von Putins Gnaden wurde, hielt er sehr bald eine Rede zum Klimawandel. Er sagte, Russland brauche internationale Hilfe für ein Problem, das es nicht alleine lösen könne: Im Permafrost befänden sich von jeher sowjetische und russische Atommülllager! Davon war dann nie wieder die Rede. Wahrscheinlich hat Putin ihn zurückgepfiffen. Und die deutschen Medien hatten offensichtlich kein großes Interesse. Kai Whittaker von der CDU wirft den Grünen im Interview vor, sie seien eine Verbotspartei. Abgesehen davon, dass dieser alte Hut beim Wähler längst nicht mehr zieht – was verbietet die CDU denn nicht alles? Frauen die Selbstbestimmung über ihren Körper! ÄrztInnen Information auf ihrer Website, Homosexuellen die Adoption von Kindern, hier geborenen Kindern die Staatsbürgerschaft … Vielleicht sollte diese Partei mehr über den auftauenden Permafrost nachdenken, statt so kleinkariert Wahlkampf zu machen. Marina Wandruszka, Hamburg

Islamfeindlich? Hallo, was soll das?

„Preis, verdächtig?“, taz vom 26. 6. 19

Ich bin so froh, dass ich in den 1970er/80er Jahren jung sein durfte! Wir durften alle Religionen der Reihe nach ausprobieren – und auch darüber Witze machen! Wir durften über eine überschaubare Zahl von Geschlechtern lachen, ironisch, bissig und schenkelklopfend sogar über das eigene! Wenn ich heute in der taz lese, dass Franziska Becker einen Preis nicht erhalten soll, weil ihre Cartoons aus ebendieser Zeit islamfeindlich seien, dreht sich mir der Magen um. Was soll das? Ich habe noch nicht verstanden, warum der Islam die einzige Religion ist, die man nicht kritisieren darf. Während einerseits seit Generationen zu Ostern „Life of Brian“ im öffentlich-rechtlichen Fernsehen zur Primetime gesendet wird, verbieten uns vorwiegend junge „linke“ Frauen mit oder ohne muslimische Wurzeln seit einigen Jahren, „irgendwas mit Islam“ zu kritisieren, insbesondere wenn muslimische Frauen involviert sind. Was ist das für eine Religion, die mit Samthandschuhen angefasst werden muss? Was ist das besonders Schützenswerte am Islam, das ihn unterscheidet von anderen Religionen?

Kathrin Keller, Gau-Bischofsheim

„Nicht feministisch“,taz vom26. 6. 19

Doch feministisch!

Die Becker zeichnet Frauen in all ihren seltsamen, banalen, kuriosen Lebensrealitäten. Und klar kommen die nicht immer gut dabei weg! Ich habe mich wiedererkannt, ertappt gefühlt und fremdgeschämt. Mit ihrer Satire bin ich eine erwachsene Frau geworden. Klar preisverdächtig!

Tanja Regenscheidt, Pfaffenhofen an der Glonn

Die Aufgabe der Cartoonistin

Ist es nicht die Aufgabe einer Cartoonistin, zu überspitzen, zu lästern und auch richtig mal ins Fettnäpfchen zu treten?

Zven auf taz.de

Die Aufgabe des Fettnäpfchens

@Zven Naja, wenn es immer wieder das gleiche Fettnäpfchen ist? Immer die gleiche Bresche? Michi W. auf taz.de