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Der Aufbruch zu neuen Horizonten. Neue Sichtweisen zur europäischen Frühbronzezeit Abschlusstagung der Forschergruppe FOR55o vom 26. bis 29. November 2o1o in Halle (Saale) Herausgeber Harald Meller und François Bertemes 19 2019 TAGUNGEN DES L ANDESMUSEUMS FÜR VORGESCHICHTE HALLE © Karol Schauer, Salzburg © Karol Schauer, Salzburg Tagungen des Landesmuseums für Vorgeschichte Halle Band 19 | 2019 Der Aufbruch zu neuen Horizonten. Neue Sichtweisen zur europäischen Frühbronzezeit Abschlusstagung der Forschergruppe FOR55o vom 26. bis 29. November 2o1o in Halle (Saale) Tagungen des Landesmuseums für Vorgeschichte Halle Band 19 | 2019 Der Aufbruch zu neuen Horizonten. Neue Sichtweisen zur europäischen Frühbronzezeit Abschlusstagung der Forschergruppe FOR55o vom 26. bis 29. November 2o1o in Halle (Saale) herausgegeben von Harald Meller und François Bertemes Halle (Saale) 2o19 Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://portal.dnb.de abrufbar. issn isbn Wissenschaftliche Redaktion Endredaktion Redaktion und Übersetzung der englischen Texte Technische Bearbeitung Zeichnungen Umschlag o863-7679 978-3-948618-o3-2 Nele Lüttmann, Brigitte Schiefer-Kutzschrad • Halle (Saale) Manuela Schwarz Nele Lüttmann Susanne Kubenz • Halle (Saale), Birte Janzen Karol Schauer • Salzburg Für den Inhalt der Arbeiten sind die Autoren eigenverantwortlich. © Papier Satzschrift Konzept und Gestaltung Layout, Satz und Produktion Druck und Bindung by Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt – Landesmuseum für Vorgeschichte Halle (Saale). Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt unzulässig. Dies gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen sowie die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. alterungsbeständig nach din/iso 97o6 FF Celeste, News Gothic Carolyn Steinbeck • Berlin Susanne Kubenz • Halle (Saale) Salzland Druck • Staßfurt Inhalt 11 Uwe Sträter Grußwort 13 Harald Meller und François Bertemes Vorwort der Herausgeber 15 Literaturverzeichnis der seit 2004 innerhalb der jeweiligen Projektgruppen der FOR550 erschienenen Artikel EINLEITUNG 21 François Bertemes Der Aufbruch zu neuen Horizonten – Die Funde von Nebra, Sachsen-Anhalt, und ihre Bedeutung für die Bronzezeit Europas: Die DFG-Forschergruppe FOR55o TRANSDISZIPLINÄRE UNTERSUCHUNGEN ZU HORTFUNDEN 33 Daniel Berger und Christian-Heinrich Wunderlich Oberfläche, Werkspuren, Tauschierung: Ästhetische Metallbearbeitungstechniken der frühen Bronzezeit im Zusammenhang mit dem Hortfund von Nebra 55 Gregor Borg, Ernst Pernicka, Anja Ehser, Nicole Lockhoff, G. Simon Camm, and Courtenay V. Smale From distant lands – Provenance studies of natural gold in comparison to the gold of the Sky Disc of Nebra 79 Joachim Lutz und Ernst Pernicka Die Kupferlagerstätten in den Ostalpen: Geochemie und Archäometallurgie 87 Jörg Adam Kriminaltechnische Untersuchung der Erdanhaftungen an der Himmelsscheibe 93 Regine Maraszek Traditionen sakraler Landschaften in Mitteldeutschland vom 2.–1. Jt. v. Chr. 101 Harald Meller Fürsten, Goldwaffen und Armeen. Überlegungen zum Goldfund von Dieskau und dessen möglicher Herkunft aus dem frühbronzezeitlichen Großgrabhügel Bornhöck bei Dieskau, Saalekreis 113 Ralf Schwarz Die Beile aus den Horten von Dieskau III und Halle-Kanena III und die archäologischen Implikationen der chemischen und metallkundlichen Analysen 133 Nicole Lockhoff, Joachim Lutz und Ernst Pernicka Neue isotopengeochemische Methoden zur Untersuchung archäologischer Metallobjekte – Eine Fallstudie zur Kupferisotopie an frühbronzezeitlichen Hortfunden aus Mitteldeutschland 145 Harald Meller Zur Farbigkeit der Waffen in der mitteldeutschen Aunjetitzer Kultur und ihrer Interpretation als militärisches Ordnungssystem 159 Christian-Heinrich Wunderlich, Jan-Heinrich Bunnefeld und Harald Meller Buntmetall. Farbigkeit und ästhetische Eigenschaften von Legierungen der Aunjetitzer Kultur 183 Jan-Heinrich Bunnefeld Werkzeuge, Waffen oder Insignien? – Zu den sogenannten gerippten »Doppeläxten« der Aunjetitzer Kultur 205 Hélène Blitte Bronzezeitliche Hortfunde in Nordwestfrankreich und dem Mittelelbe-Saale-Gebiet. Vergleichende räumliche und statistische Untersuchungen BESTATTUNGEN DER AUNJETITZER KULTUR 215 Carola Metzner-Nebelsick Bestattung als Privileg und soziale Distinktion – Bemerkungen zum Bestattungswesen der Aunjetitzer Kultur in Mitteldeutschland 225 Katja Martin Die Metallurgengräber der späten Kupfer- und frühen Bronzezeit Mitteleuropas – Der Metallurg und sein Handwerk im archäologischen Befund 245 Harald Meller Das Fürstengrab von Leubingen neu betrachtet – Zur Konstruktion von herrschaftlicher Legitimität durch Bezugnahme auf die Vorgängerkulturen 261 Vera Hubensack Individualität bei den Aunjetitzern? Sonderbestattungen der Frühbronzezeit in Mitteldeutschland SIEDLUNGEN DER AUNJETITZER KULTUR 271 Christiane Schmidt Die frühbronzezeitlichen Flachlandsiedlungen und die Hauslandschaft in Mitteldeutschland 281 Peter Ettel Frühbronzezeitliche Siedlungen auf der Höhe in Mitteldeutschland 293 Maik Evers und Matthias Witt Die frühbronzezeitliche Besiedlung der Makroregion um Nebra – Siedlungsstrukturelle Untersuchungen und GIS basierte Geofaktorenanalysen 325 Immo Heske Die Zeit des Logos – Zum Beobachtungskorridor der Himmelsscheibe von Nebra am Nordharz 333 Andreas Nette Die frühbronzezeitlichen Hausbefunde von Eulau, Burgenlandkreis 345 Dörte Hansen Die frühbronzezeitlichen Siedlungsspuren von Zwenkau-West, Lkr. Leipzig (Sachsen) 359 Dörte Hansen und Lars Kleinsteuber Die frühbronzezeitliche Befestigungsanlage auf dem Schlossberg von Mutzschen, Lkr. Leipzig (Sachsen) – Ergebnisse der Grabungskampagne 2oo7 371 Peter Ettel, Karina Grömer, Sebastian Ipach und Florian Schneider Die Ausgrabungen der Friedrich-Schiller-Universität Jena 2oo2–2oo6 in der Salzsiedersiedlung bei Erdeborn, Lkr. Mansfeld-Südharz 395 Miroslav Dobeš und Petr Limburský Vlíněves (Tschechische Republik) während Äneolithikum und Frühbronzezeit KREISGRABENANLAGEN 405 André Spatzier Pömmelte-Zackmünde – A Circular Sanctuary of the Final Neolithic and Early Bronze Age. An Overview of the Research Results 421 André Spatzier The enclosure complex Pömmelte–Schönebeck: The dialectic of two circular monuments of the late 3rd to early 2nd millennium BC in Central Germany 445 Wolfhard Schlosser Archäoastronomische Untersuchungen im Rahmen der Forschergruppe 449 Joshua Pollard, Mike Parker Pearson, Paul Garwood, Colin Richards, Julian Thomas, and Kate Welham Stonehenge in the Bronze Age Die Kupferlagerstätten in den Ostalpen: Geochemie und Archäometallurgie Joachim Lutz und Ernst Pernicka Zusammenfassung Summary Es wird ein Überblick über die Kupfervorkommen im Ost- An overview is provided of the Eastern Alps' copper ore depoalpenraum und ihre Ausbeutung in prähistorischen Perioden sits and their exploitation in the Bronze Age as deduced from gegeben, wie sie aus der chemischen Zusammensetzung kup- the chemical composition of Bronze Age metal finds. The copfer- und bronzezeitlicher Metallfunde abzulesen ist. Die Kup- per occurrence in the Lower Inn Valley in Tyrol is clearly disfervorkommen im Unterinntal unterscheiden sich durch ihre tinguishable from the copper ores between Kitzbühel and Mineralassoziation und damit in ihrer chemischen Charakte- Mitterberg further east. It appears that at the beginning of ristik deutlich von den weiter östlich liegenden Vorkommen the Early Bronze Age the so-called fahlore copper of the Inn von Kitzbühel bis zum Mitterberg. Es zeigt sich, dass das Valley dominates but is later replaced almost completely by sogenannte Fahlerzkupfer aus dem Inntal am Beginn der the so-called Mitterberg type copper from the Eastern Alps. Frühbronzezeit dominiert, aber dann am Ende der Frühbron- Surprisingly, the fahlore copper reappears in the Late Bronze zezeit vom ostalpinen Kupfer des Typus Mitterberg fast völ- Age and is used besides or, more frequently, is mixed with lig verdrängt wird. Überraschenderweise taucht das Fahlerz- East Alpine copper. kupfer in der späten Bronzezeit am Ende des 2. Jahrtausends v. Chr. wieder auf und wird neben ostalpinem Kupfer, jedoch meist mit diesem vermischt, verwendet. Einleitung Seit der Frühen Bronzezeit wurden die Kupfervorkommen der Ostalpen in großem Umfang abgebaut, die Erze verhüttet und die gewonnenen Metalle weiträumig verhandelt. Dieser intensive Abbau ist durch zahlreiche alte Bergbauspuren und Verhüttungsplätze belegt. Vor allem Fahlerze und Kupferkies wurden in vorgeschichtlicher Zeit gewonnen und verarbeitet. Die wichtigsten österreichischen Kupfererzlagerstätten in Nordtirol, Salzburg und der Steiermark sind Teil eines von West nach Ost verlaufenden Gürtels paläozoischer Sedimentgesteine, der sog. Grauwackenzone. Diese Zone verläuft zwischen den Nördlichen Kalkalpen und den Zentralen Ostalpen und besteht aus Turbiditen, Grauwacken und Kalksteinen sowie mafischen Vulkaniten altpaläozoischen Alters (Ordovizium–Devon). Im westlichen Inntal bildet die Zone nur einen schmalen Streifen, verbreitert sich dann aber und ist Bestandteil der Tuxer Alpen, der Kitzbühler Alpen und der Salzburger Schieferalpen. Die Zone verläuft weiter nach Osten über das Ennstal, die Eisenerzer Alpen und das Mürztal und streicht dann im Wiener Becken aus. Zahlreiche Kupfermineralisationen kommen in dieser sedimentären Einheit vor. Ihre Entstehung wird auf den paläozoischen Vulkanismus zurückgeführt. Die primäre Erzparagenese besteht in den westlichen Teilen der Grauwackenzone v. a. aus Fahlerz, in den weiter östlich gelegenen Erzvorkommen dagegen aus Kupferkies und Pyrit. Bekannte Vorkommen, die in prähistorischer Zeit genutzt wurden, sind das Fahlerzrevier von Schwaz/ Brixlegg, Tirol, im Unterinntal (Goldenberg u. a. 2oo4), die Region um Kitzbühel, ebenfalls Tirol (Pittioni 1976; GoldenTA G U N G E N D E S L A N D E S M U S E U M S F Ü R V O R G E S C H I C H T E H A L L E • B A N D 19 • 2 019 berg 2oo4), das Viehhofener Revier im Glemmtal, Salzburg, das Mitterberger Revier südlich von Salzburg (Zschocke/ Preuschen 1932; Eibner 1993; Stöllner u. a. 2o11) und weiter im Osten die Eisenerzer Alpen (Abb. 1). Weitere Kupfervorkommen mit sicherem oder wahrscheinlichem prähistorischen Abbau finden sich auch südlich des Alpenhauptkamms in Osttirol (Virgental), in Südtirol und im Trentino. Grundlage für Herkunftsstudien prähistorischer Metallobjekte und für die Rekonstruktion der Entwicklung der Metallurgie ist die geochemische Charakterisierung der in vorgeschichtlicher Zeit genutzten Erzvorkommen (Pernicka 199o). Neben absichtlich zulegierten Metallen – v. a. Zinn – enthalten prähistorische Metallfunde meist eine Reihe von weiteren Bestandteilen, die aus dem Erz stammen und bei der Verhüttung in das Kupfer gelangt sind. Anhand dieser »Verunreinigungen« wird versucht, Kupfersorten zu klassifizieren und deren chemischen »Fingerabdruck« mit Erzlagerstätten zu vergleichen, um die mögliche Herkunft der Metallsorten zu lokalisieren. Geeignet für spurenanalytische Herkunftsstudien sind insbesondere die Edelmetalle Gold und Silber, die Platingruppen-Elemente (Ru, Ph, Pd, Os, Ir, Pt), Kobalt, Nickel, Blei und Wismut sowie mit Einschränkungen die Halbmetalle Arsen, Antimon, Selen und Tellur. Außer den genannten Spurenelementen eignen sich auch die Isotopenverhältnisse des Bleis, da diese durch die Verhüttungsverfahren und andere chemische Reaktionen, wie z. B. bei der Verwitterung, nicht verändert werden und die meisten Kupfer- und Bronzeartefakte zumindest geringe Mengen an Blei enthalten. Die Isotope 2o6Pb, 2o7Pb und 2o8Pb sind die stabilen Endglieder der Zerfallsreihen von Uran und Thorium. Durch den radioakti- 80 JOACHIM LUTZ UND ERNST PERNICK A Wien Linz Salzburg 1 6 Abb. 1 Übersichtskarte der wichtigsten Kupferreviere in Österreich. 1 Fahlerzvorkommen von Schwaz und Brixlegg (Tirol); 2 Kitzbüheler Alpen: Jochberg, Kelchalm (Tirol); 3 Glemmtal mit Viehhofen (Salzburg); 4 Mitterberger Revier, St. Veit (Salzburg); 5 Eisenerzer Alpen, Paltental (Steiermark); 6 Prein, Prigglitz, Kulmberg (Niederösterreich, Steiermark); 7 Virgental (Osttirol). Die Reviere 1–6 gehören geologisch zur Grauwackenzone. 5 2 3 4 Innsbruck Graz 7 Klagenfurt 0 100 km ven Zerfall der Mutternuklide (238U, 235U, 232Th) werden den prähistorischen Bergbaurevieren lagen bis vor kurzem die genannten Bleiisotope in der Natur fortwährend erzeugt, nur wenige Analysen vor. Im Rahmen des Spezialforaufgrund verschiedener Zerfallskonstanten jedoch mit schungsbereiches »History of Mining Activities in Tyrol unterschiedlicher Geschwindigkeit. Daher ändert sich die and adjacent areas – impact on environment and human isotopische Zusammensetzung des irdischen Bleis systema- societies« (SFB HiMAT) konnten nun in den letzten Jahren tisch im Verlauf der Erdgeschichte. Neben diesen drei radio- auch von den anderen wichtigen Erzvorkommen eine grögenen Bleiisotopen gibt es ein weiteres Isotop (2o4 Pb), das ßere Anzahl an Erzen analysiert und die Lagerstätten geonicht aus radioaktivem Zerfall stammt und dessen Menge chemisch charakterisiert werden. seit Entstehung der Erde unverändert geblieben ist. Es wird In den 196oer- und -7oer-Jahren wurde am Württemberdaher als primordiales Blei bezeichnet. Bei der Bildung von gischen Landesmuseum eine große Zahl frühbronzezeitliErzlagerstätten werden Uran und Thorium aufgrund ihres cher Metallfunde analysiert (Junghans u. a. 1968; Junghans abweichenden geochemischen Verhaltens ganz oder teil- u. a. 1974). Diese Serie wurde Ende der 199oer-Jahre durch weise vom Blei getrennt, dessen Isotopensignatur sich dann Analysen spätbronzezeitlicher Metallfunde aus Südbayern, nicht mehr ändert, da kein radiogenes Blei mehr gebildet Salzburg und Nordtirol erweitert (Sperber 2oo4). Auch aus wird. Je nach Bildungsalter und Genese unterscheidet sich dem Neolithikum liegt bereits eine Reihe von Metallanalydaher die Bleiisotopensignatur von Lagerstätten und damit sen vor (Höppner u. a. 2oo5). Dagegen war für die Mitauch der Metalle, die aus den Erzen erschmolzen wurden. telbronzezeit und für die Eisenzeit bislang nur vergleichsweise wenig Datenmaterial verfügbar. Mit dem SFB HiMAT wurde diese Lücke nun in den letzten Jahren geschlossen. Forschungsgeschichte Aufgrund der historischen Bedeutung der Bergbaureviere Schwaz und Brixlegg im Spätmittelalter und der Frühen Neuzeit beschäftigten sich die meisten geochemischen Studien mit diesen Vorkommen. Von den anderen bedeuten- Zusammensetzung der Erze In der Grauwackenzone kommen, wie schon erwähnt, für die prähistorischen Bergleute zwei besonders wichtige Erze Abb. 2 Fahlerz aus Brixlegg (dunkelgrau). Stellenweise ist das Erz durch Verwitterungsmineralien grün (Malachit) und blau (Azurit) gefärbt. TA G U N G E N D E S L A N D E S M U S E U M S F Ü R V O R G E S C H I C H T E H A L L E • B A N D 19 • 2 019 D I E K U P F E R L A G E R S TÄT T E N I N D E N O S TA L P E N : G E O C H E M I E U N D A R C H Ä O M E TA L L U R G I E Abb. 3 Kupferkies vom Mitterberg. vor: Fahlerze der Tennantit-Tetraedrit Serie (Cu12As4S13 Cu12Sb4S13, Abb. 2) und Kupferkies-Pyrit-Erze (CuFeS2-FeS2, Abb. 3). Diese beiden Erztypen können chemisch leicht unterschieden werden: Die Fahlerze aus Schwaz und Brixlegg sind gekennzeichnet durch sehr hohe Anteile an Arsen, Antimon, Silber und Bismut, aber geringe Gehalte an Kobalt und Nickel. Im Gegensatz dazu enthalten die Kupferkieserze der Grauwackenzone im Allgemeinen nur geringe Anteile an diesen Elementen (Abb. 4). Nur die Mitterberger Lagerstätte weist durch das Vorhandensein von Gersdorffit (NiAsS) in der Erzparagenese höhere Gehalte an Arsen und Nickel im Vergleich zu anderen Kupferkiesvorkommen auf. Im Folgenden soll auf zwei besonders wichtige Kupfersorten aus den Alpen näher eingegangen werden, dem Fahlerzkupfer Typ Inntal (»Ösenringkupfer«) und dem Kupfer Typ Mitterberg. Abb. 4 Silber-Antimon Diagramm mit Fahlerzen aus dem Unterinntal und Kupferkieserzen aus der Mitterbergregion, Kitzbühel und Viehhofen. Die Daten wurden auf Kupfer normiert um vergleichbar zu sein. Aufgrund der viel höheren Silber- und Antimonanteile in den Fahlerzen lassen sich die beiden Erze gut unterscheiden. Fahlerzkupfer Typ Inntal In der Frühen Bronzezeit sind Ösenringe eine häufige Metallform und weit verbreitet. In der Literatur werden sie meist als Barren bezeichnet und damit als Halbfabrikat bzw. Handelsform interpretiert. Allerdings gibt es weit mehr Ösenringe als Fertigprodukte gleicher Zusammensetzung, sodass diese Interpretation fragwürdig ist. Die Ösenringe wurden häufig (aber nicht immer) aus einem Metall mit einer sehr spezifischen Zusammensetzung hergestellt, was zu der oft gebrauchten Bezeichnung »Ösenringkupfer« geführt hat. Dieses Metall ist gekennzeichnet durch hohe Gehalte an Arsen (1–3 %), Antimon (1–3 %), Silber (o,5–1 %) und Bismut (o,o5– o,2 %), wohingegen der Nickelanteil als Unterscheidungskriterium zu andern Fahlerzsorten nur sehr gering ist (< o,1 %). In den letzten Jahren durchge- 1.000.000 100.000 Sb [mg/kg] normiert 10.000 vorwiegend Kupferkies: Viehhofen Mitterberger Revier Kitzbühel Kelchalm 1000 vorwiegend Fahlerz: Schwaz/Brixlegg 100 10 1 1 10 100 1000 10.000 100.000 Ag [mg/kg] normiert TA G U N G E N D E S L A N D E S M U S E U M S F Ü R V O R G E S C H I C H T E H A L L E • B A N D 19 • 2 019 81 JOACHIM LUTZ UND ERNST PERNICK A Ag Bi Sb As 1.000.000 Elementgehalte [mg/kg] normiert 100.000 Abb. 5 Vergleich der Streubereiche der Gehalte an Silber, Bismut, Antimon und Arsen von Fahlerzen aus dem Unterinntal mit drei frühbronzezeitlichen Ösenringen aus dem Landesmuseum in Halle (Saale). Der Streubereich der Erze ist naturgemäß größer, da im Regelfall handstückgroße Erzproben untersucht werden, wohingegen bei der Verhüttung eine größere Menge Erz zusammengeschmolzen wird. Die Gehalte an Silber und Bismut in den Ösenringen entsprechen den Erzen sehr gut. Dagegen sind die Gehalte an Antimon und Arsen in den Ösenringen niedriger, da es Ziel der Fahlerzverhüttung ist, diese Elemente möglichst stark zu reduzieren, um ein brauchbares Kupfer zu erhalten. 10.000 1000 100 Erze Schwaz/Brixlegg Ösenringe Dieskau II, Kanena III führte analytische Untersuchungen (Höppner u. a. 2oo5) belegen, dass diese Kupfersorte hinsichtlich der Spurenelementgehalte und Bleiisotopenverhältnisse sehr gut zu den Fahlerzvorkommen aus dem Unterinntal passt. Der direkte Nachweis durch Bergbauspuren aus der Frühbronzezeit steht zwar noch aus, jedoch konnten an verschiede- 2,20 40,00 2,15 39,50 2,10 39,00 2,05 38,50 2,00 38,00 1,95 0,78 0,80 0,82 0,84 0,86 0,88 0,90 17,50 207Pb/206Pb 18,00 18,50 19,00 19,50 208 Pb/204Pb b a 208 Pb/206Pb 82 37,50 20,00 206Pb/204Pb Ösenringe aus den Depots von Dieskau II und Kanena III Erze Unterinntal (Schwaz/Brixlegg) Abb. 6a–b Bleiisotopenverhältnisse in Fahlerzen aus dem Unterinntal und frühbronzezeitlichen Ösenringen aus den sachsen-anhaltischen Depots von Dieskau II, Saalekreis, und Kanena III, Stadt Halle (Saale). a Bleiisotopendiagramm mit den Verhältnissen der radiogenen Bleiisotope; b Diagramm mit den Verhältnissen von 2o6Pb (238U-Zerfallsreihe) und 2o8Pb (232Th-Zerfallsreihe) zum primordialen 2o4 Pb. In beiden Diagrammen zeigt sich die sehr gute Übereinstimmung der Daten. TA G U N G E N D E S L A N D E S M U S E U M S F Ü R V O R G E S C H I C H T E H A L L E • B A N D 19 • 2 019 D I E K U P F E R L A G E R S TÄT T E N I N D E N O S TA L P E N : G E O C H E M I E U N D A R C H Ä O M E TA L L U R G I E 100 1.000.000 b a 1 1000 0,1 100 10 0,01 1 10 100 1000 10.000 1 10 Ag [mg/kg] normiert a, b 100 1000 10.000 100.000 Sb [mg/kg] normiert Erze Mitterberger Revier Nebraer Beifunde Himmelsscheibe 2,15 2,15 d 208 Pb/206Pb c 2,10 2,10 2,05 2,05 2,00 2,00 1,95 1,95 1,90 1,90 1,85 1,85 0,70 0,72 0,74 0,76 0,78 0,80 0,82 0,84 0,86 0,70 0,72 0,74 0,76 0,78 0,80 0,82 0,84 0,86 207Pb/206Pb c Mitterberger Hauptgang Brander-, Burgschwaig- und Birkstein-Gang Buchberg- und Winkel-Gang Nebraer Beifunde Himmelsscheibe Abb. 7a–d Vergleich von Spurenelementen und Bleiisotopenverhältnissen des Kupfers der Himmelsscheibe von Nebra, Burgenlandkreis, und den Beifunden mit Erzen vom Mitterberg. a Silber-Gold Diagramm; b Antimon-Nickel Diagramm. Die Daten wurden auf Kupfer normiert, um vergleichbar zu sein. In beiden Diagrammen liegt die Himmelsscheibe im Zentrum des Erzclusters; c Bleiisotopenverhältnisse der Mitterberger Erze im Vergleich zur Himmelsscheibe und den Beifunden. Die Bleiisotopenverhältnisse der Mitterberger Erze zeigen eine sehr große Streuung, da die Erze relativ wenig Blei, aber oft viel Uran enthalten. Besonders radiogen sind die Erze vom Mitterberger Hauptgang, die im Diagramm tendenziell links unten liegen; d Bleiisotopenverhältnisse von prähistorischen Verhüt- TA G U N G E N D E S L A N D E S M U S E U M S F Ü R V O R G E S C H I C H T E H A L L E • B A N D 19 • 2 019 208 Pb/206Pb Au [mg/kg] normiert 10.000 Ni [mg/kg] normiert 100.000 10 207Pb/206Pb d Erze Mitterberger Revier Nebraer Beifunde Himmelsscheibe Schlacken aus dem Umfeld des Mitterberger Hauptgangs Schlacken vom Buchberg-, Winkel- und Burgschwaig-Gang tungsschlacken aus der Mitterbergregion im Vergleich zur Himmelsscheibe und den Beifunden. Zum besseren Vergleich sind auch die Erze nochmals mit dargestellt. Die Streuung bei den Schlacken ist geringer als bei den Erzhandstücken, da bei der Verhüttung eine größere Menge an Erz geschmolzen wird. Die Schlacken aus dem Umfeld des Mitterberger Hauptgangs sind radiogener als die Schlacken aus den östlichen Revieren (Buchberg, Winkel-Gang) oder aus dem Südrevier (Burgschwaig). Die Himmelsscheibe und auch die Beifunde passen sehr gut zu den prähistorischen Schlacken aus dem östlichen Revier und dem Südrevier, weniger gut zu den Schlacken des Mitterberger Hauptgangs. 83 JOACHIM LUTZ UND ERNST PERNICK A 0 80 20 60 40 40 60 20 80 0 relative Häufigkeit Kupfer aus Kupferkies % 100 relative Häufigkeit Fahlerzkupfer % 84 Abb. 8 Modell zur Entwicklung der Nutzung von Fahlerz und Kupferkies im Alpenraum. In dem Diagramm sind die relativen Häufigkeiten der beiden Kupfersorten aus Fahlerz und Kupferkies gegeneinander aufgetragen. Das Diagramm wurde auf Grundlage von ca. 18oo Analysen an bronze- und eisenzeitlichen Metallfunden erstellt. In der späten Bronzezeit und frühen Eisenzeit werden die beiden Kupfersorten nicht mehr in der reinen Form für Fertigprodukte verwendet, sondern es sind meist Mischungen. Die Abschätzung des Fahlerz-/ Kupferkiesanteils erfolgte hier anhand des Silbergehalts, der in Fahlerzkupfer meist um 1 % Ag liegt, aber im Kupfer aus Kupferkies sehr viel geringer ist. 100 Bz A1/2 Bz A2/3 Frühe Bronzezeit Bz B/C Mittlere Bronzezeit Fahlerzkupfer Bz D Ha A Späte Bronzezeit Ha B Ha C/D Frühe Eisenzeit Kupfer aus Kupferkies nen Stellen Verhüttungsaktivitäten in Siedlungen durch wobei diese Elemente oft miteinander korrelieren, d. h. archäologische Grabungen nachgewiesen werden. So wenn viel Nickel vorhanden ist, ist auch viel Arsen vorhankonnte beispielsweise durch Grabungen des Instituts für den und umgekehrt. Dagegen enthält das Metall nur sehr Archäologien der Universität Innsbruck am Kiechlberg bei wenig Antimon (< o,5 %) und Silber (< o,o3 %). In den letzThaur in der Nähe von Innsbruck die gesamte archäometal- ten Jahren wurden umfangreiche Analysen an Mitterberger lurgische Kette belegt werden (Töchterle u. a. 2o11). Dort Erzen durchgeführt, ausgelöst durch den Fund der Himwurden Reste von Fahlerzen, Schlacken, Fragmente von melsscheibe von Nebra mit Begleitfunden. Anhand des bis Gusskuchen, Barren und Fertigprodukte ausgegraben, die Anfang der 2oooer-Jahre vorliegenden Datenmaterials in das ausgehende Neolithikum bis in die Frühbronzezeit wurde eine Herkunft des Metalls der Himmelsscheibe und datieren. Weitere Funde metallurgischer Reste der frühen der Begleitfunde aus der Mitterbergregion vermutet. Durch Fahlerzverhüttung im Unterinntal wurden am Buchberg das Analyseprogramm des SFB HiMAT der letzten Jahre bei Wiesing und am Maria-Hilf-Bergl bei Brixlegg gemacht konnte diese Vermutung bestätigt werden. Die Funde von (Huijsmans 2oo1). Aus dem Landesmuseum in Halle (Saale) Nebra weisen im Spurenelementmuster eine exzellente wurden im Rahmen des Nebra-Projekts auch zwei Ösen- Übereinstimmung mit den Mitterberger Erzen auf (Abb. ringe aus dem Depot von Dieskau II, Saalekreis, und ein 7a–b). Auch die Bleiisotopenverhältnisse passen sehr gut zu Ösenring aus Kanena III, Stadt Halle (Saale), metallanaly- prähistorischen Verhüttungsschlacken aus der Mitterbergtisch und bleiisotopisch untersucht. Die chemische Zusam- region, insbesondere zu Schlacken aus den östlichen Lagermensetzung dieser drei Ösenringe passt sehr gut zu den stättenrevieren (Abb. 7c–d). Montanarchäologische GraFahlerzen aus dem Unterinntal (Abb. 5) und auch die Blei- bungen der letzten Jahre brachten eine Fülle datierbares isotopenverhältnisse entsprechen den Erzen (Abb. 6a–b). Material zutage. Nach den bislang vorliegenden DatierunDie sehr gute Übereinstimmung der geochemischen Para- gen beginnt der Abbau in der ausgehenden Frühbronzezeit. meter und die archäologische Evidenz lassen den Schluss Die Hauptphase des prähistorischen Bergbaus am Mitterzu, dass die Mehrheit der Ösenringe sehr wahrscheinlich berg war dann aber in der Mittel- und Spätbronzezeit (Stölltatsächlich aus dem Inntal stammt. Auch jüngst durchge- ner 2oo9; Stöllner u. a. 2o11). Somit sind die Funde von führte Analysen an Ösenringen aus dem Hortfund von Nebra ein Beispiel für frühes Mitterberger Kupfer. Kilb, Niederösterreich, legen eine Herkunft aus dem Inntal nahe (Lauermann/Pernicka 2o13). Modell der Entwicklung der Metallurgie und Lagerstättennutzung im ostalpinen Raum Kupfer Typ Mitterberg Der Aufstieg und Niedergang der alpinen Bergbaureviere In der ausgehenden Frühbronzezeit wurde die Prozesstech- spiegelt sich in den Spurenelement- und Bleiisotopensignanik für das Schmelzen von Kupferkies entwickelt und es turen der Artefakte wider. Da inzwischen eine große Zahl erscheint eine neue Metallsorte mit geringeren Beimengun- an Analysen von Metallfunden aus dem ostalpinen Raum gen als das Fahlerzkupfer. Dieses Kupfer enthält typischer- und dem nördlichen Alpenvorland vorliegt, ermöglicht dieweise einige Promille Nickel (o,1–1 %) und Arsen (o,1–1 %), ser umfangreiche Datensatz die modellhafte RekonstrukTA G U N G E N D E S L A N D E S M U S E U M S F Ü R V O R G E S C H I C H T E H A L L E • B A N D 19 • 2 019 D I E K U P F E R L A G E R S TÄT T E N I N D E N O S TA L P E N : G E O C H E M I E U N D A R C H Ä O M E TA L L U R G I E tion der Entwicklung der Metallurgie im Alpenraum (siehe Abb. 8): Am Beginn der Frühbronzezeit dominiert in Südbayern, dem Salzburger Land und in Tirol Fahlerzkupfer im Fundbestand. Die Spurenelement- und Isotopencharakteristika dieser Metallsorte entsprechen den Fahlerzen aus dem Unterinntal. Am Ende der Frühbronzezeit erscheint eine neue Metallsorte mit deutlich geringeren Gehalten an Spurenelementen, die aus Kupferkies erschmolzen wurde. Das Spurenelementmuster dieser Kupfersorte weist auf das Mitterberger Revier als Herkunftsquelle hin. In der Mittelbronzezeit verdrängt dieses Metall das Fahlerzmetall vollständig, Fahlerze wurden in dieser Zeit offenbar nicht mehr gewonnen. Einer der Gründe hierfür ist wahrscheinlich die bessere Eignung des Kupfers aus Kupferkies zur Herstellung von Zinnbronze. Die geringeren Beimengungen insbesondere an Arsen und Antimon ermöglichen die Herstellung einer Legierung mit kalkulierbaren und immer gleichen Eigenschaften. In der Spätbronzezeit ändert sich das Bild erneut, neben Kupferkies werden auch wieder zunehmend Fahlerze gewonnen und verhüttet, möglicherweise aufgrund der Erschöpfung der oberflächennahen Kupferkiesvorkommen oder eines allgemein gestiegenen Bedarfs an Metallen. Auffällig ist jedenfalls, dass in der Spätbronzezeit nicht mehr nur die großen Lagerstätten abgebaut wurden, sondern dass auch Kupferkieserze an vielen Stellen, auch in kleineren Vorkommen, gewonnen wurden. Fahlerzkupfer wurde aber nicht mehr in seiner reinen Form für Fertigprodukte verwendet, sondern vermischt mit Kupfer aus Kupferkies. Während Rohkupfer-Gusskuchen aus dieser Zeit noch das Spurenelementmuster der Ausgangserze zeigen, liegen die Bronzefunde in den Spurenelementanteilen zwischen den Ausgangserzen. Dieser Effekt ist einerseits sicherlich auf die Wiederverwendung von Bronze zurückzuführen. Wahrscheinlich wurden aber die beiden Kupfersorten auch absichtlich vermischt, um auf diesem Weg die hohen Arsen- und Antimongehalte des Fahlerzkupfers zu reduzieren und ein für die Bronzeherstellung brauchbares Grundmetall mit berechenbaren Verarbeitungs- und Gebrauchseigenschaften zu erhalten. Diese Praxis setzt sich zunächst auch in der frühen Eisenzeit fort, die Zusammensetzung der Bronzefunde ändert sich nur wenig. Erst in der jüngeren Eisenzeit, der Latènezeit, setzten sich zunehmend Eisenwerkstoffe für viele Gebrauchsgegenstände durch. Der alpine Kupferbergbau kommt allmählich zum Erliegen, denn zweifelsfreie Belege für Bergbau in dieser Zeit sind kaum noch zu finden. Literaturverzeichnis Eibner 1993 C. Eibner, Die Pongauer Siedlungskammer und der Kupferbergbau in der Urzeit. In: W. Günther/C. Eibner/A. Lippert/W. Paar (Hrsg.), 5ooo Jahre Kupferbergbau Mühlbach am Hochkönig – Bischofshofen (Mühlbach am Hochkönig 1993) 11–26. Goldenberg 2oo4 G. Goldenberg, Ein Verhüttungsplatz der mittleren Bronzezeit bei Jochberg (Nordtirol). In: G. Weisgerber/G. Goldenberg (Hrsg.), Alpenkupfer = Rame delle Alpi. Anschnitt, Beih. 17, 2oo4, 165–176. Goldenberg u. a. 2oo4 G. Goldenberg/B. Rieser, Die Fahlerzlagerstätten von Schwaz/Brixlegg (Nordtirol). Ein weiteres Zentrum urgeschichtlicher Kupferproduktion in den österreichischen Alpen. In: G. Weisgerber/G. Goldenberg (Hrsg.), Alpenkupfer = Rame delle Alpi. Anschnitt, Beih. 17, 2oo4, 37–52. Höppner u. a. 2oo5 B. Höppner/M. Bartelheim/M. Huijsmans/ R. Krauss/K.-P. Martinek/E. Pernicka/ R. Schwab (Hrsg.), Prehistoric copper production in the Inn valley (Austria), and the earliest copper in central Europe. Archaeometry 47,2, 2oo5, 295–318. Huijsmans 2oo1 M. Huijsmans, Mariahilfbergl. Ein Beitrag zum Neolithikum in Tirol. Ungedr. Diss. Leopold-Franzens-Univ. Innsbruck (Innsbruck 2oo1). Junghans u. a. 1968 S. Junghans/E. Sangmeister/M. Schröder, Kupfer und Bronze in der frühen Metallzeit Europas. Die Materialgruppen beim Stand von 12ooo Analysen. Studien zu den Anfängen der Metallurgie 2,1–3 (Berlin 1968). Junghans u. a. 1974 S. Junghans/E. Sangmeister/M. Schröder, Kupfer und Bronze in der frühen Metallzeit Europas. Katalog der Analysen Nr. 1oo41– 22ooo. Studien zu den Anfängen der Metallurgie 2,4 (Berlin 1974). Lauermann/Pernicka 2o13 E. Lauermann/E. Pernicka, Die frühbronzezeitlichen Barrendepotfunde aus Kilb, VB Melk und Obermarkersdorf, VB Hollabrunn Niederösterreich. In: M. Bartelheim/J. Peska/ J. Turek (Hrsg.), From Copper to Bronze. Cultural and Social Transformations at the Turn of the 3rd /2nd Millennia B.C. in Central Europe. Beitr. Ur- u. Frühgesch. Mitteleuropa 74 (Langenweißbach 2o13) 147–164. Pernicka 199o E. Pernicka, Gewinnung und Verbreitung der Metalle in prähistorischer Zeit. Jahrb. RGZM 37, 199o, 21–129. Pittioni 1976 R. Pittioni, Beiträge zur Kenntnis des urzeitlichen Kupferbergwesens um Jochberg und Kitzbühel, Tirol. Arch. Austriaca 59/6o, 1976, 243–264. Sperber 2oo4 L. Sperber, Zur Bedeutung des nördlichen Alpenraumes für die spätbronzezeitliche Kupferversorgung in Mitteleuropa. In: G. Weisgerber/G. Goldenberg (Hrsg.), Alpenkupfer = Rame delle Alpi. Anschnitt, Beih. 17, 2oo4, 3o3–345. Stöllner 2oo9 T. Stöllner, Die zeitliche Einordnung der prähistorischen Montanreviere in den Ost- TA G U N G E N D E S L A N D E S M U S E U M S F Ü R V O R G E S C H I C H T E H A L L E • B A N D 19 • 2 019 und Südalpen – Anmerkungen zu einem Forschungsstand. In: K. Oeggl/M. Prast (Hrsg.), Die Geschichte des Bergbaus in Tirol und seinen angerenzenden Gebieten (Innsbruck 2oo9) 37–6o. Stöllner u. a. 2o11 T. Stöllner/E. Breitenlechner/C. Eibner/ R. Herd/T. Kienlin/J. Lutz/A. Maass/K. Nicolussi/T. Pichler/R. Pils/K. Röttger/B. Song/ N. Taube/P. Thomas/A. Thurner, Der Mitterberg – Der Großproduzent für Kupfer im östlichen Alpenraum während der Bronzezeit. In: G. Goldenberg/U. Töchterle/ K. Oeggl/ A. Krenn-Leeb (Hrsg.), Forschungsprogramm HiMAT – Neues zur Bergbaugeschichte der Ostalpen. Arch. Österreich Spezial 4, 2o11, 113–144. Töchterle u. a. 2o11 U. Töchterle/T. Bachnetzer/M. Brandl/ S. Deschler-Erb/G. Goldenberg/M. Krismer/ J. Lutz/K. Oeggl/E. Pernicka/E. Scheiber/ J. Schibler/A. S. Schwarz/G. Tomedi/P. Tropper/F. Vavtar, Der Kiechlberg bei Thaur – eine neolithische bis frühbronzezeitliche Höhensiedlung. In: G. Goldenberg/U. Töchterle/ K. Oeggl/A. Krenn-Leeb (Hrsg.), Forschungsprogramm HiMAT – Neues zur Bergbaugeschichte der Ostalpen. Arch. Österreich Spezial 4, 2o11, 31–58. Zschocke/Preuschen 1932 K. Zschocke/E. Preuschen, Das urzeitliche Bergbaugebiet von Mühlbach–Bischofshofen. Mat. Urgesch. Österreich 6 (Wien 1932). 85 86 JOACHIM LUTZ UND ERNST PERNICK A Abbildungsnachweis 1–8 J. Lutz Anschriften Dr. Joachim Lutz Curt-Engelhorn-Zentrum Archäometrie gGmbH D6, 3 68159 Mannheim Deutschland joachim.lutz@cez-archaeometrie.de Prof. Dr. Ernst Pernicka Curt-Engelhorn-Zentrum Archäometrie gGmbH D6, 3 68159 Mannheim Deutschland ernst.pernicka@cez-archaeometrie.de und Institut für Geowissenschaften Universität Heidelberg Im Neuenheimer Feld 234–236 6912o Heidelberg Deutschland Ernst.Pernicka@geow.uni-heidelberg.de TA G U N G E N D E S L A N D E S M U S E U M S F Ü R V O R G E S C H I C H T E H A L L E • B A N D 19 • 2 019 Bislang erschienene Bände in der Reihe »Tagungsbände des Landesmuseums für Vorgeschichte Halle« Die Reihe der Tagungsbände des Landesmuseums wurde 2oo8 ins Leben gerufen. Anlass dazu war die Konferenz »Luthers Lebenswelten«, die im Jahr 2oo7 in Halle ausgerichtet wurde. Bereits der zweite Tagungsband widmete sich mit dem Thema »Schlachtfeldarchäologie« dem Mitteldeutschen Archäologentag, der seit 2oo8 jährlich vom Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie SachsenAnhalt veranstaltet und zeitnah publiziert wird. Dem großen Anteil internationaler Autorinnen und Autoren entsprechend, erscheinen viele Beiträge dieser Reihe in englischer Sprache mit deutscher Zusammenfassung. Mit dem bislang zuletzt erschienenen Tagungsband konnten die Vorträge und Posterpräsentationen der internationalen Tagung »Ringe der Macht« in zahlreichen Artikeln renommierter Forscher verschiedenster Fachdisziplinen vorgelegt werden. Siedlungsarchäologie des Endneolithikums und der frühen Bronzezeit Late Neolithic and Early Bronze Age Settlement Archaeology 11. Mitteldeutscher Archäologentag vom 18. bis 2o. Oktober 2o18 in Halle (Saale) Herausgeber Harald Meller, Susanne Friederich, Roberto Risch, Mario Küßner und Harald Stäuble 20/I Band 18 2019 TAGUNGEN DES LANDESMUSEUMS FÜR VORGESCHICHTE HALLE Band 20 Band 1/2oo8 Harald Meller/Stefan Rhein/Hans-Georg Stephan (Hrsg.), Luthers Lebenswelten. Tagung vom 25. bis 27. September 2oo7 in Halle (Saale). ISBN 978-3-939414-22-3, € 19,oo Band 21 Band 4/2o1o Harald Meller/Regine Maraszek (Hrsg.), Masken der Vorzeit in Europa I. Internationale Tagung vom 2o. bis 22. November 2oo9 in Halle (Saale). ISBN 978-3-939414-54-4, € 19,oo Band 2/2oo9 Harald Meller (Hrsg.), Schlachtfeldarchäologie. Battlefield Archaeology. 1. Mitteldeutscher Archäologentag vom o9. bis 11. Oktober 2oo8 in Halle (Saale). ISBN 978-3-939414-41-4, € 35,oo Band 5 I–II/2o11 Harald Meller/François Bertemes (Hrsg.), Der Griff nach den Sternen. Wie Europas Eliten zu Macht und Reichtum kamen. Internationales Symposium in Halle (Saale) 16.–21. Februar 2oo5. ISBN 978-3-939414-28-5, € 89,oo Band 3/2o1o Harald Meller/Kurt W. Alt (Hrsg.), Anthropologie, Isotopie und DNA – biografische Annäherung an namenlose vorgeschichtliche Skelette? 2. Mitteldeutscher Archäologentag vom o8. bis 1o. Oktober 2oo9 in Halle (Saale). ISBN 978-3-939414-53-7, € 19,oo Band 6/2o11 Hans-Rudolf Bork/Harald Meller/ Renate Gerlach (Hrsg.), Umweltarchäologie – Naturkatastrophen und Umweltwandel im archäologischen Befund. 3. Mitteldeutscher Archäologentag vom o7. bis o9. Oktober 2o1o in Halle (Saale). ISBN 978-3-939414-64-3, € 32,oo TA G U N G E N D E S L A N D E S M U S E U M S F Ü R V O R G E S C H I C H T E H A L L E • B A N D 19 • 2 019 Lieferbar sind folgende Bände: Band 7/2o12 Harald Meller/Regine Maraszek (Hrsg.), Masken der Vorzeit in Europa II. Internationale Tagung vom 19. bis 21. November 2o1o in Halle (Saale). ISBN 978-3-939414-9o -2, € 32,oo Band 8/2o12 François Bertemes/Harald Meller (Hrsg.), Neolithische Kreisgabenanlagen in Europa. Neolithic Circular Enclosures in Europe. Internationale Arbeitstagung 7. bis 9. Mai 2oo4 in Goseck (Sachsen-Anhalt). ISBN 978-3-939414-33-9, € 59,oo Band 9/2o13 Harald Meller/François Bertemes/ Hans-Rudolf Bork/Roberto Risch (Hrsg.), 16oo – Kultureller Umbruch im Schatten des TheraAusbruchs? 16oo – Cultural change in the shadow of the Thera-Eruption? 4. Mitteldeutscher Archäologentag vom 14. bis 16. Oktober 2o11 in Halle (Saale). ISBN 978-3-9445o7- oo -2, € 69,oo Band 1o/2o13 Harald Meller/Christian-Heinrich Wunderlich/ Franziska Knoll (Hrsg.), Rot – die Archäologie bekennt Farbe. 5. Mitteldeutscher Archäologentag vom o4. bis o6. Oktober 2o12 in Halle (Saale). ISBN 978-3-9445o7- o1-9, € 49,oo Band 11 I–II/2o14 Harald Meller/Roberto Risch/ Ernst Pernicka (Hrsg.), Metalle der Macht – Frühes Gold und Silber. Metals of power – Early gold and silber. 6. Mitteldeutscher Archäologentag vom 17. bis 19. Oktober 2o13 in Halle (Saale). ISBN 978-3-9445o7-13-2, € 119,oo Band 12 I–II/2o15 Harald Meller/Helge Wolfgang Arz/ Reinhard Jung/Roberto Risch (Hrsg.), 22oo BC – Ein Klimasturz als Ursache für den Zerfall der Alten Welt? 22oo BC – A climatic breakdown as a cause for the collapse of the old world? 7. Mitteldeutscher Archäologentag vom 23. bis 26. Oktober 2o14 in Halle (Saale). ISBN 978-3-9445o7-29-3, ¤ 1o9,oo Band 13 I–II/2o16 Judith M. Grünberg/Bernhard Gramsch/ Lars Larsson/Jörg Orschiedt/Harald Meller (Hrsg.), Mesolithic burials – Rites, symbols and social organisation of early postglacial communities. Mesolithische Bestattungen – Riten, Symbole und soziale Organisation früher postglazialer Gemeinschaften International Conference Halle (Saale), 18th–21st September 2o13. ISBN 978-3-9445o7-43-9, ¤ 81,oo Band 14 I–II/2o16 Harald Meller/Hans Peter Hahn/ Reinhard Jung/Roberto Risch (Hrsg.), Arm und Reich – Zur Ressourcenverteilung in prähistorischen Gesellschaften – Rich and Poor – Competing for resources in prehistoric societies. 8. Mitteldeutscher Archäologentag vom 22. bis 24. Oktober 2o15 in Halle (Saale). ISBN 978-3-9445o7-45-3, ¤ 89,oo Band 15/2o16 Harald Meller/Alfred Reichenberger/ Christian-Heinrich Wunderlich (Hrsg.), Alchemie und Wissenschaft des 16. Jahrhunderts. Fallstudien aus Wittenberg und vergleichbare Befunde. Internationale Tagung vom 3. bis 4. Juli 2o15 in Halle (Saale). ISBN 978-3-9445o7-48-4, ¤ 49,oo Band 16/2o17 Harald Meller/Susanne Friederich (Hrsg.), Salzmünde – Regel oder Ausnahme? Salzmünde – rule or exception? Internationale Tagung vom 18. bis 2o. Oktober 2o12 in Halle (Saale). ISBN 978-3-9445o7-11-8, ¤ 75,oo Band 17/2o17 Harald Meller/Falko Daim/Johannes Krause/ Roberto Risch (Hrsg.), Migration und Integration von der Urgeschichte bis zum Mittelalter. Migration and Integration from Prehistory to the Middle Ages. 9. Mitteldeutscher Archäologentag vom 2o. bis 22. Oktober 2o16 in Halle (Saale). ISBN 978-3-9445o7-61-3, ¤ 49,oo Band 18/2o18 Harald Meller/Detlef Gronenborn/Roberto Risch (Hrsg.), Überschuss ohne Staat – Politische Formen in der Vorgeschichte. Surplus without the State – Political Forms in Prehistory. 1o. Mitteldeutscher Archäologentag vom 19. bis 21. Oktober 2o17 in Halle (Saale). ISBN 978-3-9445o7-83-5, ¤ 69,oo Band 2o I–II/2o18 Harald Meller/Susanne Friederich/ Mario Küßner/Harald Stäuble/Roberto Risch (Hrsg.) Siedlungsarchäologie des Endneolithikums und der frühen Bronzezeit. Late Neolithic and Early Bronze Age Settlement Archaeology. 11. Mitteldeutscher Archäologentag vom 18. bis 2o. Oktober 2o18 in Halle (Saale). ISBN 978-3-9445o7-94-1, ¤ 149,oo Band 21 I–II/2o18 Harald Meller/Susanne Kimmig-Völkner/ Alfred Reichenberger (Hrsg.), Ringe der Macht. Rings of Power. Internationale Tagung vom o9. bis 1o. November 2o18 in Halle (Saale). ISBN 978-3-9445o7-97-2, ¤ 79,oo Erhältlich im Buchhandel oder direkt beim Verlag Beier & Beran Thomas-Müntzer-Straße 1o3 o8134 Langenweißbach Deutschland Tel. o376o3/36 88 verlag@beier-beran.de TA G U N G E N D E S L A N D E S M U S E U M S F Ü R V O R G E S C H I C H T E H A L L E • B A N D 19 • 2 019