Page 1 of 2
Der „Homo politicus occidentalis“
(westlicher Politiker)
keine ganz ernst gemeinte Studie
Es ist schon erstaunlich, dass eine Fehlentwicklung der Evolution, der „Homo politicus
occidentalis“(HPO) weitaus nützlichere, nicht auf Kosten der Allgemeinheit lebende
Kreaturen, überlebt hat.
Bei keiner anderen Lebensform in der Entwicklungsgeschichte sind die Unarten so stark
gebündelt wie beim HPO. In der Tier- und Pflanzenwelt gibt es zwar Vergleichbares
aber die schlechten Eigenschaften verteilen sich dort immer auf mehrere Spezies.
Keine von ihnen kommt dem HPO auch nur nahe, höchstens sein nächster Verwandter
der „Homo Politicus orientalis“. In der süd- und östlichen Hemisphäre beheimatet, tritt er
dort hauptsächlich als schmarotzender Rudelführer auf, und wird von den westlichen
HPOs durch „Entwicklungshilfe“ finanziell unterstützt.
Hier bestätigt sich eindrucksvoll: Nicht der Stärkste überlebt sondern der
Anpassungsfähigste.
Und das kann der HPO - sich anpassen. Je nachdem aus welcher Richtung der Wind
gerade weht, dreht er sich und sagt: „was kümmert mich mein Geschwätz von gestern“
oder „Man kann doch nicht einen Politiker darauf festlegen, was er im Wahlkampf
versprochen hat“. Ebenso kann es sein, dass er etwas verspricht, genau das Gegenteil
tut und es bei Bedarf auch noch dreist leugnet. Das scheint dieser Gattung allgemein,
zumindest denen in der Hierarchie ganz oben, angeboren zu sein.
Nicht unterschätzen darf man, das der HPO von Kapitaleignern aus Industrie,
Wirtschaft, Banken, also den wirklichen Herrschern, äußerst leicht, quasi auf Zuruf,
fernsteuerbar ist. Diesen prostituiert er sich für lukrative Nebenjobs, Versorgung bei
eventuellem Ausstieg aus der Politik und Spenden für seine Partei.
Das Volk, auf das er bei seiner Ernennung zwar einen Eid geleistet hat, ist ihm eher
lästig und darf gemäß seiner Vorstellung maximal für seine üppige Apanage bis ins
hohe Alter aufkommen, hat sich aber ansonsten ruhig zu verhalten und ihn alle vier
Jahre im Amt zu bestätigen.
Hier einige direkte Vergleiche:
Die meisten Tierarten machen nur zeitlich begrenzt auf sich aufmerksam ohne eine
Profilierungsneurose zu haben und auch nur, wie von der Natur vorgesehen, einen
Partner zu finden und ihre Gene zu verbreiten. Im Vergleich dazu der HPO:
Einzelne Exemplare lassen sich mit dem Pfau vergleichen, der verhältnismäßig still
aber eindrucksvoll seine Federpracht zur Schau stellt, andere mit Paradiesvögeln in
bunter Farbenfülle ohne besonderen Nutzwert. Vereinzelt soll es welche geben, die mit
den Singvögeln vergleichbar sind, zwar etwas Nutzen bringen aber in der Menge der
Nutzlosen nicht auffallen.
Die meisten erinnern jedoch an den Ochsenfrosch, der zwar nicht mit Schönheit oder
Intelligenz punkten kann, sich aber umso größer aufbläst und durch sein lautes Quaken
alles Andere übertönt.
Sie haben außer heißer Luft nichts zu verbreiten, täuschen und verdummen aber ihre
Umgebung sobald sie ihr Maul aufmachen. Bestes Beispiel sind hier die Frösche der
FDP.
Auch das „am Sessel kleben“ kennt man von nahezu allen Arten des Tierreichs. Ein
einmal in Besitz genommenes Revier wird mit Zähnen und Klauen, mit Intrigen und
falschem Spiel verteidigt bis es entweder total ausgebeutet ist oder ein viel Stärkerer
alles verjagt. Da gibt es bei den Geschlechtern auch keinen Unterschied. Auch eine
Stute verbeißt diejenigen die ihr was streitig machen.
Page 2 of 2
Bei der Selbstversorgung des HPO wird man an Ähnlichkeiten aus dem Pflanzenreich
erinnert wo auch alles ziemlich still abläuft. Zum Beispiel der Sonnentau, die
Kannenpflanze oder auch die Venus-Fliegenfalle, bedienen sich hinterhältigster
Methoden.
Im Tierreich sind es kleine Fische, die mit Haien ziehen und auf die Reste warten wenn
ihr Versorger Beute gemacht hat. Der Geier der alles frisst was andere erbeutet und
übrig gelassen haben, selbst zu faul, zu dumm oder zu feige zum Jagen ist. Der
Kuckuck, der anderen Vögeln sein Ei ins Nest legt, denen sogar noch die die Aufzucht
seiner Nachkommen aufhalst, selber aber große Töne spuckt.
Selbst Symbiosen zwischen unterschiedlichsten Arten wie zwischen Ameisen und
Blattläusen oder Raub- und Putzer-Fischen gibt es. Das Beispiel in der politischen Welt
ist ein Zeitungsverlag mit einem Chefredakteur, der gerne einen von ihm
ferngesteuerten Bundeskanzler gehabt hätte und dazu einen mediengeilen, adeliger
Raubkopierer und Ex-Doktor ausgesucht hatte. Die beiden einte sogar die gleiche,
fettige Frisur. Ihre Fehler waren: sie hatten nicht mit der Schwarmintelligenz des
Internets gerechnet und der Ausgesuchte war nicht nur in der Politik sondern auch im
Lügen eine Null.
Das ließe sich beinahe endlos fortsetzen. Die Eigenschaften, die Tier- und
Pflanzenarten das Überleben sichern, werden vom „Homo Politicus occidentalis“
ausschließlich zum leistungslosen Leben auf Kosten der Allgemeinheit genutzt oder wie
ein ganz großer Vorsitzender vor seinem grandiosen Absturz mal sagte: „zur
spätrömischen Dekadenz.“
Gerd Dietrich 05.06.2011