Stadthalle MülheimComicmesse Köln lockte rund 1500 Besucher an

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Die Besucher stöbern in großen Kisten nach ihren Lieblings-Comics.

Die Besucher stöbern in großen Kisten nach ihren Lieblings-Comics.

Köln – Fans von gezeichneten Geschichten zog es am Wochenende wieder nach Mülheim, wo in der Stadthalle die 85. Comicmesse Köln stattfand. Etwa 1500 Besucher ließen sich die Welt der Comic-Kunst, Mangas und Graphic-Novellen erklären, stöberten an den Ständen der Händler nach Raritäten oder erhielten Porträts von renommierten Zeichnern. Andere lauschten Vorträgen, wie etwa über den MAD-Zeichner Wally Wood, besorgten sich Autogramme oder fachsimpelten einfach mit Gleichgesinnten über ihre Lieblings-Comic-Reihen.

Comics verbinden Jung wie Alt gleichermaßen. Dennoch bemerkt Tom Götze eine gewisse Veränderung bei den Interessen-Schwerpunkten der Besucher. „Der Trend geht ein wenig weg von den Sammlerstücken. Ich denke, das liegt zum Teil daran, dass viele der Hardcore-Sammler mittlerweile einfach schon alles haben“, philosophiert der Veranstalter der Comicmesse Köln. Superhelden-Comics seien jedoch ein zeitloses Genre. Vor allem, wenn im Kino entsprechende Filme laufen, wie derzeit der neueste Teil der „Marvel’s The Avengers“-Reihe.

Künstler zeichnet auf Wunsch Horror-Porträts

Das merkt auch Illustrator Miguel Riveros Silva, der in der Szene unter seinem Künstlernamen Millus bekannt ist. Er fertigt die Reihe „Unheimlich“ an, eine Horror-Comic-Reihe, die in Köln spielt. In Mülheim bot er seine Künste an und zeichnete etwa Porträts im Zombie-Stil an. Die Besucher konnten sich aber auch andere Stile wünschen – und so waren Superhelden-Porträts sehr gefragt am Wochenende. Den Grund, warum Comics zeitlos und generationenübergreifend funktionieren, sieht Millus darin, dass Bildersprache immer funktioniere. „Das ist wie eine universelle Sprache, die bei Kindern genauso greift wie bei Erwachsenen. Ähnlich wie das Spielen mit einem Ball. Das haben die Menschen schon vor 100 Jahren gemacht und werden sie auch in weiteren 100 Jahren machen.“

100 Jahre ist Besucher Rolf aus Berlin zwar noch nicht dabei – aber beinahe die Hälfte seines Lebens. Seit gut 30 Jahren sammle er leidenschaftlich Comics. Auf Messen wie in Köln versuche er vor allem seine „Lücken“ zu füllen – etwa den fünften Band der „Dick Herrison“-Reihe. Dafür greife er auch gerne mal ein wenig tiefer in die Tasche. Einen vierstelligen Betrag, wie manche Händler für besonders seltene und gut erhaltene Exemplare verlangen, würde er jedoch niemals ausgeben. „So 120 bis 150 Euro wäre wohl meine eigene Grenze. Es ist aber doch eher selten, dass so viel verlangt wird“, erzählt er. Wichtiger noch als der Preis sei für ihn jedoch, „dass ich meine eigene Wertschätzung darin finde“.

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