Wetter- und Klimalexikon

Das Wetter- und Klimalexikon des DWD erläutert die wichtigsten meteorologischen und klimatologischen Begriffe und wird ständig ausgebaut.

Luftmassengrenze

Einen mehr oder weniger breiten Übergangsbereich (20 bis 200 km) zwischen zwei Luftmassen bezeichnet man als "Luftmassengrenze" oder als Front. Üblicherweise sind Fronten mit typischen Wettererscheinungen verbunden. Verdrängt warme Luft kalte, so ist dies häufig mit Regen verbunden (Warmfront); verdrängt kalte Luft warme, so kann es nach Schauern und Gewittern schnell auflockern oder aufklaren (Kaltfront).

Verwendung des Begriffes "Luftmassengrenze" in Wetterberichten:

Verlagert sich ein Teiltief im Zentrum einer starken Höhenströmung, so ziehen die nahe des Tiefkerns befindlichen Abschnitte der zugehörigen Fronten viel schneller als die am Rand der Strömung befindlichen Teile, da die Strömungsgeschwindigkeit am Rand viel geringer ist. Das kann dazu führen, dass sich der Frontverlauf von einer ursprünglich senkrecht zur Strömung befindlicher Lage in eine strömungsparallele Lage umwandelt. Als Folge dessen können an einer solchen Luftmassengrenze abwechselnd Kalt- und Warmfrontabschnitte auftreten, je nachdem, welche der beiden parallel zueinander fließenden Luftmassen gegen die andere vordrängt bzw. aktiv wird.

Da bei strömungsparalleler Frontlage die von den wetteraktiven Prozessen betroffenen Gebiete über einen langen Zeitraum mit Niederschlägen versorgt werden, kann dies ggf. zu Überschwemmungen und Lawinenabgängen (bei starken Schneefällen in den Bergregionen) führen.