WMO ist sich zu 90% sicher: In den kommenden 5 Jahren wird der Temperaturrekord gebrochen!

Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau am 4.6.2021:

Pflanzenkonkurrenz im Klimawandel

Wie Pflanzen mit Stressfaktoren umgehen, ist bereits breit erforscht. Was aber geschieht, wenn eine Pflanze mit zwei zeitgleich auftretenden Faktoren konfrontiert wird? Das hat ein Forschungsteam um Simon Haberstroh und Prof. Dr. Christiane Werner von der Professur für Ökosystemphysiologie der Fakultät für Umwelt und Natürliche Ressourcen der Universität Freiburg untersucht. Mit Kolleginnen und Kollegen des Forest Research Centre der School of Agriculture der Universität Lissabon/Portugal und dem Institut für Meteorologie und Klimaforschung des Karlsruher Institut für Technologie haben sie ihre Ergebnisse nun im Fachjournal „New Phytologist“ veröffentlicht.

Im Park Tapada Real in der portugiesischen Kleinstadt Vila Viçosa kreierten die Forscherinnen und Forscher eine Feldstudie. Im Mittelpunkt stand der Umgang des Ökosystems Korkeiche (Quercus suber) mit zwei Stressfaktoren: zum einen mit extremer Dürre, zum anderen mit der invasiven Pflanzenart Lack-Zistrose (Cistus ladanifer). Die Studie hat eine große Relevanz, da beide Stressfaktoren aktuell deutlich zunehmen. Gleichwohl stellte das Thema in der Wissenschaft bisher eine Forschungslücke dar, Forschende haben bisher selten thematisiert, wie verschiedene, miteinander interagierende Stressfaktoren Ökosysteme beeinflussen.

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Fraunhofer-Institut für Silicatforschung ISC am 4.6.2021:

Meilenstein für nachhaltige Batterien – „grünere“ Kohlenstoffe

Lithium-Ionen-Batterien benötigen eine Reihe von speziellen Funktionsmaterialien für ihre Leistungsfähigkeit. Einige davon klingen eher unspektakulär: leitfähige Additive. Tatsächlich sind leitfähige Zusätze wie Leitruß oder Kohlenstoff-Nanoröhren ein entscheidender Baustein für die Leistungsfähigkeit und Umweltverträglichkeit von Lithium-Ionen-Batterien. Das kürzlich gestartete Verbundprojekt HiQ-CARB zielt darauf ab, neue Kohlenstoffe mit einer überlegenen Leistung und einem geringen CO₂-Fußabdruck für zukünftige grüne Batterien in Europa bereitzustellen. HiQ-CARB erhält EU-Fördermittel von EIT RawMaterials, um dieses essentielle neue Batteriematerial zu skalieren und zu validieren.

Mittlerweile ist es hinlänglich bekannt: Li-Ionen-Batterien sind eine Schlüsseltechnologie für zukunftsweisende europäische Industrien wie Elektrofahrzeuge, tragbare elektronische Geräte oder eine Vielzahl anderer Anwendungen, bei denen Energie möglichst aus erneuerbaren Ressourcen gespeichert und bereitgestellt wird. Große Teile der europäischen Industrie, darunter auch die europäische Automobilindustrie, sind zunehmend auf importierte Lithium-Ionen-Zellen angewiesen. Der europäische Green Deal und verschiedene unterstützende Maßnahmen zielen darauf ab, das Beschäftigungs-, Wachstums- und Investitionspotenzial von Batterien zu nutzen. Es soll eine wettbewerbsfähige Wertschöpfungskette „Batterie“ in Europa geschaffen werden – nicht zuletzt, um Batterietechnologien umweltfreundlicher und „grüner“ zu machen.

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Spiegel am 27.5.2021:

Prognose bis Ende 2025 Erwärmung könnte schon bald 1,5-Grad-Schwelle erreichen

Fachleute rechnen in den nächsten Jahren mit neuen Temperaturrekorden. Die Wahrscheinlichkeit, dass die globale Erwärmung bis 2025 1,5 Grad gegenüber der vorindustriellen Zeit erreicht, liege bei 40 Prozent.

Dieses oder eines der kommenden vier Jahre könnte nach einer Prognose der Weltwetterorganisation (WMO) den Rekord bei der globalen Durchschnittstemperatur brechen. Die Wahrscheinlichkeit dafür liege bei 90 Prozent, berichtet die Uno-Organisation in Genf unter Berufung auf Analysen des britischen Wetterdienstes Met Office. Der bisherige Rekord wurde 2016 erreicht. Damals lag die durchschnittliche globale Oberflächentemperatur rund 1,2 Grad über dem Durchschnittsniveau von 1850 bis 1900. Die Jahre 2019 und 2020 lagen praktisch gleichauf. Die zehn Jahre von 2011 bis 2020 waren das wärmste Jahrzehnt.

Pressemitteilung der WMO im Original vom 27.5.2021:

New climate predictions increase likelihood of temporarily reaching 1.5 °C in next 5 years

Geneva, 27 May 2021 (WMO) – There is about a 40% chance of the annual average global temperature temporarily reaching 1.5°C above the pre-industrial level in at least one of the next five years – and these odds are increasing with time, according to a new climate update issued by the World Meteorological Organization (WMO).

There is a 90% likelihood of at least one year between 2021-2025 becoming the warmest on record, which would dislodge 2016 from the top ranking, according to the Global Annual to Decadal Climate Update, produced by the United Kingdom’s Met Office, the WMO lead centre for such predictions.

Over 2021-2025, high-latitude regions and the Sahel are likely to be wetter and there is an increased chance of more tropical cyclones in the Atlantic compared to the recent past (defined as the 1981-2010 average).

Die 40% kann man gleich vergessen, denn wenn es nicht eintritt, dann kann sich die WMO mit dne verbleibenden 60% herausreden. Anders ausgedrückt: Es ist wahrscheinlicher, dass die 1,5-Grad-Marke NICHT geknackt wird. Die 90%-ige Wahrscheinlichkeit, dass eines der kommenden 5 Jahre einen neuen Rekord erreicht ist da schon interessanter. Zu „knacken“ ist das El Nino-Jahr 2016. Hier die UAH-Satellitentemperaturen:

Die WMO ist sich also zu 90% sicher, dass ein zuküntiges El Nino-Jahr die 2016er Spitze überragen wird. Wir notieren die Prognose und werden Anfang 2026 ein Fazit ziehen.

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Ruhr-Universität Bochum am 7.6.2021:

Resilienz und Integration: 40.000 Jahre Geschichte Persiens

Vom Neandertaler bis in islamische Zeiten waren Krisen allgegenwärtig im iranischen Hochland. Krisen gehörten zu allen Zeiten zum Alltag. Nichts könnte dieser Tage deutlicher sein. Ob Krankheit, Klimawandel oder Krieg, jede Krise ist einzigartig und bedarf individueller Strategien. Welche Rohstoffe nutzten die Menschen und wie? Welche Institutionen bewähren sich und inwieweit hilft Mobilität in Krisenzeiten? Kurzum: Was macht eine Gesellschaft widerstandsfähig gegenüber Krisen?

Über die Jahrtausende war das iranische Hochland Veränderungen unterworfen. Das Klima wandelte sich, Fluten oder Dürren gefährdeten Siedlungen, Ernten fielen aus. Zugleich verknüpften die frühen Gesellschaften ihre Wirtschaft und Politik mit den Nachbarn im alten Mesopotamien, dem Kaukasus und Zentralasien. Kontakte führten zu Austausch, aber auch Konflikten. Krisen begegneten sie mit Resilienz und Integration.

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Institute for Advanced Sustainability Studies e.V. am 7.6.2021:

Gesellschaftliche Spaltung kann EU-Klimapolitik behindern

Politische Konflikte verlaufen heute oft zwischen denjenigen, die den Bedürfnissen der lokalen oder nationalen Gemeinschaft Priorität einräumen, und solchen mit eher universalistischen Haltungen. Diese Spaltung zwischen „kommunitaristisch“ und „kosmopolitisch“ gesinnten Europäerinnen und Europäern lässt sich laut einer Studie von IASS-Wissenschaftlerin Silvia Weko auch in den Einstellungen zur europäischen Klimapolitik beobachten. Die EU hat einen Spagat zu bewältigen: Sie muss Klimaneutralität erreichen, ohne die gesellschaftlichen Spannungen zu verschärfen.

In der politischen Philosophie gelten Kosmopoliten als „Gewinner“ der Globalisierung, Kommunitaristen als „Verlierer“. Solche Gewinne oder Verluste haben eine objektive und eine subjektive Dimension: So kann die Globalisierung aufgrund harter Fakten wie dem Verlust des Arbeitsplatzes als bedrohlich empfunden werden, aber auch aufgrund von Ideologien oder Wertvorstellungen. Der wichtigste subjektive Unterschied ist die Wahrnehmung von Gemeinschaft. Kosmopoliten sehen Gemeinschaft als universell und stellen das Individuen in den Mittelpunkt, während Kommunitaristen Gemeinschaft als Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gruppe, oft auch lokal definiert, sehen.

Ideologie ist prägender als Parteipräferenz

Für die Klimapolitik der EU ist diese Spaltung eine Herausforderung. Denn damit der Green Deal, mit dem Europa bis 2050 vollständig kohlenstoffneutral werden soll, umgesetzt werden kann, braucht er ausreichend öffentliche Unterstützung in allen Mitgliedsstaaten. Silvia Weko analysierte Daten aus der European Social Survey, um herauszufinden, wie stark die Spaltungen zwischen kosmopolitischen und kommunitaristischen Europäerinnen und Europäern, die in anderen Politikfeldern wie der Migration zutage treten, in Bezug auf Klima und Energie ausgeprägt sind.

„Die Ergebnisse zeigen, dass die politische Ideologie in hohem Maße auch für die Haltung zur Klimapolitik prägend ist. Sie beeinflusst die Einstellungen zum Klima in allen untersuchten Ländern am stärksten – stärker als die politische Identifikation auf dem Rechts-Links-Spektrum“, sagt die Soziologin. Je kosmopolitischer eine Person eingestellt ist, desto positiver ist ihre Einstellung zum Klimaschutz. Subjektive Aspekte haben bei beiden Gruppen einen größeren Einfluss auf die Einstellung zum Klimaschutz als objektive Gegebenheiten. Im Durchschnitt machen sich die Menschen in osteuropäischen Ländern weniger Sorgen über den Klimawandel als die in westeuropäischen Ländern. Im Vordergrund stehen für sie Energiesicherheit und wirtschaftliche Entwicklung.

Umfragen können klimapolitische Entscheidungen unterstützen

Die EU steht nun vor der Herausforderung, auch die kommunitaristisch gesinnten Europäerinnen und Europäer auf dem Weg zur Klimaneutralität mitzunehmen. Weko sieht dafür bereits gute Ansätze: „Die Europäische Kommission hat betont, dass niemand ‚zurückgelassen‘ werde. Eine konkrete Maßnahme in diesem Sinne ist die Bekämpfung von Energiearmut, die in Osteuropa deutlich verbreiteter ist als in Westeuropa, durch die Renovierung von Sozialwohnungen, Schulen und Krankenhäusern.“ Auch der „Fonds für einen gerechten Übergang“ könne dazu beitragen, besonders stark vom Strukturwandel betroffene Regionen zu unterstützen.

Weko schlägt zudem vor, dass die Europäische Kommission die Einstellungen zur Klima- und Energiepolitik regelmäßig untersucht, am besten mit jährlichen Umfragen, so wie es bereits heute bei den Themen Integration und Migration geschieht. Die Sorgen der Bevölkerung genau zu kennen, würde bei künftigen Weichenstellungen für die Dekarbonisierung helfen.

Paper: Weko, S. (2021). Communitarians, cosmopolitans, and climate change: why identity matters for EU climate and energy policy. Journal of European Public Policy, 1-20. https://doi.org/10.1080/13501763.2021.1918751

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Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change (MCC) gGmbH am 7.6.2021:

MCC: So kommt Treibhausgas raus aus der Atmosphäre

Für das große Ziel der „Klimaneutralität bis 2050“ (EU, USA) beziehungsweise „CO₂-Neutralität bis 2060“ (China) muss der Treibhausgas-Ausstoß schnell in Richtung Null gedrückt werden – und selbst das wird nicht reichen: Um nicht oder kaum vermeidbare Rest-Emissionen auszugleichen, gilt es, im Zeitraum bis 2100 weltweit mindestens 100 Gigatonnen CO₂ aus der Atmosphäre zurückzuholen. Zudem muss die Weltgemeinschaft wahrscheinlich einen beträchtlichen „Überziehungskredit“ bei der Atmosphäre tilgen. Einen Überblick über den Wissensstand zu CO₂-Entnahmen liefert jetzt das Berliner Klimaforschungsinstitut MCC (Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change).

Ein auf der MCC-Website verfügbares Arbeitspapier liefert unter anderem eine erste Potenzial-Abschätzung für Deutschland, aufgeteilt nach Entnahme-Optionen – von Aufforstung und Anreicherung von Kohlenstoff im Boden bis zu Bioenergie-Plantagen und Luftfilter-Anlagen. Mittlerweile wird das Thema schon in Zielen konkretisiert: Im Kabinettsbeschluss zur Novelle des Bundes-Klimaschutzgesetzes gibt es erstmals einen entsprechenden Paragrafen 3a zur CO₂-Aufnahme durch Landflächen. Im neuen Europäischen Klimagesetz sind CO₂-Entnahmen „in allen Sektoren“ vorgesehen und für die Zeit nach 2050 sogar per Saldo negative Gesamtemissionen. „Vor dem Hintergrund der jüngsten Ankündigungen ist es jetzt unabdingbar, die bestehende eklatante Innovation- und Politik-Lücke zu schließen“, sagt Sabine Fuss, Leiterin der MCC-Arbeitsgruppe Nachhaltiges Ressourcenmanagement und globaler Wandel und Mitautorin.

Das Arbeitspapier beschäftigt sich detailliert mit der Umsetzung. „Wir skizzieren die Governance-Strukturen, die man braucht, um negative Emissionen in Deutschland verfügbar zu machen“, erklärt Fuss: „Kurzfristig geht es um Monitoring, Innovationsförderung und Pilotprojekte, mittelfristig sind separate Mengenziele und Anreize sinnvoll – und langfristig eine umfassende Architektur der CO₂-Bepreisung, in der der Staat die CO₂-Entnahme genauso honoriert, wie er den CO₂-Ausstoß belastet.“

Einen schnellen Überblick zu Stellenwert, Technologien und Politik-Instrumenten vermittelt das ebenfalls auf der Website verfügbare neue MCC-Kurzdossier „CO₂-Entnahme: So kommt Treibhausgas raus aus der Atmosphäre“.

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Klima Manifest Heiligenroth:

Wie das Russland-Hoch Monsun-Überschwemmungen in Pakistan mitverursacht hatte!!

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Science Media Center Germany am 8.6.2021:

Wie lassen sich der Kampf gegen den Klimawandel und der Erhalt der Biodiversität vereinbaren? Erstmals gemeinsame Analyse von Weltklimarat IPCC und Weltbiodiversitätsrat IPBES

Der fortschreitende Klimawandel und die Bedrohung der Artenvielfalt sind zwei der größten Herausforderungen, denen sich die Menschheit aktuell und in den kommenden Jahrzehnten stellen muss. Zahlreiche Studien und Assessments zeigen eindeutig: der Klimawandel ist menschengemacht, er ist inzwischen fast überall auf der Welt spürbar und nimmt immer mehr an Fahrt auf. Genauso belegt ist die Bedrohung der Biodiversität durch die immer intensivere Nutzung beinahe aller Lebensräume der Erde durch den Menschen und die oft einseitig zum Vorteil des Menschen ausgelegte Nutzung natürlicher Ressourcen.

Beide Themen sind eng miteinander verwoben und beeinflussen sich wechselseitig. Der Klimawandel verändert die Lebensräume, steigende Temperaturen und veränderte Niederschlagsmuster bringen viele Arten an den Rand ihrer biologischen Toleranz und zwingen sie dazu, sich unvergleichlich schnell anzupassen, die angestammten Lebensräume zu verlassen oder auszusterben. Umgekehrt vermindern aus dem ökologischen Gleichgewicht geratene Ökosysteme deren Fähigkeit, Treibhausgase aufzunehmen und zu binden, Wetterextreme zu überstehen und für den Menschen wichtige Ökosystemleistungen wie sauberes Trinkwasser und saubere Luft zu erbringen. Und obwohl Klimawandel und Biodiversität eng verwoben sind, werden sie wissenschaftlich und politisch meist noch immer getrennt voneinander diskutiert und adressiert. Es gibt Sachstands- und Sonderberichte des Weltklimarates IPCC, und es gibt die Assessments des Weltbiodiversitätsrates IPBES, die umfassend den jeweiligen Stand der Forschung zusammenfassen. Auf beiden Gebieten ist eindeutig: Die Situation ist extrem angespannt. Sowohl Klimawandel als auch Artenschutz erfordern nach jahrzehntelangem Zögern nun schnelle Reaktionen und gesellschaftliche Transformationen. Doch immer, wenn es schnell gehen muss, steigt die Gefahr, dass die Auswirkungen auf andere, jedoch nicht unwichtigere Problemfelder aus dem Blick geraten.

Zum ersten Mal haben sich nun fast 50 Expertinnen und Experten des IPCC und des IPBES getroffen, um Biodiversität und Klimawandel nicht unabhängig voneinander, sondern gemeinsam zu diskutieren und dabei auch Fragen der sozialen Gerechtigkeit mit in den Blick zu nehmen. Der Report wurde am 10.06.2021 veröffentlicht (siehe Primärquelle). Wir konnten eine Autorin und zwei Autoren der Analyse vorab für ein Press Briefing am 08.06.2021 unter Embargo gewinnen, um gemeinsam mit Ihnen unter der Überschrift „Wie lassen sich der Kampf gegen den Klimawandel und der Erhalt der Biodiversität vereinbaren? Erstmals gemeinsame Analyse von Weltklimarat IPCC und Weltbiodiversitätsrat IPBES“ über die großen Herausforderungen zu sprechen. Wie lassen sich Klimaschutz und Erhalt der Artenvielfalt gemeinsam erreichen und dabei die Auswirkungen auf die soziale Gerechtigkeit berücksichtigen? Wie kann es gelingen, bestmöglich Klimaschutz zu betreiben, ohne dabei den Erhalt der Natur mit ihren Ökosystemen und ihrer Artenvielfalt nicht oder nur zweitrangig mitzudenken? Welche Synergien sind möglich, welche absehbaren Konflikte sind erkennbar und wie lassen sich diese bestmöglich lösen? Wo steht Nachhaltigkeit dem Klimaschutz entgegen und umgekehrt? Und inwiefern besteht die Gefahr, dass die gemeinsame Kommunikation zwei für sich schon überkomplexer Herausforderungen die Resonanz in Politik und Gesellschaft zusätzlich erschwert?

Diese und vor allem Ihre Fragen beantworteten eine Expertin und zwei Experten bei einem virtuellen Press Briefing.

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Universität Potsdam am 11.6.2021:

Anatomie einer Katastrophe – Internationale Studie zur Sturzflut in Uttarakhand/Indien im Februar 2021

Eine außergewöhnliche Fels- und Eislawine und ein Murgang lösten die Naturkatastrophe von Chamoli im indischen Himalaya Anfang des Jahres aus, zerstörten die Infrastruktur und ließen mehr als 200 Menschen tot oder vermisst zurück. Eine detaillierte Analyse der Verkettung der Ereignisse zeigt nun, dass der Klimawandel Katastrophen in Gebirgsregionen mit zunehmender Entwicklung wahrscheinlicher macht. Die Studie eines internationalen Wissenschaftsteams mit Beteiligung der Universität Potsdam wurde jetzt in „Science“ veröffentlicht.

Am 7. Februar 2021 erlebte der Distrikt Chamoli in der indischen Region Uttarakhand eine humanitäre Tragödie, als ein eisbedeckter Berghang ins Rutschen geriet und einen Murgang bildete, der die Flusstäler des Ronti Gad, des Rishiganga und des Dhauliganga hinabstürzte. Der massive Erdrutsch entstand durch das Abbrechen eines Felskeils von einem Bergrücken im Himalaya-Gebirge, der einen steil abfallenden Gletscher trug. Der daraus resultierende Schuttstrom führte zur Zerstörung von zwei Wasserkraftwerken und tötete mutmaßlich über 200 Menschen, viele werden noch immer vermisst.

Ein selbstorganisierter Zusammenschluss von 53 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern kam in den Tagen nach der Katastrophe unter Federführung der University of Calgary zusammen, um die Ursache, das Ausmaß und die Auswirkungen der Flut und des Erdrutsches zu untersuchen. Sie analysierten Satellitenbilder, seismische Aufzeichnungen und Videos von Augenzeugen, um Computermodelle des Bergsturzes und Murgangs zu erstellen. Ihre Studie wurde nun online in der Zeitschrift „Science“ veröffentlicht.

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