Herrschaft und Gewalt: Psychotherapie mit vergewaltigten und gefolterten Frauen

Hier können Sie den Artikel “Herrschaft und Gewalt:
Psychotherapie mit vergewaltigten und gefolterten Frauen” von Gabriella Bianco aus dem Jahr 1999 herunterladen:
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Den Artikel erschien auch in: Zeitschrift für Politische Psychologie, Jg. 7, 1999, Nr. 1+2, S. 41 – 58
Die Zusammenfassung des Texts können Sie hier lesen:
Der Beitrag faßt den Forschungsstand zu Erklärungsansätzen, Folgen und Bewältigungsmöglichkeiten zusammen. Vergewaltigung ist nicht als sexuelle Triebhandlung zu begreifen, sondern als extreme Grenzverletzung, Form der Herrschaft und Angriff auf das weibliche Körper- und Selbstbild sowie Selbstwertsystem. Sie schafft ein Lebensgefühl der Macht- und Hilflosigkeit, verbunden mit Beschwerden vor allem in den Bereichen Ängste, psychosomatische Symptome und Depressionen; dafür werden Befunde aus drei therapeutischen Fallstudien aufgeführt. Als zentrales Moment der Verarbeitungsprozesse wird eine Phase des „Vergessen-Wollens“ hervorgehoben. Für die therapeutische Bearbeitung kann vor allem die Unterstützung eines Perspektivwandels und die Arbeit an der kognitiven Bewertung wichtig sein; Voraussetzungen und Merkmale dieses Zugangs werden charakterisiert und an einem Fallbericht verdeutlicht.
Zu einer bewußten Auseinandersetzung gehören schließlich auch Trauern und Erinnern, deren Unterbindung mit sekundärer Traumatisierung verbunden sein können; betroffene Frauen wie Helferinnen stehen in einem Dilemma zwischen Reden und Schweigen, zu dessen Aufhebung ein gesicherter Rahmen sehr wichtig ist.