Der Aufbruch zu neuen Horizonten. Neue
Sichtweisen zur europäischen Frühbronzezeit
Abschlusstagung der Forschergruppe FOR55o
vom 26. bis 29. November 2o1o in Halle (Saale)
Herausgeber Harald Meller und François Bertemes
19
2019
TAGUNGEN DES L ANDESMUSEUMS FÜR VORGESCHICHTE HALLE
© Karol Schauer, Salzburg
© Karol Schauer, Salzburg
Tagungen des
Landesmuseums für Vorgeschichte Halle
Band 19 | 2019
Der Aufbruch zu neuen Horizonten.
Neue Sichtweisen zur europäischen
Frühbronzezeit
Abschlusstagung der Forschergruppe FOR55o
vom 26. bis 29. November 2o1o in Halle (Saale)
Tagungen des
Landesmuseums für Vorgeschichte Halle
Band 19 | 2019
Der Aufbruch zu neuen Horizonten.
Neue Sichtweisen zur europäischen Frühbronzezeit
Abschlusstagung der Forschergruppe FOR55o
vom 26. bis 29. November 2o1o in Halle (Saale)
herausgegeben von
Harald Meller und
François Bertemes
Halle (Saale)
2o19
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Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen
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issn
isbn
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Endredaktion
Redaktion und Übersetzung
der englischen Texte
Technische Bearbeitung
Zeichnungen Umschlag
o863-7679
978-3-948618-o3-2
Nele Lüttmann, Brigitte Schiefer-Kutzschrad • Halle (Saale)
Manuela Schwarz
Nele Lüttmann
Susanne Kubenz • Halle (Saale), Birte Janzen
Karol Schauer • Salzburg
Für den Inhalt der Arbeiten sind die Autoren
eigenverantwortlich.
©
Papier
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Konzept und Gestaltung
Layout, Satz und Produktion
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Vorgeschichte Halle (Saale). Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich
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alterungsbeständig nach din/iso 97o6
FF Celeste, News Gothic
Carolyn Steinbeck • Berlin
Susanne Kubenz • Halle (Saale)
Salzland Druck • Staßfurt
Inhalt
11 Uwe Sträter
Grußwort
13 Harald Meller und François Bertemes
Vorwort der Herausgeber
15 Literaturverzeichnis der seit 2004 innerhalb der jeweiligen Projektgruppen
der FOR550 erschienenen Artikel
EINLEITUNG
21 François Bertemes
Der Aufbruch zu neuen Horizonten – Die Funde von Nebra, Sachsen-Anhalt,
und ihre Bedeutung für die Bronzezeit Europas: Die DFG-Forschergruppe FOR55o
TRANSDISZIPLINÄRE UNTERSUCHUNGEN ZU HORTFUNDEN
33 Daniel Berger und Christian-Heinrich Wunderlich
Oberfläche, Werkspuren, Tauschierung: Ästhetische Metallbearbeitungstechniken
der frühen Bronzezeit im Zusammenhang mit dem Hortfund von Nebra
55 Gregor Borg, Ernst Pernicka, Anja Ehser, Nicole Lockhoff, G. Simon Camm,
and Courtenay V. Smale
From distant lands – Provenance studies of natural gold in comparison to the
gold of the Sky Disc of Nebra
79 Joachim Lutz und Ernst Pernicka
Die Kupferlagerstätten in den Ostalpen: Geochemie und Archäometallurgie
87 Jörg Adam
Kriminaltechnische Untersuchung der Erdanhaftungen an der Himmelsscheibe
93 Regine Maraszek
Traditionen sakraler Landschaften in Mitteldeutschland vom 2.–1. Jt. v. Chr.
101 Harald Meller
Fürsten, Goldwaffen und Armeen. Überlegungen zum Goldfund von Dieskau und
dessen möglicher Herkunft aus dem frühbronzezeitlichen Großgrabhügel Bornhöck
bei Dieskau, Saalekreis
113 Ralf Schwarz
Die Beile aus den Horten von Dieskau III und Halle-Kanena III und die archäologischen
Implikationen der chemischen und metallkundlichen Analysen
133 Nicole Lockhoff, Joachim Lutz und Ernst Pernicka
Neue isotopengeochemische Methoden zur Untersuchung archäologischer Metallobjekte –
Eine Fallstudie zur Kupferisotopie an frühbronzezeitlichen Hortfunden aus Mitteldeutschland
145 Harald Meller
Zur Farbigkeit der Waffen in der mitteldeutschen Aunjetitzer Kultur und ihrer
Interpretation als militärisches Ordnungssystem
159 Christian-Heinrich Wunderlich, Jan-Heinrich Bunnefeld und Harald Meller
Buntmetall. Farbigkeit und ästhetische Eigenschaften von Legierungen der Aunjetitzer Kultur
183 Jan-Heinrich Bunnefeld
Werkzeuge, Waffen oder Insignien? – Zu den sogenannten gerippten »Doppeläxten«
der Aunjetitzer Kultur
205 Hélène Blitte
Bronzezeitliche Hortfunde in Nordwestfrankreich und dem Mittelelbe-Saale-Gebiet.
Vergleichende räumliche und statistische Untersuchungen
BESTATTUNGEN DER AUNJETITZER KULTUR
215 Carola Metzner-Nebelsick
Bestattung als Privileg und soziale Distinktion – Bemerkungen zum Bestattungswesen
der Aunjetitzer Kultur in Mitteldeutschland
225 Katja Martin
Die Metallurgengräber der späten Kupfer- und frühen Bronzezeit Mitteleuropas –
Der Metallurg und sein Handwerk im archäologischen Befund
245 Harald Meller
Das Fürstengrab von Leubingen neu betrachtet – Zur Konstruktion von herrschaftlicher
Legitimität durch Bezugnahme auf die Vorgängerkulturen
261 Vera Hubensack
Individualität bei den Aunjetitzern? Sonderbestattungen der Frühbronzezeit in Mitteldeutschland
SIEDLUNGEN DER AUNJETITZER KULTUR
271 Christiane Schmidt
Die frühbronzezeitlichen Flachlandsiedlungen und die Hauslandschaft in Mitteldeutschland
281 Peter Ettel
Frühbronzezeitliche Siedlungen auf der Höhe in Mitteldeutschland
293 Maik Evers und Matthias Witt
Die frühbronzezeitliche Besiedlung der Makroregion um Nebra –
Siedlungsstrukturelle Untersuchungen und GIS basierte Geofaktorenanalysen
325 Immo Heske
Die Zeit des Logos – Zum Beobachtungskorridor der Himmelsscheibe von Nebra am Nordharz
333 Andreas Nette
Die frühbronzezeitlichen Hausbefunde von Eulau, Burgenlandkreis
345 Dörte Hansen
Die frühbronzezeitlichen Siedlungsspuren von Zwenkau-West, Lkr. Leipzig (Sachsen)
359 Dörte Hansen und Lars Kleinsteuber
Die frühbronzezeitliche Befestigungsanlage auf dem Schlossberg von Mutzschen, Lkr. Leipzig
(Sachsen) – Ergebnisse der Grabungskampagne 2oo7
371 Peter Ettel, Karina Grömer, Sebastian Ipach und Florian Schneider
Die Ausgrabungen der Friedrich-Schiller-Universität Jena 2oo2–2oo6 in der
Salzsiedersiedlung bei Erdeborn, Lkr. Mansfeld-Südharz
395 Miroslav Dobeš und Petr Limburský
Vlíněves (Tschechische Republik) während Äneolithikum und Frühbronzezeit
KREISGRABENANLAGEN
405 André Spatzier
Pömmelte-Zackmünde – A Circular Sanctuary of the Final Neolithic and Early Bronze Age.
An Overview of the Research Results
421 André Spatzier
The enclosure complex Pömmelte–Schönebeck: The dialectic of two circular monuments
of the late 3rd to early 2nd millennium BC in Central Germany
445 Wolfhard Schlosser
Archäoastronomische Untersuchungen im Rahmen der Forschergruppe
449 Joshua Pollard, Mike Parker Pearson, Paul Garwood, Colin Richards,
Julian Thomas, and Kate Welham
Stonehenge in the Bronze Age
Die Kupferlagerstätten in den Ostalpen:
Geochemie und Archäometallurgie
Joachim Lutz und Ernst Pernicka
Zusammenfassung
Summary
Es wird ein Überblick über die Kupfervorkommen im Ost- An overview is provided of the Eastern Alps' copper ore depoalpenraum und ihre Ausbeutung in prähistorischen Perioden sits and their exploitation in the Bronze Age as deduced from
gegeben, wie sie aus der chemischen Zusammensetzung kup- the chemical composition of Bronze Age metal finds. The copfer- und bronzezeitlicher Metallfunde abzulesen ist. Die Kup- per occurrence in the Lower Inn Valley in Tyrol is clearly disfervorkommen im Unterinntal unterscheiden sich durch ihre tinguishable from the copper ores between Kitzbühel and
Mineralassoziation und damit in ihrer chemischen Charakte- Mitterberg further east. It appears that at the beginning of
ristik deutlich von den weiter östlich liegenden Vorkommen the Early Bronze Age the so-called fahlore copper of the Inn
von Kitzbühel bis zum Mitterberg. Es zeigt sich, dass das Valley dominates but is later replaced almost completely by
sogenannte Fahlerzkupfer aus dem Inntal am Beginn der the so-called Mitterberg type copper from the Eastern Alps.
Frühbronzezeit dominiert, aber dann am Ende der Frühbron- Surprisingly, the fahlore copper reappears in the Late Bronze
zezeit vom ostalpinen Kupfer des Typus Mitterberg fast völ- Age and is used besides or, more frequently, is mixed with
lig verdrängt wird. Überraschenderweise taucht das Fahlerz- East Alpine copper.
kupfer in der späten Bronzezeit am Ende des 2. Jahrtausends
v. Chr. wieder auf und wird neben ostalpinem Kupfer, jedoch
meist mit diesem vermischt, verwendet.
Einleitung
Seit der Frühen Bronzezeit wurden die Kupfervorkommen
der Ostalpen in großem Umfang abgebaut, die Erze verhüttet und die gewonnenen Metalle weiträumig verhandelt.
Dieser intensive Abbau ist durch zahlreiche alte Bergbauspuren und Verhüttungsplätze belegt. Vor allem Fahlerze
und Kupferkies wurden in vorgeschichtlicher Zeit gewonnen und verarbeitet. Die wichtigsten österreichischen Kupfererzlagerstätten in Nordtirol, Salzburg und der Steiermark
sind Teil eines von West nach Ost verlaufenden Gürtels
paläozoischer Sedimentgesteine, der sog. Grauwackenzone.
Diese Zone verläuft zwischen den Nördlichen Kalkalpen
und den Zentralen Ostalpen und besteht aus Turbiditen,
Grauwacken und Kalksteinen sowie mafischen Vulkaniten
altpaläozoischen Alters (Ordovizium–Devon). Im westlichen Inntal bildet die Zone nur einen schmalen Streifen,
verbreitert sich dann aber und ist Bestandteil der Tuxer
Alpen, der Kitzbühler Alpen und der Salzburger Schieferalpen. Die Zone verläuft weiter nach Osten über das Ennstal,
die Eisenerzer Alpen und das Mürztal und streicht dann im
Wiener Becken aus. Zahlreiche Kupfermineralisationen
kommen in dieser sedimentären Einheit vor. Ihre Entstehung wird auf den paläozoischen Vulkanismus zurückgeführt. Die primäre Erzparagenese besteht in den westlichen
Teilen der Grauwackenzone v. a. aus Fahlerz, in den weiter
östlich gelegenen Erzvorkommen dagegen aus Kupferkies
und Pyrit. Bekannte Vorkommen, die in prähistorischer
Zeit genutzt wurden, sind das Fahlerzrevier von Schwaz/
Brixlegg, Tirol, im Unterinntal (Goldenberg u. a. 2oo4), die
Region um Kitzbühel, ebenfalls Tirol (Pittioni 1976; GoldenTA G U N G E N D E S L A N D E S M U S E U M S F Ü R V O R G E S C H I C H T E H A L L E • B A N D 19 • 2 019
berg 2oo4), das Viehhofener Revier im Glemmtal, Salzburg,
das Mitterberger Revier südlich von Salzburg (Zschocke/
Preuschen 1932; Eibner 1993; Stöllner u. a. 2o11) und weiter
im Osten die Eisenerzer Alpen (Abb. 1). Weitere Kupfervorkommen mit sicherem oder wahrscheinlichem prähistorischen Abbau finden sich auch südlich des Alpenhauptkamms in Osttirol (Virgental), in Südtirol und im Trentino.
Grundlage für Herkunftsstudien prähistorischer Metallobjekte und für die Rekonstruktion der Entwicklung der
Metallurgie ist die geochemische Charakterisierung der in
vorgeschichtlicher Zeit genutzten Erzvorkommen (Pernicka 199o). Neben absichtlich zulegierten Metallen – v. a.
Zinn – enthalten prähistorische Metallfunde meist eine
Reihe von weiteren Bestandteilen, die aus dem Erz stammen und bei der Verhüttung in das Kupfer gelangt sind.
Anhand dieser »Verunreinigungen« wird versucht, Kupfersorten zu klassifizieren und deren chemischen »Fingerabdruck« mit Erzlagerstätten zu vergleichen, um die mögliche
Herkunft der Metallsorten zu lokalisieren. Geeignet für
spurenanalytische Herkunftsstudien sind insbesondere die
Edelmetalle Gold und Silber, die Platingruppen-Elemente
(Ru, Ph, Pd, Os, Ir, Pt), Kobalt, Nickel, Blei und Wismut
sowie mit Einschränkungen die Halbmetalle Arsen, Antimon, Selen und Tellur. Außer den genannten Spurenelementen eignen sich auch die Isotopenverhältnisse des Bleis,
da diese durch die Verhüttungsverfahren und andere chemische Reaktionen, wie z. B. bei der Verwitterung, nicht
verändert werden und die meisten Kupfer- und Bronzeartefakte zumindest geringe Mengen an Blei enthalten. Die Isotope 2o6Pb, 2o7Pb und 2o8Pb sind die stabilen Endglieder der
Zerfallsreihen von Uran und Thorium. Durch den radioakti-
80
JOACHIM LUTZ UND ERNST PERNICK A
Wien
Linz
Salzburg
1
6
Abb. 1 Übersichtskarte der wichtigsten Kupferreviere in Österreich. 1 Fahlerzvorkommen
von Schwaz und Brixlegg (Tirol); 2 Kitzbüheler
Alpen: Jochberg, Kelchalm (Tirol); 3 Glemmtal
mit Viehhofen (Salzburg); 4 Mitterberger
Revier, St. Veit (Salzburg); 5 Eisenerzer Alpen,
Paltental (Steiermark); 6 Prein, Prigglitz, Kulmberg (Niederösterreich, Steiermark); 7 Virgental
(Osttirol). Die Reviere 1–6 gehören geologisch
zur Grauwackenzone.
5
2
3
4
Innsbruck
Graz
7
Klagenfurt
0
100 km
ven Zerfall der Mutternuklide (238U, 235U, 232Th) werden den prähistorischen Bergbaurevieren lagen bis vor kurzem
die genannten Bleiisotope in der Natur fortwährend erzeugt, nur wenige Analysen vor. Im Rahmen des Spezialforaufgrund verschiedener Zerfallskonstanten jedoch mit schungsbereiches »History of Mining Activities in Tyrol
unterschiedlicher Geschwindigkeit. Daher ändert sich die and adjacent areas – impact on environment and human
isotopische Zusammensetzung des irdischen Bleis systema- societies« (SFB HiMAT) konnten nun in den letzten Jahren
tisch im Verlauf der Erdgeschichte. Neben diesen drei radio- auch von den anderen wichtigen Erzvorkommen eine grögenen Bleiisotopen gibt es ein weiteres Isotop (2o4 Pb), das ßere Anzahl an Erzen analysiert und die Lagerstätten geonicht aus radioaktivem Zerfall stammt und dessen Menge chemisch charakterisiert werden.
seit Entstehung der Erde unverändert geblieben ist. Es wird
In den 196oer- und -7oer-Jahren wurde am Württemberdaher als primordiales Blei bezeichnet. Bei der Bildung von gischen Landesmuseum eine große Zahl frühbronzezeitliErzlagerstätten werden Uran und Thorium aufgrund ihres cher Metallfunde analysiert (Junghans u. a. 1968; Junghans
abweichenden geochemischen Verhaltens ganz oder teil- u. a. 1974). Diese Serie wurde Ende der 199oer-Jahre durch
weise vom Blei getrennt, dessen Isotopensignatur sich dann Analysen spätbronzezeitlicher Metallfunde aus Südbayern,
nicht mehr ändert, da kein radiogenes Blei mehr gebildet Salzburg und Nordtirol erweitert (Sperber 2oo4). Auch aus
wird. Je nach Bildungsalter und Genese unterscheidet sich dem Neolithikum liegt bereits eine Reihe von Metallanalydaher die Bleiisotopensignatur von Lagerstätten und damit sen vor (Höppner u. a. 2oo5). Dagegen war für die Mitauch der Metalle, die aus den Erzen erschmolzen wurden.
telbronzezeit und für die Eisenzeit bislang nur vergleichsweise wenig Datenmaterial verfügbar. Mit dem SFB HiMAT
wurde diese Lücke nun in den letzten Jahren geschlossen.
Forschungsgeschichte
Aufgrund der historischen Bedeutung der Bergbaureviere
Schwaz und Brixlegg im Spätmittelalter und der Frühen
Neuzeit beschäftigten sich die meisten geochemischen Studien mit diesen Vorkommen. Von den anderen bedeuten-
Zusammensetzung der Erze
In der Grauwackenzone kommen, wie schon erwähnt, für
die prähistorischen Bergleute zwei besonders wichtige Erze
Abb. 2 Fahlerz aus Brixlegg (dunkelgrau). Stellenweise ist das Erz durch Verwitterungsmineralien grün (Malachit) und blau (Azurit) gefärbt.
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Abb. 3 Kupferkies vom Mitterberg.
vor: Fahlerze der Tennantit-Tetraedrit Serie (Cu12As4S13 Cu12Sb4S13, Abb. 2) und Kupferkies-Pyrit-Erze (CuFeS2-FeS2,
Abb. 3). Diese beiden Erztypen können chemisch leicht
unterschieden werden: Die Fahlerze aus Schwaz und Brixlegg sind gekennzeichnet durch sehr hohe Anteile an Arsen,
Antimon, Silber und Bismut, aber geringe Gehalte an Kobalt
und Nickel. Im Gegensatz dazu enthalten die Kupferkieserze der Grauwackenzone im Allgemeinen nur geringe
Anteile an diesen Elementen (Abb. 4). Nur die Mitterberger
Lagerstätte weist durch das Vorhandensein von Gersdorffit
(NiAsS) in der Erzparagenese höhere Gehalte an Arsen und
Nickel im Vergleich zu anderen Kupferkiesvorkommen auf.
Im Folgenden soll auf zwei besonders wichtige Kupfersorten aus den Alpen näher eingegangen werden, dem Fahlerzkupfer Typ Inntal (»Ösenringkupfer«) und dem Kupfer Typ
Mitterberg.
Abb. 4 Silber-Antimon Diagramm mit Fahlerzen aus dem Unterinntal und Kupferkieserzen
aus der Mitterbergregion, Kitzbühel und Viehhofen. Die Daten wurden auf Kupfer normiert
um vergleichbar zu sein. Aufgrund der viel höheren Silber- und Antimonanteile in den Fahlerzen
lassen sich die beiden Erze gut unterscheiden.
Fahlerzkupfer Typ Inntal
In der Frühen Bronzezeit sind Ösenringe eine häufige
Metallform und weit verbreitet. In der Literatur werden sie
meist als Barren bezeichnet und damit als Halbfabrikat
bzw. Handelsform interpretiert. Allerdings gibt es weit
mehr Ösenringe als Fertigprodukte gleicher Zusammensetzung, sodass diese Interpretation fragwürdig ist. Die Ösenringe wurden häufig (aber nicht immer) aus einem Metall
mit einer sehr spezifischen Zusammensetzung hergestellt,
was zu der oft gebrauchten Bezeichnung »Ösenringkupfer«
geführt hat. Dieses Metall ist gekennzeichnet durch hohe
Gehalte an Arsen (1–3 %), Antimon (1–3 %), Silber (o,5–1 %)
und Bismut (o,o5– o,2 %), wohingegen der Nickelanteil als
Unterscheidungskriterium zu andern Fahlerzsorten nur
sehr gering ist (< o,1 %). In den letzten Jahren durchge-
1.000.000
100.000
Sb [mg/kg] normiert
10.000
vorwiegend Kupferkies:
Viehhofen
Mitterberger Revier
Kitzbühel Kelchalm
1000
vorwiegend Fahlerz:
Schwaz/Brixlegg
100
10
1
1
10
100
1000 10.000 100.000
Ag [mg/kg] normiert
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JOACHIM LUTZ UND ERNST PERNICK A
Ag
Bi
Sb
As
1.000.000
Elementgehalte [mg/kg] normiert
100.000
Abb. 5 Vergleich der Streubereiche der Gehalte
an Silber, Bismut, Antimon und Arsen von Fahlerzen aus dem Unterinntal mit drei frühbronzezeitlichen Ösenringen aus dem Landesmuseum
in Halle (Saale). Der Streubereich der Erze ist
naturgemäß größer, da im Regelfall handstückgroße Erzproben untersucht werden, wohingegen bei der Verhüttung eine größere Menge
Erz zusammengeschmolzen wird. Die Gehalte
an Silber und Bismut in den Ösenringen entsprechen den Erzen sehr gut. Dagegen sind die
Gehalte an Antimon und Arsen in den Ösenringen niedriger, da es Ziel der Fahlerzverhüttung ist, diese Elemente möglichst stark zu
reduzieren, um ein brauchbares Kupfer zu
erhalten.
10.000
1000
100
Erze Schwaz/Brixlegg
Ösenringe Dieskau II, Kanena III
führte analytische Untersuchungen (Höppner u. a. 2oo5)
belegen, dass diese Kupfersorte hinsichtlich der Spurenelementgehalte und Bleiisotopenverhältnisse sehr gut zu
den Fahlerzvorkommen aus dem Unterinntal passt. Der
direkte Nachweis durch Bergbauspuren aus der Frühbronzezeit steht zwar noch aus, jedoch konnten an verschiede-
2,20
40,00
2,15
39,50
2,10
39,00
2,05
38,50
2,00
38,00
1,95
0,78
0,80
0,82
0,84
0,86
0,88
0,90
17,50
207Pb/206Pb
18,00
18,50
19,00
19,50
208 Pb/204Pb
b
a
208 Pb/206Pb
82
37,50
20,00
206Pb/204Pb
Ösenringe aus den Depots von Dieskau II und Kanena III
Erze Unterinntal (Schwaz/Brixlegg)
Abb. 6a–b Bleiisotopenverhältnisse in Fahlerzen aus dem Unterinntal und frühbronzezeitlichen Ösenringen aus den sachsen-anhaltischen Depots von
Dieskau II, Saalekreis, und Kanena III, Stadt Halle (Saale). a Bleiisotopendiagramm mit den Verhältnissen der radiogenen Bleiisotope; b Diagramm mit
den Verhältnissen von 2o6Pb (238U-Zerfallsreihe) und 2o8Pb (232Th-Zerfallsreihe) zum primordialen 2o4 Pb. In beiden Diagrammen zeigt sich die sehr gute
Übereinstimmung der Daten.
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100
1.000.000
b
a
1
1000
0,1
100
10
0,01
1
10
100
1000
10.000
1
10
Ag [mg/kg] normiert
a, b
100
1000
10.000 100.000
Sb [mg/kg] normiert
Erze Mitterberger Revier
Nebraer Beifunde
Himmelsscheibe
2,15
2,15
d
208 Pb/206Pb
c
2,10
2,10
2,05
2,05
2,00
2,00
1,95
1,95
1,90
1,90
1,85
1,85
0,70 0,72 0,74 0,76 0,78 0,80 0,82 0,84 0,86
0,70 0,72 0,74 0,76 0,78 0,80 0,82 0,84 0,86
207Pb/206Pb
c
Mitterberger Hauptgang
Brander-, Burgschwaig- und
Birkstein-Gang
Buchberg- und Winkel-Gang
Nebraer Beifunde
Himmelsscheibe
Abb. 7a–d Vergleich von Spurenelementen und Bleiisotopenverhältnissen des Kupfers der Himmelsscheibe von Nebra, Burgenlandkreis, und den
Beifunden mit Erzen vom Mitterberg. a Silber-Gold Diagramm; b Antimon-Nickel Diagramm. Die Daten wurden auf Kupfer normiert, um vergleichbar zu sein. In beiden Diagrammen liegt die Himmelsscheibe im
Zentrum des Erzclusters; c Bleiisotopenverhältnisse der Mitterberger Erze
im Vergleich zur Himmelsscheibe und den Beifunden. Die Bleiisotopenverhältnisse der Mitterberger Erze zeigen eine sehr große Streuung, da die
Erze relativ wenig Blei, aber oft viel Uran enthalten. Besonders radiogen
sind die Erze vom Mitterberger Hauptgang, die im Diagramm tendenziell
links unten liegen; d Bleiisotopenverhältnisse von prähistorischen Verhüt-
TA G U N G E N D E S L A N D E S M U S E U M S F Ü R V O R G E S C H I C H T E H A L L E • B A N D 19 • 2 019
208 Pb/206Pb
Au [mg/kg] normiert
10.000
Ni [mg/kg] normiert
100.000
10
207Pb/206Pb
d
Erze Mitterberger Revier
Nebraer Beifunde
Himmelsscheibe
Schlacken aus dem Umfeld
des Mitterberger Hauptgangs
Schlacken vom Buchberg-,
Winkel- und Burgschwaig-Gang
tungsschlacken aus der Mitterbergregion im Vergleich zur Himmelsscheibe und den Beifunden. Zum besseren Vergleich sind auch die Erze
nochmals mit dargestellt. Die Streuung bei den Schlacken ist geringer als
bei den Erzhandstücken, da bei der Verhüttung eine größere Menge an
Erz geschmolzen wird. Die Schlacken aus dem Umfeld des Mitterberger
Hauptgangs sind radiogener als die Schlacken aus den östlichen Revieren
(Buchberg, Winkel-Gang) oder aus dem Südrevier (Burgschwaig). Die Himmelsscheibe und auch die Beifunde passen sehr gut zu den prähistorischen
Schlacken aus dem östlichen Revier und dem Südrevier, weniger gut zu
den Schlacken des Mitterberger Hauptgangs.
83
JOACHIM LUTZ UND ERNST PERNICK A
0
80
20
60
40
40
60
20
80
0
relative Häufigkeit Kupfer aus Kupferkies %
100
relative Häufigkeit Fahlerzkupfer %
84
Abb. 8 Modell zur Entwicklung der Nutzung
von Fahlerz und Kupferkies im Alpenraum.
In dem Diagramm sind die relativen Häufigkeiten der beiden Kupfersorten aus Fahlerz und
Kupferkies gegeneinander aufgetragen. Das
Diagramm wurde auf Grundlage von ca. 18oo
Analysen an bronze- und eisenzeitlichen Metallfunden erstellt. In der späten Bronzezeit und
frühen Eisenzeit werden die beiden Kupfersorten nicht mehr in der reinen Form für Fertigprodukte verwendet, sondern es sind meist
Mischungen. Die Abschätzung des Fahlerz-/
Kupferkiesanteils erfolgte hier anhand des
Silbergehalts, der in Fahlerzkupfer meist um
1 % Ag liegt, aber im Kupfer aus Kupferkies
sehr viel geringer ist.
100
Bz A1/2 Bz A2/3
Frühe
Bronzezeit
Bz B/C
Mittlere
Bronzezeit
Fahlerzkupfer
Bz D
Ha A
Späte
Bronzezeit
Ha B
Ha C/D
Frühe
Eisenzeit
Kupfer aus Kupferkies
nen Stellen Verhüttungsaktivitäten in Siedlungen durch wobei diese Elemente oft miteinander korrelieren, d. h.
archäologische Grabungen nachgewiesen werden. So wenn viel Nickel vorhanden ist, ist auch viel Arsen vorhankonnte beispielsweise durch Grabungen des Instituts für den und umgekehrt. Dagegen enthält das Metall nur sehr
Archäologien der Universität Innsbruck am Kiechlberg bei wenig Antimon (< o,5 %) und Silber (< o,o3 %). In den letzThaur in der Nähe von Innsbruck die gesamte archäometal- ten Jahren wurden umfangreiche Analysen an Mitterberger
lurgische Kette belegt werden (Töchterle u. a. 2o11). Dort Erzen durchgeführt, ausgelöst durch den Fund der Himwurden Reste von Fahlerzen, Schlacken, Fragmente von melsscheibe von Nebra mit Begleitfunden. Anhand des bis
Gusskuchen, Barren und Fertigprodukte ausgegraben, die Anfang der 2oooer-Jahre vorliegenden Datenmaterials
in das ausgehende Neolithikum bis in die Frühbronzezeit wurde eine Herkunft des Metalls der Himmelsscheibe und
datieren. Weitere Funde metallurgischer Reste der frühen der Begleitfunde aus der Mitterbergregion vermutet. Durch
Fahlerzverhüttung im Unterinntal wurden am Buchberg das Analyseprogramm des SFB HiMAT der letzten Jahre
bei Wiesing und am Maria-Hilf-Bergl bei Brixlegg gemacht konnte diese Vermutung bestätigt werden. Die Funde von
(Huijsmans 2oo1). Aus dem Landesmuseum in Halle (Saale) Nebra weisen im Spurenelementmuster eine exzellente
wurden im Rahmen des Nebra-Projekts auch zwei Ösen- Übereinstimmung mit den Mitterberger Erzen auf (Abb.
ringe aus dem Depot von Dieskau II, Saalekreis, und ein 7a–b). Auch die Bleiisotopenverhältnisse passen sehr gut zu
Ösenring aus Kanena III, Stadt Halle (Saale), metallanaly- prähistorischen Verhüttungsschlacken aus der Mitterbergtisch und bleiisotopisch untersucht. Die chemische Zusam- region, insbesondere zu Schlacken aus den östlichen Lagermensetzung dieser drei Ösenringe passt sehr gut zu den stättenrevieren (Abb. 7c–d). Montanarchäologische GraFahlerzen aus dem Unterinntal (Abb. 5) und auch die Blei- bungen der letzten Jahre brachten eine Fülle datierbares
isotopenverhältnisse entsprechen den Erzen (Abb. 6a–b). Material zutage. Nach den bislang vorliegenden DatierunDie sehr gute Übereinstimmung der geochemischen Para- gen beginnt der Abbau in der ausgehenden Frühbronzezeit.
meter und die archäologische Evidenz lassen den Schluss Die Hauptphase des prähistorischen Bergbaus am Mitterzu, dass die Mehrheit der Ösenringe sehr wahrscheinlich berg war dann aber in der Mittel- und Spätbronzezeit (Stölltatsächlich aus dem Inntal stammt. Auch jüngst durchge- ner 2oo9; Stöllner u. a. 2o11). Somit sind die Funde von
führte Analysen an Ösenringen aus dem Hortfund von Nebra ein Beispiel für frühes Mitterberger Kupfer.
Kilb, Niederösterreich, legen eine Herkunft aus dem Inntal
nahe (Lauermann/Pernicka 2o13).
Modell der Entwicklung der Metallurgie und
Lagerstättennutzung im ostalpinen Raum
Kupfer Typ Mitterberg
Der Aufstieg und Niedergang der alpinen Bergbaureviere
In der ausgehenden Frühbronzezeit wurde die Prozesstech- spiegelt sich in den Spurenelement- und Bleiisotopensignanik für das Schmelzen von Kupferkies entwickelt und es turen der Artefakte wider. Da inzwischen eine große Zahl
erscheint eine neue Metallsorte mit geringeren Beimengun- an Analysen von Metallfunden aus dem ostalpinen Raum
gen als das Fahlerzkupfer. Dieses Kupfer enthält typischer- und dem nördlichen Alpenvorland vorliegt, ermöglicht dieweise einige Promille Nickel (o,1–1 %) und Arsen (o,1–1 %), ser umfangreiche Datensatz die modellhafte RekonstrukTA G U N G E N D E S L A N D E S M U S E U M S F Ü R V O R G E S C H I C H T E H A L L E • B A N D 19 • 2 019
D I E K U P F E R L A G E R S TÄT T E N I N D E N O S TA L P E N : G E O C H E M I E U N D A R C H Ä O M E TA L L U R G I E
tion der Entwicklung der Metallurgie im Alpenraum (siehe
Abb. 8): Am Beginn der Frühbronzezeit dominiert in Südbayern, dem Salzburger Land und in Tirol Fahlerzkupfer
im Fundbestand. Die Spurenelement- und Isotopencharakteristika dieser Metallsorte entsprechen den Fahlerzen aus
dem Unterinntal. Am Ende der Frühbronzezeit erscheint
eine neue Metallsorte mit deutlich geringeren Gehalten an
Spurenelementen, die aus Kupferkies erschmolzen wurde.
Das Spurenelementmuster dieser Kupfersorte weist auf das
Mitterberger Revier als Herkunftsquelle hin. In der Mittelbronzezeit verdrängt dieses Metall das Fahlerzmetall
vollständig, Fahlerze wurden in dieser Zeit offenbar nicht
mehr gewonnen. Einer der Gründe hierfür ist wahrscheinlich die bessere Eignung des Kupfers aus Kupferkies zur
Herstellung von Zinnbronze. Die geringeren Beimengungen insbesondere an Arsen und Antimon ermöglichen die
Herstellung einer Legierung mit kalkulierbaren und immer
gleichen Eigenschaften. In der Spätbronzezeit ändert sich
das Bild erneut, neben Kupferkies werden auch wieder
zunehmend Fahlerze gewonnen und verhüttet, möglicherweise aufgrund der Erschöpfung der oberflächennahen
Kupferkiesvorkommen oder eines allgemein gestiegenen
Bedarfs an Metallen. Auffällig ist jedenfalls, dass in der
Spätbronzezeit nicht mehr nur die großen Lagerstätten
abgebaut wurden, sondern dass auch Kupferkieserze an vielen Stellen, auch in kleineren Vorkommen, gewonnen wurden. Fahlerzkupfer wurde aber nicht mehr in seiner reinen
Form für Fertigprodukte verwendet, sondern vermischt mit
Kupfer aus Kupferkies. Während Rohkupfer-Gusskuchen
aus dieser Zeit noch das Spurenelementmuster der Ausgangserze zeigen, liegen die Bronzefunde in den Spurenelementanteilen zwischen den Ausgangserzen. Dieser Effekt
ist einerseits sicherlich auf die Wiederverwendung von
Bronze zurückzuführen. Wahrscheinlich wurden aber die
beiden Kupfersorten auch absichtlich vermischt, um auf
diesem Weg die hohen Arsen- und Antimongehalte des
Fahlerzkupfers zu reduzieren und ein für die Bronzeherstellung brauchbares Grundmetall mit berechenbaren Verarbeitungs- und Gebrauchseigenschaften zu erhalten. Diese
Praxis setzt sich zunächst auch in der frühen Eisenzeit fort,
die Zusammensetzung der Bronzefunde ändert sich nur
wenig. Erst in der jüngeren Eisenzeit, der Latènezeit, setzten sich zunehmend Eisenwerkstoffe für viele Gebrauchsgegenstände durch. Der alpine Kupferbergbau kommt allmählich zum Erliegen, denn zweifelsfreie Belege für
Bergbau in dieser Zeit sind kaum noch zu finden.
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85
86
JOACHIM LUTZ UND ERNST PERNICK A
Abbildungsnachweis
1–8
J. Lutz
Anschriften
Dr. Joachim Lutz
Curt-Engelhorn-Zentrum Archäometrie
gGmbH
D6, 3
68159 Mannheim
Deutschland
joachim.lutz@cez-archaeometrie.de
Prof. Dr. Ernst Pernicka
Curt-Engelhorn-Zentrum Archäometrie
gGmbH
D6, 3
68159 Mannheim
Deutschland
ernst.pernicka@cez-archaeometrie.de
und
Institut für Geowissenschaften
Universität Heidelberg
Im Neuenheimer Feld 234–236
6912o Heidelberg
Deutschland
Ernst.Pernicka@geow.uni-heidelberg.de
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Bislang erschienene Bände in der Reihe
»Tagungsbände des Landesmuseums für
Vorgeschichte Halle«
Die Reihe der Tagungsbände des Landesmuseums wurde
2oo8 ins Leben gerufen. Anlass dazu war die Konferenz
»Luthers Lebenswelten«, die im Jahr 2oo7 in Halle ausgerichtet wurde. Bereits der zweite Tagungsband widmete
sich mit dem Thema »Schlachtfeldarchäologie« dem Mitteldeutschen Archäologentag, der seit 2oo8 jährlich vom
Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie SachsenAnhalt veranstaltet und zeitnah publiziert wird. Dem
großen Anteil internationaler Autorinnen und Autoren
entsprechend, erscheinen viele Beiträge dieser Reihe in englischer Sprache mit deutscher Zusammenfassung.
Mit dem bislang zuletzt erschienenen Tagungsband
konnten die Vorträge und Posterpräsentationen der internationalen Tagung »Ringe der Macht« in zahlreichen Artikeln
renommierter Forscher verschiedenster Fachdisziplinen vorgelegt werden.
Siedlungsarchäologie des
Endneolithikums und der frühen Bronzezeit
Late Neolithic and Early
Bronze Age Settlement Archaeology
11. Mitteldeutscher Archäologentag
vom 18. bis 2o. Oktober 2o18 in Halle (Saale)
Herausgeber Harald Meller, Susanne Friederich, Roberto Risch,
Mario Küßner und Harald Stäuble
20/I
Band 18
2019
TAGUNGEN DES LANDESMUSEUMS FÜR VORGESCHICHTE HALLE
Band 20
Band 1/2oo8 Harald Meller/Stefan Rhein/Hans-Georg
Stephan (Hrsg.),
Luthers Lebenswelten.
Tagung vom 25. bis 27. September 2oo7
in Halle (Saale).
ISBN 978-3-939414-22-3, € 19,oo
Band 21
Band 4/2o1o Harald Meller/Regine Maraszek (Hrsg.),
Masken der Vorzeit in Europa I.
Internationale Tagung vom 2o. bis 22. November 2oo9
in Halle (Saale).
ISBN 978-3-939414-54-4, € 19,oo
Band 2/2oo9 Harald Meller (Hrsg.),
Schlachtfeldarchäologie. Battlefield Archaeology.
1. Mitteldeutscher Archäologentag vom
o9. bis 11. Oktober 2oo8 in Halle (Saale).
ISBN 978-3-939414-41-4, € 35,oo
Band 5 I–II/2o11 Harald Meller/François Bertemes (Hrsg.),
Der Griff nach den Sternen. Wie Europas Eliten
zu Macht und Reichtum kamen.
Internationales Symposium in Halle (Saale)
16.–21. Februar 2oo5.
ISBN 978-3-939414-28-5, € 89,oo
Band 3/2o1o Harald Meller/Kurt W. Alt (Hrsg.),
Anthropologie, Isotopie und DNA – biografische
Annäherung an namenlose vorgeschichtliche
Skelette?
2. Mitteldeutscher Archäologentag vom
o8. bis 1o. Oktober 2oo9 in Halle (Saale).
ISBN 978-3-939414-53-7, € 19,oo
Band 6/2o11 Hans-Rudolf Bork/Harald Meller/
Renate Gerlach (Hrsg.),
Umweltarchäologie – Naturkatastrophen und
Umweltwandel im archäologischen Befund.
3. Mitteldeutscher Archäologentag vom
o7. bis o9. Oktober 2o1o in Halle (Saale).
ISBN 978-3-939414-64-3, € 32,oo
TA G U N G E N D E S L A N D E S M U S E U M S F Ü R V O R G E S C H I C H T E H A L L E • B A N D 19 • 2 019
Lieferbar sind folgende Bände:
Band 7/2o12 Harald Meller/Regine Maraszek (Hrsg.),
Masken der Vorzeit in Europa II.
Internationale Tagung vom 19. bis 21. November 2o1o
in Halle (Saale).
ISBN 978-3-939414-9o -2, € 32,oo
Band 8/2o12 François Bertemes/Harald Meller (Hrsg.),
Neolithische Kreisgabenanlagen in Europa.
Neolithic Circular Enclosures in Europe.
Internationale Arbeitstagung 7. bis 9. Mai 2oo4
in Goseck (Sachsen-Anhalt).
ISBN 978-3-939414-33-9, € 59,oo
Band 9/2o13 Harald Meller/François Bertemes/
Hans-Rudolf Bork/Roberto Risch (Hrsg.),
16oo – Kultureller Umbruch im Schatten des TheraAusbruchs? 16oo – Cultural change in the shadow of
the Thera-Eruption? 4. Mitteldeutscher Archäologentag vom 14. bis 16. Oktober 2o11 in Halle (Saale).
ISBN 978-3-9445o7- oo -2, € 69,oo
Band 1o/2o13 Harald Meller/Christian-Heinrich Wunderlich/
Franziska Knoll (Hrsg.),
Rot – die Archäologie bekennt Farbe.
5. Mitteldeutscher Archäologentag vom
o4. bis o6. Oktober 2o12 in Halle (Saale).
ISBN 978-3-9445o7- o1-9, € 49,oo
Band 11 I–II/2o14 Harald Meller/Roberto Risch/
Ernst Pernicka (Hrsg.),
Metalle der Macht – Frühes Gold und Silber.
Metals of power – Early gold and silber.
6. Mitteldeutscher Archäologentag vom
17. bis 19. Oktober 2o13 in Halle (Saale).
ISBN 978-3-9445o7-13-2, € 119,oo
Band 12 I–II/2o15 Harald Meller/Helge Wolfgang Arz/
Reinhard Jung/Roberto Risch (Hrsg.),
22oo BC – Ein Klimasturz als Ursache für den
Zerfall der Alten Welt? 22oo BC – A climatic breakdown as a cause for the collapse of the old world?
7. Mitteldeutscher Archäologentag vom
23. bis 26. Oktober 2o14 in Halle (Saale).
ISBN 978-3-9445o7-29-3, ¤ 1o9,oo
Band 13 I–II/2o16 Judith M. Grünberg/Bernhard Gramsch/
Lars Larsson/Jörg Orschiedt/Harald Meller (Hrsg.),
Mesolithic burials – Rites, symbols and social
organisation of early postglacial communities.
Mesolithische Bestattungen – Riten, Symbole und soziale
Organisation früher postglazialer Gemeinschaften
International Conference Halle (Saale),
18th–21st September 2o13.
ISBN 978-3-9445o7-43-9, ¤ 81,oo
Band 14 I–II/2o16 Harald Meller/Hans Peter Hahn/
Reinhard Jung/Roberto Risch (Hrsg.),
Arm und Reich – Zur Ressourcenverteilung in
prähistorischen Gesellschaften – Rich and Poor –
Competing for resources in prehistoric societies.
8. Mitteldeutscher Archäologentag vom
22. bis 24. Oktober 2o15 in Halle (Saale).
ISBN 978-3-9445o7-45-3, ¤ 89,oo
Band 15/2o16 Harald Meller/Alfred Reichenberger/
Christian-Heinrich Wunderlich (Hrsg.),
Alchemie und Wissenschaft des 16. Jahrhunderts.
Fallstudien aus Wittenberg und vergleichbare Befunde.
Internationale Tagung vom 3. bis 4. Juli 2o15 in Halle
(Saale).
ISBN 978-3-9445o7-48-4, ¤ 49,oo
Band 16/2o17 Harald Meller/Susanne Friederich (Hrsg.),
Salzmünde – Regel oder Ausnahme?
Salzmünde – rule or exception?
Internationale Tagung vom 18. bis 2o. Oktober 2o12 in
Halle (Saale).
ISBN 978-3-9445o7-11-8, ¤ 75,oo
Band 17/2o17 Harald Meller/Falko Daim/Johannes Krause/
Roberto Risch (Hrsg.),
Migration und Integration von der Urgeschichte bis
zum Mittelalter. Migration and Integration from Prehistory to the Middle Ages.
9. Mitteldeutscher Archäologentag vom
2o. bis 22. Oktober 2o16 in Halle (Saale).
ISBN 978-3-9445o7-61-3, ¤ 49,oo
Band 18/2o18 Harald Meller/Detlef Gronenborn/Roberto
Risch (Hrsg.),
Überschuss ohne Staat – Politische Formen in
der Vorgeschichte. Surplus without the State –
Political Forms in Prehistory.
1o. Mitteldeutscher Archäologentag vom
19. bis 21. Oktober 2o17 in Halle (Saale).
ISBN 978-3-9445o7-83-5, ¤ 69,oo
Band 2o I–II/2o18 Harald Meller/Susanne Friederich/
Mario Küßner/Harald Stäuble/Roberto Risch (Hrsg.)
Siedlungsarchäologie des Endneolithikums
und der frühen Bronzezeit. Late Neolithic
and Early Bronze Age Settlement Archaeology.
11. Mitteldeutscher Archäologentag
vom 18. bis 2o. Oktober 2o18 in Halle (Saale).
ISBN 978-3-9445o7-94-1, ¤ 149,oo
Band 21 I–II/2o18 Harald Meller/Susanne Kimmig-Völkner/
Alfred Reichenberger (Hrsg.),
Ringe der Macht. Rings of Power.
Internationale Tagung vom o9. bis 1o. November 2o18
in Halle (Saale).
ISBN 978-3-9445o7-97-2, ¤ 79,oo
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Thomas-Müntzer-Straße 1o3
o8134 Langenweißbach
Deutschland
Tel. o376o3/36 88
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