Enervis PPA-Price-Tracker für Photovoltaik: Neuer Höchststand im Februar 2022 aufgrund nochmals gestiegener Gas- und Strompreise

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Die militärische Eskalation in der Ukraine hat starke Auswirkungen auf die Strom- und Gasmärkte und beeinflusst damit auch den Preisbenchmark für langfristige Power Purchase Agreements (PPAs) im deutschen Strommarkt. So ist das gemittelte Terminpreisniveau für Strom im Februar 2022 als Benchmark für unseren PPA-Price-Tracker auf einen neuen Höchststand von rund 106 Euro pro Megawattstunde geklettert. Der Hintergrund dafür ist, dass die Terminpreise für Strom nicht nur für 2022 und 2023 hoch sind, sondern auch mittelfristig für die Jahre 2024 und 2025 in der letzten Februarwoche um rund 100 Euro pro Megawattstunde notierten. Dies treibt den Preisbenchmark für PPAs nach oben.

Die von Enervis für den Februar 2022 berechneten generischen Preise für 10-jährige Photovoltaik-PPA mit Start im Frontmonat (März 2022) liegen unter Berücksichtigung von üblichen Abschlägen für Photovoltaik-Profilwerte, PPA-Abwicklungs- und Risikokosten sowie marktüblichen Erlösen für Herkunftsmachweise bei rund 72 bis 81 Euro pro Megawattstunde. Dies entspricht einer Entwicklung von rund +215 Prozent innerhalb der letzten 12 Monate und rund +170 Prozent innerhalb der letzten sechs Monate. Gegenüber dem Vormonat ist ein Anstieg um rund 8 Prozent zu verzeichnen.

Methodische Erläuterung: Der Enervis PPA-Price-Tracker zeigt auf Basis typischer PPA-Bewertungsparameter einen monatlichen Preiskorridor für Photovoltaik-PPAs im deutschen Strommarkt. Ausgangsbasis der Berechnung des generischen PPA-Preises ist ein Mischpreis der Terminmarktnotierungen des vergangenen Monats für die angenommene PPA-Laufzeit. Hierfür werden die in der angenommenen PPA-Laufzeit liegenden Monats-, Quartals- und Jahresprodukten der EEX für die deutsche Preiszone herangezogen. Für den generischen Photovoltaik-PPA werden 10 Jahre Laufzeit mit Beginn im Frontmonat unterstellt. Darauf wird der mittlere erwartete Abschlag des technologiespezifischen Referenzmarktwertes und ein Ab- oder Aufschlag aus projektspezifischen Einflüssen (Standort, Anlagentechnologie, Parklayout, Wetterjahr) für die angenommene PPA-Laufzeit angewendet. Dieser stammt aus unseren eigenen szenariobasierten Strommarktmodellierungen. Die Streuung des spezifischen Marktwertes um den erwarteten Referenzmarktwert herum wird auf Basis unseres PPA-Atlas abgebildet. Aufsetzend darauf wird die typische Streubreite für Abwicklungs- und Risikokosten eines PPA berücksichtigt. Abschließend wird die Streubreite von Erlösen für Herkunftsnachweise preiserhöhend berücksichtigt. Der dargestellte Korridor der ermittelten PPA-Preise basiert auf einer Kumulation der in der Berechnung unterstellten Schwankungsbreiten. Hinweis: Soweit gesetzlich zulässig schließt Enervis jegliche Haftung für Schäden aus, die aus der Verwendung dieser Dokumentation entstehen. Enervis übernimmt keine Gewähr oder Haftung für die Richtigkeit und Vollständigkeit der in dieser Dokumentation enthaltenen Daten und Ergebnisse.

Quelle: Enervis

— Der Autor Nicolai Herrmann ist Partner beim energiewirtschaftlichen Beratungshaus Enervis und Spezialist für die Vermarktung erneuerbarer Energien in Strommärkten. Er hat umfangreiche Erfahrung in der Beschaffung, Bewertung und Verhandlung von Power Purchase Agreements für Abnehmer und Erzeuger in den europäischen PPA-Märkten. https://enervis.de/ —-

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