Herbert Grönemeyer fügt AfD-Mann Björn Höcke empfindliche Niederlage zu: „Schlicht unwahr“

Herbert Grönemeyer hat Björn Höcke eine empfindliche juristische Niederlage beigefügt.
Herbert Grönemeyer hat Björn Höcke eine empfindliche juristische Niederlage beigefügt.
Foto: dpa

Berlin. „Herbert Grönemeyer flüchtete aus dem "bunten" Bochum und vor dem Finanzamt“ - diesen Satz hatte Björn Höcke in einem Tweet vom 29. August dieses Jahres veröffentlicht.

Nun kassiert der AfD-Politiker eine empfindliche Niederlage gegen Herbert Grönemeyer. Zukünftig darf Björn Höcke die Worte nicht wiederholen - sonst droht ihm eine Strafe.

Herbert Grönemeyer fügt Björn Höcke rechtliche Schlappe bei

Die Anwaltskanzlei Schertz und Bergmann, die unter anderem Jan Böhmermann gegen den türkischen Präsidenten Erdogan vertreten hatte, setzte eine Unterlassungserklärung durch. Höcke gab die entsprechende Unterlassung bereits ab.

Er verpflichtet sich in einem Schreiben, das die Kanzlei auf Twitter veröffentlichte, „zu veröffentlichen oder zu verbreiten bzw. veröffentlichen oder verbreiten zu lassen, 'Herbert Grönemeyer flüchtete aus dem 'bunten' Bochum und vor dem Finanzamt'“.

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Herbert Grönemeyer

  • 1956 in Göttingen geboren
  • Erste Karriereschritte als Künstler in Bochum
  • Durchbruch als Sänger mit dem Album "4630 Bochum" 1984. Das Album verkaufte fast drei Millionen Einheiten
  • Sein größter Erfolg war aber das Album „Mensch“ im jahr 2002. Er verkaufte über 3 Millionen Einheiten und gilt als das meistverkaufte deutsche Album aller Zeiten
  • Der Künstler hat zwei Kinder und ist zum zweiten Mal verheiratet. Seine erste Frau Anna starb 1998. Ihr widmete er das Lied „Der Weg“
  • Grönemeyer setzt sich seit langem gegen Rechts ein

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Björn Höcke droht eine Strafzahlung

Sollte Björn Höcke in Zukunft den Satz wiederholen, droht ihm eine Strafzahlung. Die Summe kann durch Herbert Grönemeyer beliebig bestimmt werden. Im Streitfall muss sie von einem Gericht geprüft werden.

Kanzlei will schon länger rechtlich gegen Björn Höcke vorgehen

Bereits vergangene Woche in der ZDF-Sendung Markus Lanz hatte Christian Schertz erklärt, dass seine Kanzlei rechtlich gegen Björn Höcke vorgehen wolle. „Seine Aussage ist schlicht unwahr, daher haben wir Herrn Höcke dazu aufgefordert, sie zu unterlassen“, sagte der renommierte Medienanwalt gegenüber DER WESTEN.

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AfD-Politiker muss möglicherweise Richtigstellung veröffentlichen

„Schon in der Vergangenheit konnten wir mit juristischen Mitteln Lügen der AfD aufdecken“, verweist er auf weitere Fälle: „Wir werden noch eine Richtigstellung verlangen, die Herr Höcke dann über Twitter veröffentlichen muss.“

Verpflichtet, Twitter als Kanal zu wählen

Dazu sei er verpflichtet, weil er die Behauptung auch über Twitter in die Welt gesetzt hatte. Bis zum Donnerstagnachmittag (Feiertag) kam der AfD-Mann dem aber noch nicht nach.

+++ AfD: Die Partei wird es so bald nicht mehr geben – Grund ist DIESE erschreckende Entwicklung +++

Journalist musste sich bereits bei Twitter entschuldigen

Auch Ulf Poschardt, Chefredakteur der „Welt-Gruppe“, musste auf Twitter seine Aussage über Grönemeyer ( „Besonders witzig von jemand der in London vor unseren Steuersätzen geflüchtet ist“) richtigstellen.

„Seine frühere Entscheidung, nach London zu ziehen, hatte keinerlei steuerlichen Gründe“, schrieb er auf Twitter.

 
 

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