Stiftung Warentest hat Googles Suchmaschine in einem aktuellen Vergleich technische Überlegenheit gegenüber der Konkurrenz bescheinigt. Kritisiert wird aber die Datensammelei des Internetkonzerns. Die Verbraucherorganisation hat in ihrer aktuellen „Test“-Ausgabe zehn Suchmaschinen unter die Lupe genommen.
Die besten Suchergebnisse liefert Google – und der Nutzungskomfort stimmt, daran hat Stiftung Warentest nach dem Versuch keinen Zweifel. Allerdings stellten die Tester sehr deutliche Mängel in der Datenschutzerklärung fest, weshalb die Google-Suche im Vergleich insgesamt nur auf den zweiten Platz und die Note „befriedigend“ (2,7) kommt.
Dicht gefolgt wird Google von der Suchmaschine Ecosia.org (2,8) und dem Suchangebot von Web.de (2,9).
Mit hohen Standards in Sachen Privatsphäre und ebenfalls guten Suchergebnissen punktet dagegen Startpage (Werbeslogan: „Die diskreteste Suchmaschine der Welt“), von der viele bestimmt noch nie etwas gehört haben, und holt sich als einziger Anbieter mit der Note „gut“ (2,3) den Testsieg.
Das anonymisierte Google
Im Gegensatz zu Google bietet das Suchunternehmen aus den Niederlanden auch Apps mit unkritischem Datensendeverhalten und weist keine Mängel in der Datenschutzerklärung auf. 1998 gegründet arbeitet die Firma seit 2004 profitabel.
Wie bei Google können Startpage-Nutzer die Sprache, in der gesucht werden soll, oder das Land frei kombinieren, wenn sie oberhalb der Suchtreffer auf „Erweitert“ klicken. Außerdem erhält man bei Startpage im Prinzip Google-Treffer, weil die Niederländer primär die Suchtechnologie des US-Konzerns nutzen – allerdings anonymisiert und schnüffelfrei.
Für ihren Vergleich starteten die Tester jeweils 50 Anfragen inklusive Tippfehlern, vagen Beschreibungen und Doppeldeutigkeiten bei allen zehn Suchmaschinen. Die Relevanz der ersten sechs Treffer wurde bewertet. Ein Ergebnis war auch: Bei allgemeinen Anfragen bestehen nur geringe Unterschiede zwischen den Suchmaschinen. Größere Qualitätsunterschiede zeigen sich bei speziellen Suchen, etwa nach Bildern, Videos oder News, sowie bei den Möglichkeiten, Treffer zu filtern.
Laut Statista liegt Googles Marktanteil seit 2015 weltweit relativ stabil bei rund 90 Prozent. Gefolgt von der Suchmaschine Bing mit vier Prozent und Yahoo mit 2,65 Prozent.