Mehr Vielfalt, Transparenz und Unterstützung

Katholische Jugendverbände formulieren ihre Wünsche an Bischof Genn
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Wie gelingt es katholischen Jugendverbänden junge Menschen zu erreichen? Welche Entwicklungen machen den Jugendverbänden zu schaffen? Beim gestrigen Abend der katholischen Jugendverbände des Bistums Münster mit Bischof Felix Genn kamen die Themen auf den Tisch, die die im Verband Engagierten begeistern, bewegen - und auch frustrieren.  

Große Herausforderungen

Kirchenaustritte, sexueller Missbrauch, starre Strukturen und zahlreiche durch die Pandemie ausgefallene Veranstaltungen – es kommen gerade einige Faktoren zusammen, die die Arbeit der Kinder- und Jugendverbände erschweren. Zusätzlich zur nachlassenden Bindung an die kirchliche Gemeinschaft kämpfen Jugendverbandsvertreter mit der grundsätzlichen Vertrauenskrise der Institution. „Ich muss mich rechtfertigen, warum ich mich für die katholische Kirche engagiere“, klagt etwa die Vertreterin der Pfadfinderinnen.

Große Herausforderungen, auf die Bischof Felix Genn in der Diskussion mit den jungen Menschen keine leichten Antworten findet: Auch er nehme jeden Tag die Wut und den Frust gegenüber der Kirche wahr. Deswegen könne er gut verstehen, dass sich diejenigen, die in der Kirche Verantwortung übernehmen wollen, sich mitunter ohnmächtig fühlten. Umso wichtiger sei es, dass der Jugendverbandsarbeit auf allen Ebenen der Kirche Priorität eingeräumt werde und sie die personelle und finanzielle Unterstützung erhalte, die sie brauche.

Wo Ihr seid, ist Kirche!

Die Begeisterung, mit der Glauben in Jugendverbänden gelebt wird, das lebendige, umsichtige Miteinander und kreative Methoden in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen seien Markenzeichen der katholischen Jugend. „Wo Ihr seid, ist Kirche!“, unterstrich Bischof Genn seinen Appell an jungen Menschen, sich nicht entmutigen zu lassen, sondern sich weiter selbstbewusst in der Kirche zu engagieren.

Zum Abschluss des Bischofsabends formulierten die Verbandsvertreterinnen und Verbandsvertreter ihre Wünsche an den Bischof schriftlich und überreichten sie in einer Wunschbox. Mehr Rückendeckung aus der Kirche für ihr Engagement, mehr Transparenz innerkirchlicher Prozesse und mehr Mitbestimmungschancen für junge Menschen gehörten zu den meistgenannten Bitten an den Bischof. „Es muss ein Privileg sein, Jugendverbandsarbeit zu pflegen“, schloss eine Vertreterin der Katholischen jungen Gemeinde (KjG).

Der Abend der katholischen Jugendverbände mit dem Bischof wird ausgerichtet vom Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ), Diözesanverband Münster, und findet alle zwei Jahre statt.