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Kooperation mit Uni Southampton Jungsteinzeit-Gräber in Stonehenge Südengland und Pömmelte Sachsen-Anhalt werden untersucht: Kooperation mit Uni Southampton

24.10.2019, 11:56
Besucher an einer Grabungsstelle im Ringheiligtum Pömmelte
Besucher an einer Grabungsstelle im Ringheiligtum Pömmelte Gehrmann

Pömmelte - Das Ringheiligtum nahe dem Barbyer Ortsteil Pömmelte wird bisweilen schon als „Klein-Stonehenge“ bezeichnet – eine neue Kooperation soll in Zukunft dafür sorgen, dass die Zusammenarbeit mit dem „großen Bruder“ noch intensiver wird.

Der Kreistag hat dafür eine Vereinbarung abgeschlossen, die den Salzlandkreis, das Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt, die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und die Universität Southampton noch stärker als bislang an einen Tisch bringen soll.

Kreistag beschloss Vereinbarung mit Universitäten in Halle und Southampton 

Die gebündelten Kräfte sollen dazu dienen, die jungsteinzeitlichen Kultstätten im südlichen England (die Welterbestätten der Stonehenge- und Avebury-Region) und die Kreisgrabenanlagen von Pömmelte und Schönebeck besser wissenschaftlich untersuchen zu können.

„Ziel ist es zu verstehen, warum und wie die Gesellschaften der Jungsteinzeit und der frühen Bronzezeit diese Monumente erbauten und in welcher Beziehung das Leben der Menschen mit der sie umgebenden Landschaft stand“, heißt es in der dazugehörigen Absichtserklärung.

Nicht nur die Wissenschaft, sondern auch die Öffentlichkeit soll davon profitieren. So könnten in beiden Ländern neue Tourismusprogramme entstehen. Die Ergebnisse sollen beispielsweise in die touristische Route „Himmelswege“ einfließen, zu der unter anderem die Himmelsscheibe von Nebra und das Sonnenobservatorium von Goseck gehören.

Tourismusprogramme sollen Gräber in Südengland mit denen in Sachsen-Anhalt verbinden

Durch die internationale Zusammenarbeit sollen zusätzliche EU-Fördermittel eingetrieben werden, die der gesamten touristischen Infrastruktur zugutekommen könnten. Die Kooperation gilt zunächst für fünf Jahre. Wenn die vier beteiligten Parteien zustimmen, kann sie danach verlängert werden.

Die Besucherzahlen des Ringheiligtums, das aus Robinienholz rekonstruiert worden ist, sind stetig gestiegen. 2019 gab es mit mehr als 26.000 Besuchern schon jetzt rund 1 000 Gäste mehr als im vergangenen Jahr. 1991 war es aus der Luft entdeckt worden, seit 2005 wird es wissenschaftlich untersucht. (mz/fif)