WWF-Report für die Integration von Kunststoffauswirkungen in ESG-Bewertungen von Unternehmen veröffentlicht

Hamburg, 19.03.2021: Ein heute veröffentlichter WWF-Report bietet erstmals eine detaillierte Anleitung zur Integration von Kunststoffen in die ökologische, soziale und unternehmensführungsbezogene Leistungsbewertung von Unternehmen (ESG). Der Report „Integration of plastics impact evaluation into ESG assessments“ richtet sich in erster Linie an ESG-Datenanbieter und unterstützt Unternehmen dabei, ihre Berichterstattung und Transparenz in Bezug auf die Verwendung von Kunststoffen und deren Auswirkungen zu verbessern.

„Anbieter von ESG-Daten haben die finanziellen Auswirkungen des Umgangs mit Plastikmaterialien auf Unternehmen erkannt. Der Mangel an verlässlichen und vergleichbaren Unternehmensdaten erschwert jedoch eine objektive Bewertung der Kunststoff-Performance eines Unternehmens", erklärt Andrea Dreifke-Pieper, Direktorin der International Economy Unit beim WWF. „Mit dem Report bietet der WWF eine konkrete Anleitung, wie die Einschätzung der Auswirkungen von Kunststoffen effektiv in ESG-Bewertungen integriert werden kann", so Dreifke-Pieper.

Der Bericht skizziert, wie relevante Leistungsindikatoren für Kunststoffe entwickelt und in bestehende ESG-Analyserahmen integriert werden können. Berücksichtigt wird dabei, wo sich Unternehmen in der Kunststoff-Wertschöpfungskette befinden, welche Maßnahmen zur Kunststoff-Reduktion getroffen werden und welche Bereitschaft für Veränderungen vorliegt.

„Durch das Setzen von Standards für die Bewertung von Plastikauswirkungen in ESG-Analysen können ESG-Dienstleister verstärktes Berichten und Handeln von Seiten der Unternehmen fördern. Langfristig sollte dies in eine verpflichtende standardisierte Berichterstattung und volle Transparenz über den Plastik-Fußabdruck von Unternehmen überführt werden", betont Dreifke-Pieper.

Im letzten Jahrzehnt ist die Plastikverschmutzung aufgrund der zunehmenden ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Auswirkungen an die Spitze der globalen Umweltagenda gerückt. Unternehmen stehen vermehrt unter Druck, relevante Informationen zu Kunststoffnutzung und -management für Investoren und Regulierungsbehörden offenzulegen. Anhand von Interviews mit ESG-Analysten sowie Investoren zeigt der Report, dass die Bewertung von Kunststoffauswirkungen aktuell begrenzt ist. Während einzelne Anbieter von ESG-Daten bereits über Aspekte der Kunststoffauswirkungen von Unternehmen berichten, ist es für viele Datenanbieter ein neuer Arbeitsbereich. Die daraus resultierende mangelnde Vergleichbarkeit verschiedener ESG-Ratings erschwert es Investoren, fundierte Entscheidungen zu treffen.

Weitere Informationen

Der vollständige Report „Integration of plastics impact evaluation into ESG assessments“ kann hier abgerufen werden.

Kontakt

Britta König

Pressesprecherin, Hamburg