Rente mit 70? In Deutschland gilt die Diskussion vielen als rotes Tuch. Derzeit liegt die Regelaltersgrenze bei 65 Jahren und sechs Monaten. Nach geltender Regelung steigt sie bis 2024 schrittweise auf 66 Jahre und bis 2031 auf 67 Jahre an.
Immer noch zu wenig, warnen Demografen und Wirtschaftsforscher. Wenn die geburtenstarken Jahrgänge nach und nach in den Ruhestand gehen, müssen immer weniger Arbeitende immer mehr Senioren alimentieren.
Doch wo liegt Deutschland eigentlich im europaweiten Vergleich? Eine Erhebung der OECD aus dem Jahr 2015 gibt Aufschluss und zeigt: Deutschland schneidet durchaus gut ab.
Spitzenreiter sind Portugal und Irland mit jeweils 66 Jahren. Dahinter folgen die Niederlande (65,2 Jahre) und Polen (65,25 Jahre bei Männern, 60,25 Jahre bei Frauen) – eigentlich noch überflügelt von Deutschland, doch zum Zeitpunkt der Erhebung lag die Regelaltersgrenze noch bei 65 Jahren.
In Slowenien endet das Arbeitsleben besonders früh
Weitere Länder, in denen der Ruhestand mit 65 Jahren beginnt, sind Dänemark, Finnland, Schweden, Spanien sowie Großbritannien (62,5 Jahre bei Frauen) und Österreich (60 Jahre bei Frauen).
Danach folgen Estland (63 Jahre bei Männern, 62 Jahre bei Frauen), Tschechien (62,67 Jahre bei Männern, 61,33 Jahre bei Frauen), Italien (62,5 Jahre bei Männern, 62 Jahre bei Frauen), Ungarn (62,5 Jahre), Slowakei (62 Jahre), Griechenland (62 Jahre) und Frankreich (61,2 Jahre).
Am kürzesten arbeiten muss man in Belgien (60 Jahre), Luxemburg (60 Jahre) und Slowenien (58,7 Jahre bei Männern, 58,3 Jahre bei Frauen).
Die acht EU-Staaten Bulgarien, Kroatien, Lettland, Litauen, Malta, Rumänien und Zypern werden nicht in der Statistik aufgeführt, da sie nicht der OECD angehören.