Voll gegen Eberl: Perfide Plakat-Taktik der Gladbach-Fans

Seit 1. Dezember 2022 Geschäftsführer bei RB Leipzig: Max Eberl

Seit 1. Dezember 2022 Geschäftsführer bei RB Leipzig: Max Eberl

Foto: Jan Woitas/dpa
Von: Yvonne Gabriel und Christian Hornung

Maximale Fan-Wut!

RB-Boss Max Eberl (49) schlägt beim 3:0-Heimsieg seiner Leipziger gegen Ex-Klub Gladbach der Hass der Gäste-Fans entgegen — und wird dabei zur Zielscheibe einer perfiden Plakat-Taktik!

Schlecht geschossen!Torwart kann Elfer einfach festhalten

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Für Eberl ist es an seinem 100. Arbeitstag bei RB Leipzig ein ganz besonderes Spiel. Nach 23 Jahren bei Gladbach hatte er den Verein vor rund einem Jahr wegen Burnouts verlassen und ist es jetzt mittlerweile Geschäftsführer in Leipzig. Das haben ihm die Gladbach-Fans nie verziehen!

Was auffällt: Zu Beginn des Spiels haben die Gladbach-Anhänger keine Plakate aufgehängt. Das ändert sich nach zehn Minuten. Das erste Spott-Plakat wird gezeigt. „Ich will einfach nur Max Eberl sein“ — ein Zitat von Eberl aus seiner Abschieds-Pressekonferenz in Gladbach.

Danach folgt: „Leere Worte nur zum Schein, für uns nur noch ein Bullenschwein.“ Hinzu zeigen die Fans ein Plakat mit einem Oscar-Award — mit dem Zusatz-Satz „Bester Schauspieler 2022." Ein ekelhafter Vorwurf, dass seine Krankheit nicht echt gewesen sei.

Dann das nächste Plakat: „Wunderheilung durch Red Bull. Wenn lügen zum Geschäftsmodell wird.“

Und: „Lieber Hornochse und Arschloch als ein charakterloses Bullenschwein.“ Mit einem Eberl-Gesicht und einem Stinkefinger. Ausdrücke, die Eberl übrigens 2016 und 2017 Richtung Fans benutzt hatte, u.a. nachdem es Pfiffe gab nach einem 1:1 gegen Manchester City.

Weiteres Plakat: „Größenwahn, Lügen und falsche Tränen. Schämst du dich nicht in den Spiegel zu sehen?“

Eberl vorm Spiel bei Sky: „Man kann sich darauf nicht wirklich vorbereiten. Für mich ist es natürlich ein besonderes Spiel. Aber es gab keine anderen Abläufe als bei anderen Spielen. Ich habe keinen Hehl daraus gemacht, dass ich krank war. Wenn diese Thematik dann einfach negiert wird und es einfach nur als Wechsel von Gladbach zu Leipzig zusammengefasst wird, ist es einfach verkehrt. Das passiert von Menschen, die andere ins Fadenkreuz nehmen, mit Eisenstangen durch die Städte laufen und Feuer zünden. Da braucht es keine weiteren Kommentare dazu.“

Torwart kann Gladbach-Elfer festhalten

Die erste Knaller-Chance: Gladbachs Thuram setzt sich nach Orban-Patzer durch und zieht aus zehn Metern ab — gaaaaanz knapp drüber (33.)! Der Ball berührt dabei ganz leicht die Latte.

Wirbel in der 51. Minute: Hofmann auf und davon, Raum grätscht im letzten Moment rein. Ball getroffen? Oder nur den Gegner? Der Video-Schiri Stieler schickt Schiri Jöllenbeck an den TV-Schirm. Elfmeter!

53. Minute: Plea tritt an, schießt flach — und scheitert an Blaswich! Der Torwart (war übrigens zehn Jahre bei Gladbach) kann den schwachen Schuss sogar festhalten! Jubel bei RB — Eberl bleibt auf der Tribüne übrigens ganz ruhig.

58. Minute: Werner knallt den Ball aus leicht spitzem Winkel aus elf Metern unter die Latte. 1:0! Was für ein Rumms-Wumms-Tor! Vorher hatte Koné den Ball im Spielaufbau verloren.

70. Minute: Plea haut Haidara im Strafraum um. Klarer Elfer!

71. Minute: Forsberg schießt — und verwandelt eiskalt. 2:0!

80. Minute: Gvardiol macht mit dem Oberschenkel nach Poulsen-Kopfballverlängerung aus drei Metern das 3:0.

Schon zu Beginn machen die Gladbach-Fans richtig Lärm! Die ersten 19 (!) Minuten pfeifen sie lautr mit Trillerpfeifen — als Protest gegen den Gegner, dem die Anhänger extrem kritisch gegenüberstehen! Der Hass auf Eberl lässt sie sicher noch inbrünstiger pfeifen ...

Aufregung gibt's auch schon vorm Spiel: RB verhängt Stadionverbote für 20 Fans, die in Dortmund letzte Woche für Pyro-Ärger gesorgt haben, bei dem zwei Menschen verletzt wurden. Die Leipziger Fans haben aus Protest dagegen ihre Fahnen verkehrt herum aufgehängt, zudem schweigt der harte Kern.

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