Archäologie Das Ringheiligtum in Pömmelte

Ringheiligtum Pömmelte: Entdeckt wurde die kreisrunde Struktur erst vor wenigen Jahren bei Überflügen. Wissenschaftler die Kultstätte wieder auferstehen lassen.

1200 etwa vier Meter hohe Stämme wurden dafür genutzt.

Bei den Verzierungen orientieren sich die Forscher an Keramiken aus der Zeit 2000 bis 2300 vor Christus.

Blick auf das Ringheiligtum: Die Menschen vergruben hier einst alles, was sie für rituell bedeutsam hielten. Im Zusammenhang mit Pömmelte vom "deutschen Stonehenge" die Rede...

...allerdings haben beim Original in England die kreisförmig angeordneten Steine die Jahrtausende überdauert. Das lag nicht zuletzt am Material: In Pömmelte wurden die Holzstämme aus der Erde entfernt und verbrannt.

Rekonstruierte Holzkreise: An diesem Ort südöstlich von Magdeburg wurden vor über 4200 Jahren steinzeitliche Rituale abgehalten. Seit 2016 steht das rekonstruierte Ringheiligtum auch Besuchern offen.

Forscher André Spatzier: "Mit der Rekonstruktion können wir die wissenschaftlichen Erkenntnisse von Weltrang nun auch anschaulich machen."

"Man kann sich die Anlage als Kirche der Vorzeit vorstellen. Hier sollten die Naturgewalten positiv gestimmt werden", sagt Spatzier.

Ein Teil der 1200 Robinienstämme ist eingefärbt. Farbgebung und Verzierungen erheben aber keinen Anspruch auf historische Korrektheit.

Man feierte, man aß und trank - man verbuddelte Opfergegenstände in insgesamt 29 Gruben, jede um die drei Meter tief.

In den Gruben entdeckten die Forscher absichtlich zerstörte Keramik, Trinkgefäße, Rinderknochen mit Schnittspuren, kaputte Mahlsteine, Beile - und Menschenknochen.