AfD-Antrag zum Volkstrauertag in Arendsee von Sozialausschuss abgelehnt

Die Gedenkveranstaltung zum Volkstrauertag in Arendsee ist aus Sicht der AfD-Fraktion dem Anlass nicht angemessen genug. Aus diesem Grund hatte AfD-Stadtrat Detlef Güssefeld noch vor der Kranzniederlegung am 15. November vergangenen Jahres einen Antrag unter dem Titel „Mehr Bürgerbeteiligung und Transparenz“ an Bürgermeister Klebe übergeben.
Arendsee – Der Stadtrat, so steht es im Antrag, möge der Verwaltung den Auftrag geben, „eine offizielle Gedenkveranstaltung zum Tag des Volkstrauertages in Arendsee durchführen, die dem Anlass die nötige Ehrung gebietet.“ Was die AfD darunter versteht, war zwei Tage später zu sehen, als neben dem offiziellen noch ein zweiter Kranz vor dem Kriegerdenkmal niedergelegt wurde. Der trug in Frakturschrift die Aufschrift „Wir gedenken der Opfer und Helden – AfD Altmark West“.
„Gedenken an vergangene Kriege“
Auf der Sitzung am Dienstagabend wurde der AfD-Antrag nun im Sozialausschuss behandelt. AfD-Stadträtin Uta Voss konkretisierte den Antrag mit einer einseitigen Vorstellung einer „Woche des Friedens“, den die Einheitsgemeinde Arendsee nach ihrer Vorstellung jedes Jahr vor dem Volkstrauertag abhalten solle. „Das Gedenken an vergangene Kriege“, so Voss, „ist die Grundlage, um den Frieden zu schätzen.“
Während sich im Konzept von Voss vor dem Volkstrauertag der Frieden im Mittelpunkt stehen soll, steht der Volkstrauertag selbst für sie eher für das Gedenken an den Krieg, genauer gesagt an die im Krieg getötet Soldaten. „Die Soldaten sind durchaus würdig, diesen Gedenktag für sich zu haben“, so Voss im Ausschuss. Von dem jahrzehntelangen Konsens in Deutschland, dass an diesem Tag allen Opfern von Krieg und Gewaltherrschaft gedacht werden solle, ist im Vorschlag von Uta Voss nichts zu lesen.
Auch der Begriff „Held“ ist aus ihrer Sicht nicht kritisch: „Es dürfte kaum eine Familiengeschichte geben, die nicht mit einem Soldatenschicksal verbunden ist. Jeder Soldat, der sein Leben in Pflichterfüllung opfert, hat das Recht als ‚Held‘ bezeichnet zu werden!“ hatte sie schon im Dezember gegenüber der Altmark-Zeitung mitgeteilt.
Dass das Thema „Frieden“ ganz wichtig sei, darüber herrschte dann auch im Ausschuss Konsens. „Gerade jetzt sind wir uns vielleicht noch mehr bewusst, wie wichtig der Frieden ist“, machte Sven Schottenhamel (Freie Wählergemeinschaft Feuerwehren Arendsee) deutlich.
Andere Anlässe, um an Frieden zu erinnern
Es gebe aber genug gute Anlässe, an den Wert und die Wichtigkeit von Frieden zu erinnern, als ausschließlich am Volkstrauertag, stellte Schottenhamel heraus. Über eine „Woche des Friedens“ könne man grundsätzlich nachdenken, aber nicht in Verbindung mit dem Volkstrauertag, schloss sich Johannes Hänsel (CDU) an.
Meine News
Im Ergebnis lehnte der Sozialausschuss den Antrag mit drei Neinstimmen und drei Enthaltungen ab, die einzige Ja-Stimme kam von Antragstellerin Uta Voss. Endgültig wird der Stadtrat, vermutlich auf seiner nächsten Sitzung, dann über die „Friedenswoche“ zum Volkstrauertag entschieden.