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Carola Rackete bei Dunja Hayali (ZDF): Diese Botschaft steckt hinter dem Symbol auf ihrem T-Shirt 

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Carola Rackete mit Dunja Hayali
Carola Rackete mit Dunja Hayali © dpa / Jörg Carstensen

Der Auftritt von Carola Rackete im ZDF-Talk mit Dunja Hayali ist weiterhin in aller Mund - noch Tage später. Fragen warf auch das grüne T-Shirt der Kapitänin auf.

Update vom 7. Oktober 2019: In Berlin hat die Aktivistengruppe Extinction Rebellion am Montag Proteste für mehr Klimaschutz gestartet. Die Aktivisten besetzten einen Verkehrsknotenpunkt in Berlin. Carola Rackete soll dort am eine Rede halten.

Carola Rackete bei Dunja Hayali (ZDF): Diese Botschaft steckt hinter dem Symbol auf ihrem T-Shirt 

Update vom 11. August: Es war ihr erster Auftritt in einer deutschen TV-Show, entsprechend aufmerksam wurde Carola Rackete beobachtet. Ein klares Statement setzte die Kapitänin nicht nur mit ihren Worten, sondern auch mit ihrer Kleidung. Sie trug ein grünes T-Shirt, auf dem ein schwarzer Kreis dargestellt war, darin ein Symbol, das wie eine spitze Acht aussieht. Es handelt sich dabei um das Logo der in Großbritannien gegründeten Bewegung Extinction Rebellion. 

Laut Wikipedia eine weltweite Bewegung, die sich mit Mitteln des zivilen Ungehorsams gegen das Massenaussterben von Tieren und Pflanzen und das mögliche Aussterben der Menschheit als Folge der Klimakrise und der Vernichtung von Lebensraum einsetzt. 

Die Organisation feiert die Unterstützung auf Twitter: #CarolaRackete tritt bei #dunjahayali im #zdf nicht nur vehement für die #Seenotrettung ein, sie bekennt sich auch zu #ExtinctionRebellion. Denn ja, auch die Toten im Mittelmeer sind Folgen von #Klimakatastrophe und menschlicher Zerstötung. #ActNow #JoinTheRebellion. 

Carola Rackete als Heilige gemalt - doch kurz darauf wird das Bild zerstört

News vom 10. August, 12.30 Uhr: Wie groß die Aggression mancher Menschen auf die Kapitänin Carola Rackete sein muss, zeigt aktuell der Fall eines Wandbildes und späteren Vandalismus in Italien. Vor wenigen Tagen tauchte auf Sizilien ein großformatiges Graffitti mit Carola Rackete an einer Hauswand auf - der Frau, die im Rampenlicht steht, seit sie mit ihrem Schiff „Seawatch 3“ Dutzende Flüchtlinge in Lampedusa an Land und damit in Sicherheit brachte. Sie handelte nach eigener Aussage in einer Notlage, obwohl ihr die italienischen Behörden die Einfahrt in den Hafen verweigert hatten. 

Das Wandbild zeigt Carola Rackete, die stilisiert als Heilige ein Kind in Rettungsweste in den Händen hält. „Santa Carola beschützt die Flüchtlinge“, so formuliert es der Künstler Tvboy. Doch nur wenige Tage später ist das Wandbild mit Carola Rackete jetzt schon wieder verunstaltet, wie Vice Italien berichtet. Die Gesichter von Rackete und dem Kind sind nicht mehr zu erkennen, vollständig mit schwarzer Farbe übermalt. Die politische Botschaft ist eindeutig - nicht jedoch, wer hinter der Verunstaltung des Wandbildes von Carola Rackete steckt. 

Der Künstler schreibt auf seinem Instagram-Profil sinngemäß: „Santa Carola wurde von denjenigen zensiert, die glauben, dass es mörderisch ist, Leben zu retten und auf das Gesetz des Meeres zu reagieren.“ 

Rackete nach Auftritt bei Dunja Hayali im TV - was ihr jetzt in Italien bevorsteht

Update vom 9. August, 12.39 Uhr: „Sea-Watch”-Kapitänin Carola Rackete (31) hat im ZDF-Talk mit Dunja Hayali erklärt, dass sie durchaus wieder zu einem Seenotrettungs-Einsatz bereit wäre. Aber auch in nächster Zeit? Der Deutschen droht eine Anklage in Italien. Entschieden werden soll darüber nach Informationen der Bild aber wohl erst im September. Gegenüber ihrer Kritiker äußerte sie sich außerdem in einem emotionalen Posting auf Facebook.

Die Organisation „Sea Watch” will offenbar zunächst abwarten, wie die Staatsanwaltschaft entscheidet. Ruben Neugebauer, Leiter der Sea-Watch Luftaufklärungsmission #Moonbird, sagte der Zeitung: „Wir sind uns sicher, dass die Staatsanwaltschaft zu dem Schluss kommen muss, das Schiff freizulassen.” Aber man sehe sich „natürlich auch nach Alternativen um”, sodass man, falls die „Sea-Watch 3” beschlagnahmt bleibe, „zeitnah wieder mit einem Schiff in den Einsatz gehen“ könne, sagte der Aktivist der Bild. Dem Bericht zufolge hielt sich Rackete für den ZDF-Talk in Berlin auf – danach sei sie wieder „mit unbekanntem Ziel“ ins Ausland aufgebrochen.

Rackete hatte im Juni nach tagelangem Warten unerlaubt im Hafen von Lampedusa angelegt, um vor der libyschen Küste gerettete Migranten an Land bringen zu können. Das Schiff „Sea-Watch 3” sitzt seither dort fest. Zudem hat Italien kürzlich seine Strafen für private Seenotretter drastisch verschärft.

Dunja Hayali im ZDF: Rackete rechtfertigt sich - doch schlimmer Shitstorm schon vor der Sendung

Die Meldung vom 8. August 2019, 12.38 Uhr: Mainz - Die Erregung vorher war groß gewesen. Das Thema ist schließlich emotional besetzt und der Gast war prominent: „Sea-Watch 3“-Kapitänin Carola Rackete würde nach der Aufregung um sie zum ersten Mal ein Interview in Deutschland geben – im ZDF-Abendprogramm. Doch dann wurden bei „Dunja Hayali“ gerade mal kurze sieben Minuten Gespräch daraus. 

Nach einem Einspieler mit Musik und viel Zeitlupe sitzt die 31-Jährige gegen Ende der Sendung bei Dunya Hayali (45) auf der Couch. Die Moderatorin, die im Dezember eine Morddrohung erhielt, fragt oft Befindlichkeiten ab: „65 Prozent der Deutschen finden auch gut, was Sie tun, aber es gab auch viel Hass und Ablehnung oder Bedrohung. Wie geht es Ihnen nach diesen turbulenten Wochen?“ Carola Rackete antwortet entspannt: „Mir persönlich geht es gut.“ Natürlich beschäftige es sie aber noch, dass die „Sea-Watch 3“ und andere Rettungsschiffe nun in italienischen Häfen festsitzen. 

„Wie war das denn eigentlich, als sie auf der Brücke standen und sich entschlossen: Ich fahre jetzt in diesen Hafen nach Lampedusa ein. War Ihnen klar, welche Konsequenzen das haben könnte – oder war es Ihnen einfach egal?“ Prinzipiell seien ihr die Konsequenzen klar gewesen, aber die Sicherheit der Geflüchteten hatte für sie Vorrang: Logischerweise müsse man hier gar nicht lange argumentieren. Priorität hätten immer die geretteten Menschen.

Hayali zu Klima-Flüchtlingen: „Man weiß keine genauen Zahlen“

Teilweise ist Hayali kritisch – hakt bei Racketes Antworten aber nicht nach. Lampedusa, Spanien, Malta hatten Rackete das Anlegen verweigert. „Hätte es keinen anderen Hafen gegeben?“, will sie zum Beispiel wissen. Rackete holt da erkennbar Luft und überlegt. Man hört an der Stelle nichts – das Mikro ist offenbar kurz ausgefallen. „... ganz klar nicht“, hört man Rackete dann nach wenigen Sekunden wieder. „Wir haben alle angefragt und niemand wollte einen Hafen zur Verfügung stellen, das muss man ganz klar sagen“, lautet der Rest ihrer Antwort. Ob Rackete verstehe, dass manche Länder sich von den Geflüchteten überfordert fühlen? „Teilweise.“

Carola Rackete von der „Sea-Watch 3“ zu Gast im ZDF-Talk von Dunja Hayali.
Carola Rackete von der „Sea-Watch 3“ zu Gast im ZDF-Talk von Dunja Hayali. © Screenshot ZDF

Eine Antwort von Rackete sorgt bei den Studiogästen für besonderen Applaus, nämlich, als Hayali fragt: „Sie haben auch gesagt, wir müssten Klimaflüchtlinge aufnehmen. Man weiß keine genauen Zahlen, es kann eine Million sein, es können aber auch 50 Millionen sein. Haben Sie Verständnis für die Menschen, die sagen: So, jetzt reicht’s aber auch mal?“- „Nee, eigentlich nicht.“ Deutschland habe eine historische Verantwortung und Verantwortung für die aktuellen Machtstrukturen, so Rackete.

Rackete bei Hayali – aber Grünen-Chef Habeck verteidigt Klima-Thesen allein

Hayali möchte noch über den „Pull-Effekt“ sprechen, womit gemeint ist, dass gerade die Seenotrettung Flüchtlinge dazu verleiten könnte, sich aufs Mittelmeer zu begeben. Wie schon vorher in dem Gespräch signalisiert Hayali Rackete ihr Verständnis: „Sie sagen, das ist Quatsch, es gibt auch Studien, die sagen, das ist Quatsch. Aber glauben Sie nicht doch, dass der eine oder andere sich animiert fühlt?“ Rackete kontert diese Frage so: „Naja, interessant wäre es jetzt, die Geflüchteten zu fragen.“ Was sie persönlich gehört hat: Dass die „sehr gut dokumentierten“ Menschenrechtsverletzungen in Libyen wie Kidnapping, Folter, Sklavenarbeit, Vergewaltigung auch Studien der EU belegen. „Am Anfang hatten wir 53 Personen an Bord, und es ist wirklich so, dass alle diese 53 Personen einen Teil der Menschenrechtsverletzungen erlebt haben“, berichtet Rackete von dem Vorfall auf der „Sea-Watch 3“.

Übrigens sitzt sie mit Hayali allein auf der Couch. Bei der Gesprächsrunde, die in den 40 Minuten vorher stattfand, war sie nicht dabei. Hier verteidigte Grünen-Chef Robert Habeck zum Sendungs-Thema „Klimapolitik und Seenotrettung“ seine Thesen gegen die drei Widersacher Melanie Zirzow (Personalreferentin in der Braunkohleindustrie), Raoul Hille (Chef des Flughafens Hannover) und Thorsten Riggert (Schweinebauer) – und erhielt dabei viel Kontra.

Ob Carola Rackete wieder rausfahren würde, will Dunja Hayali zum Schluss wissen. „Wenn wieder ein Kapitän ausfällt, auf jeden Fall.“ In der Sendung wird deutlich, dass für Rackete die Seenotrettung an sich nicht infrage steht. Schade jedoch, dass sie sich darüber nur mit Hayali austauschte, und nicht mit Habeck & Co. – Carola Rackete saß nicht einmal mit in der Runde der anderen Gäste.

Habeck und Rackete zu Gast bei Dunja Hayali: Heftiger Shitstorm noch vor der Sendung

Vorbericht vom 7. August 2019: München - Dunja Hayali wird am Mittwochabend wieder mit ihren Gästen im ZDF über politisch brisante Themen sprechen. Mit dabei sind nebst weiterer Diskutanten unter anderem Grünen-Chef Robert Habeck sowie Carola Rackete, die Kapitänin der „Sea-Watch 3“. Doch schon bevor die Sendung überhaupt ausgestrahlt wird, machen die User auf Twitter ihren Unmut über die Studio-Gäste breit.

Dunja Hayali (ZDF): Anfeindungen bereits vor der Sendung - Meinungspluralismus sei nicht gegeben

An diesen beiden Gästen scheinen sich einige Zuschauer zu stören. Die Zusammenstellung sei viel zu einseitig, man werde nur mit einer Meinung konfrontiert, heißt es. Auf die übrigen Gäste (siehe unten) wird dabei kein Bezug genommen. „Der Moment, wenn man seine Rundfunkgebühren als Parteispende an die Grünen von der Steuer abziehen möchte“, „Ausgewogenheit wäre gewesen, wenn Frau Hayali den Mut gehabt hätte, in diesen Gesprächskreis Salvini, Meuthen oder zur Not sogar Amthor einzuladen“ oder „Öffentlich-rechtliche Dauerwerbesendung statt echte Diskussion“, monieren die User. Vor allem aber sei es Dunja Hayalis Schuld, dass Rackete und Habeck gemeinsam in der Talkshow auftreten könnten. 

Dass Dunja Hayali bereits vor ihrer Sendung für die Themen- oder Gästeauswahl in Kritik gerät, kam bereits in der Vergangenheit vor. Vor allem aus politisch rechts orientierten Kreisen weht immer wieder heftiger Gegenwind, in den sozialen Netzwerken verteidigt sich Hayali gegen solche Angriffe. Auch vor der Sendung am Mittwoch nimmt Hayali Stellung zu den Vorwürfen.

Rackete und Habeck bei Dunja Hayali im ZDF: Moderatorin verteidigt die Gäste-Auswahl

Hayali weist die Vorwürfe der Twitter-User zurück und schreibt: „Lustig, wie viele hier abgehen, weil Habeck zum Klima und Rackete zur Seenotrettung kommt. Vorwurf: Keine Gegenstimme. Fakt: Habeck hat 3 Bürger als Gegenstimmen!“ Damit bezieht sich die Moderatorin offenbar auf die übrigen Gäste, unter anderem einen Flughafen-Chef und die Personalreferentin der Braunkohleindustrie. 

Auch die ZDF-Pressestelle stellt bei Twitter klar, dass es sich um zwei getrennte Themenblöcke handle. Der Grünen-Chef und Rackete diskutierten also nicht gemeinsam über Klimawandel und Seenotrettung. „Beide Themen werden kritisch beleuchtet - u.a. stellt sich Robert Habeck der Kritik von Bürgern“, betont der Sender.

Zuletzt stellte sich Habeck im Streit um eine Fleisch-Mehrwertsteuer gegen den Vorschlag aus den eigenen Reihen. Darum und um die Eindämmung des Klimawandels durch etwa die Einführung einer CO2-Steuer soll es in der Sendung gehen. Doch nicht nur bei Dunja Hayali wird dieses Thema verhandelt, auch bei Markus Lanz ging es vor Kurzem um Seenotrettung

Dunja Hayali: Carola Rackete und Robert Habeck zu Gast im ZDF

Im nächsten Themenblock soll Carola Rackete zu Wort kommen, die sich jüngst mit dem italienischen Innenminister Salvini angelegt hatte. Laut ZDF sei die „Sea-Watch 3“-Kapitänin zum ersten Mal Gast einer Talkshow und werde ihre Erfahrungen als private Seenotretterin teilen. Weitere Gäste der Sendung:

Video: Dunja Hayali im Talk bei „Light Night Berlin“

Dunja Hayali: Riesen Ärger für das ZDF! Zuschauer stocksauer wegen Rackete und Habeck, wie extratipp.com* berichtet.

Nächstes Drama auf hoher See: Das deutsche Rettungsschiff „Eleonore“ mit rund 100 Migranten an Bord, darf nicht in Italien anlegen.

Bei den Wahlen in Sachsen und Brandenburg gelang der AfD ein Achtungserfolg. An den Regierungen wird die Partei aber nicht beteiligt sein. Wie es mit der AfD weiter geht diskutiert Dunja Hayali mit ihren Gästen.

Nach den tödlichen Schüssen in Halle und Landsberg hat sich jetzt Dunja Hayali auf Twitter geäußert. Sie appelliert an einen respektvollen Umgang im Netz - und erntet Kritik. 

Derweil steht eines der Gründungsmitglieder von Extinction Rebellion in der Kritik. In einem Interview leugnete der Brite Roger Hallam den Holocaust. Eine Aussage mit raschen Folgen.

*extratipp.com ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerkes.

mef

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