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Bayern Frau wegen Totschlags von Stiefsohn zu neun Jahren Haft verurteilt

Ein Vierjähriger aus dem bayerischen Eschenbach wurde im vergangenen Jahr zu Tode gewürgt. Ein Gericht sprach dafür nun die Stiefmutter des Jungen schuldig.

Eine 26-Jährige muss wegen der Tötung ihres Stiefsohnes für neun Jahre ins Gefängnis. Die Strafkammer des Landgerichts Weiden sah es als erwiesen an, dass die Frau den Jungen im vergangenen November gewürgt und erstickt hat, wie ein Justizsprecher sagte. Dass Dritte in das Haus der Familie in Eschenbach eingedrungen sind und das Kind getötet haben, schloss die Kammer aus. Das Urteil lautete auf Totschlag.

Die Staatsanwaltschaft hatte zuvor auf zehn Jahre Haft plädiert, die Verteidiger der Frau forderten einen Freispruch. Die Angeklagte hatte bis zuletzt angegeben, nicht zu wissen, was in jener Nacht mit ihrem Stiefsohn passiert sei. Zudem fürchte sie, nun ihren Mann und die übrigen drei Kinder zu verlieren, sagte sie laut einem Gerichtssprecher.

Urteil gründete sich auf rechtsmedizinische Untersuchungen

Der Vater des getöteten Vierjährigen ist ein US-Soldat, der sich zum fraglichen Zeitpunkt seit einigen Wochen in seiner Heimat aufhielt. Zur Familie gehören zwei weitere Kinder des Amerikaners sowie ein gemeinsames Kind des Paares.

Das Gericht stützte sich bei seinem Urteil maßgeblich auf die Ausführungen eines Rechtsmediziners, nach denen der Junge am Hals gewürgt wurde und daraufhin erstickte.

Das Motiv für die Tat sah das Gericht in einer psychischen und physischen Überforderung der Frau alleine mit vier Kindern. Die gebürtige Philippinerin soll die Kinder zudem unterschiedlich behandelt und geäußert haben, die Stiefkinder zurück in die USA zu deren leiblicher Mutter schicken zu wollen.

fek/dpa

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