Wärmepumpenabsatz geht 2025 auf 193.000 Geräte zurück
21.01.2025Der Absatz für Heizungswärmepumpen ist im Jahr 2024 um 46 % gegenüber dem Vorjahr zurückgegangen. Auch bei Warmwasserwärmepumpen zeigt sich ein Rückgang von 50 % bei 41.500 verkauften Geräten. Gründe dafür seien laut Bundesverband Wärmepumpe (BWP) vor allem Unsicherheiten rund um die kommunale Wärmeplanung sowie die verbesserungswürdige Bekanntheit der Heizungsförderung. Nach Bekunden des Bundesverbands der Deutschen Heizungsindustrie e. V. (BDH) ist für den Gesamtmarkt 2024 ein Absatz von 740.000 Heizungen zu erwarten (-43 % im Vergleich zum Vorjahr). Der Marktanteil der Wärmepumpen bleibt damit stabil (26 % in 2024; 27 % in 2023).
Der Absatz an Heizungswärmepumpen ging 2024 gegenüber dem Vorjahr um 46 % zurück.
Bild: BWP
Enormes Innovationspotenzial
Neben den Heizungswärmepumpen ist auch der Absatz an Warmwasserwärmepumpen um 50 % gesunken.
Bild: BWP
„Wir rufen die für den Bundestag kandidierenden Politiker und Parteien dazu auf, die Wärmewende als Chance zu erkennen. Mit dem Gebäudeenergiegesetz, dem Wärmeplanungsgesetz und den Förderprogrammen BEG und BEW wurden die Grundlagen für einen klimaneutralen Gebäudebestand gelegt. Diese Strukturen sollten so lange aufrechterhalten werden, bis darauf aufbauend der Europäische Emissionshandel für Wärme und Verkehr wie geplant im Jahr 2027 eingeführt wurde. Die Verwendung der resultierenden Einnahmen sollte frühzeitig geklärt, sozial gerecht gestaltet und der deutsche Strompreis damit weiter von staatlich regulierten Abgaben entlastet werden“, ergänzt Ackermann.
Notwendige Sicherheit beim Heizungstausch
Hinsichtlich des Strompreises sehe der BWP gute Ansätze bei allen demokratischen Parteien, erklärt Geschäftsführer Dr. Martin Sabel. Insbesondere hätten die Parteien erkannt, dass die Finanzierung des Stromnetzausbaus fair und im Sinne des Klimaschutzes gestaltet werden müsse. Sabel erwartet, dass die Pläne nach den Wahlen auch schnell und konsequent umgesetzt werden: „Keine Kompromisse beim Strompreis – Gebäudeeigentümer müssen klar erkennen können, dass der Ausbau der günstigen erneuerbaren Stromerzeugung tatsächlich zu sinkenden Verbraucherpreisen führt.“ Dafür brauche es vor allem eine Lösung bei den Netzentgelten und eine Absenkung der Stromsteuer auf das europarechtlich zulässige Minimum.
Unterschiede weisen die Parteien beim Gebäudeenergiegesetz (GEG) auf. Sabel verweist darauf, dass das GEG Kunden, Handwerkern und Industrie vor allem die notwendige Sicherheit beim Heizungstausch geben soll. Wie auch immer man zur Gesetzesnovelle aus dem vorletzten Jahr stehe – das Gesetz habe ein Aufbruchssignal für erneuerbare Energien gesetzt. „Die Diskussion über eine Rücknahme der Regelungen löst bei Industrie, Handwerk und Gebäudeeigentümern deshalb vor allem Irritation aus. Sie sorgt für eine unnötige und schädliche Zurückhaltung am Wärmemarkt. Denn die Lösungen sind bereits am Markt, da Industrie und Handwerk sich längst auf die Vorgaben eingestellt haben“, sagt Sabel und ergänzt im BWP-Pressegespräch: „Wir brauchen die grünen Technologien, da diese effizient und zukunftsweisend sind. Es sollte mit einem klarem Bekenntnis Vertrauen geschaffen werden.“
Kontinuität bei der Förderung
Es müsse weiterhin gelten: Ab 2026 und 2028 werden Heizungen mit fossilen Energieträgern nur noch installiert, wenn dahinter ein belastbarer Plan für deren vollständige Umstellung auf erneuerbare Alternativen bis 2045 stehe. Dabei gehe es nicht nur um Klimaschutz, sondern auch um den Schutz der Verbraucher vor falschen Versprechungen und Fehlinvestitionen. Vor allem die Erwartungshaltung, dass Gasnetze großflächig auf Wasserstoff umgestellt werden könnten, birgt laut BWP große Risiken in Bezug auf Verfügbarkeit und Kosten.
Signale der Beständigkeit brauche es nicht zuletzt auch bei der Förderung von Wärmepumpen. Die Förderung beginne nach einer grundlegenden Umstellung gerade erst im Markt zu wirken und habe in den vergangenen Monaten deutlich an Bekanntheit und Vertrauen gewonnen. Neben Zuschüssen gilt es nach Aussagen des BWP dabei, Kreditangebote auszubauen und zu verbessern, sowie die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für erfolgreiche Contractingmodelle zu schaffen. Es müsse klar sein: Wer bei der Investition auf staatliche Unterstützung angewiesen ist, wird diese auch bekommen.
Prognosen nach Branchenstudie 2025
In einem Vorauszug der BWP-Branchenstudie 2025 geht der Verband auf die mögliche Marktentwicklung 2025 ein, welche von einer Arbeitsgruppe von Branchenexperten und BWP-Mitgliedsunternehmen erstellt wurde. Zum Jahreswechsel 2025 ergibt sich ein Feldbestand von ca. 1,7 Mio. installierten Heizungswärmepumpen. Ein Wachstum auf 5 bis 6 Mio. Wärmepumpen bis 2030 ist nach Ansicht des Verbandes weiterhin möglich. Entsprechende Kapazitäten wurde von Industrie, Handwerk, Wohnungswirtschaft, weitere Branchen bei vier Wärmepumpengipfeln bestätigt. Ohne weitere Anreize durch die Politik sei ein Marktanteil von über 70 % bei Wärmepumpen im Heizungsmarkt möglich – bei zusätzlichen Anreizen und politischen Initiativen sind 86 % Marktanteile das Ergebnis der Prognose. Notwendig ist aus Sicht des BWP dazu eine schnelle Entscheidungen für Wärmepumpen-Ausbau und -Industrie der neuen Bundesregierung sowie Stabilität und Sicherheit bei Förderungen und Heizungsregeln.