Comic Review: B.U.A.P. - Die Froschplage Bd. 1 (Cross Cult)

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Comic Review: B.U.A.P. - Die Froschplage Bd. 1 (Cross Cult)
© Cross Cult / Dark Horse Comics

Dass Cross Cult sich noch einmal an eine Veröffentlichung der alten B.U.A.P. Storys wagen würde, schien tatsächlich nicht die naheliegendste Hoffnung vieler heimischer Hellboy-Leser. Doch der Verlag hat es gewagt und veröffentlicht die seit langer Zeit vergriffenen Geschichten im mehr oder weniger neuen Format noch einmal.

Unter dem Banner der bekannten „Geschichten aus dem Hellboy-Universum“ sollen nun vier übergroße Bände erscheinen, welche sich dem ersten Zyklus der Behörde zur Untersuchung und Abwehr paranormaler Erscheinungen widmen sollen.

Ursprünglich erschienen die Geschichten in 10 abgeschlossenen Einzelbänden zwischen 2005 und 2012, teils sogar in mehrfacher Auflage. Doch wie bereits erwähnt, sind diese allesamt verlagsvergriffen und teilweise nur noch zu Mondpreisen über den Gebrauchtmarkt zu bekommen.

Cross Cult entschied sich daher nun dazu, sich an der ebenfalls in den USA veröffentlichten Sammlung zum „Plague of Frogs“ Zyklus zu orientieren und diesmal sogar mit etwas mehr, hier in Deutschland noch nicht veröffentlichten Material wieder zu veröffentlichen.

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© Dark Horse Comics

Der erste nun vorgelegte Band enthält die im Deutschen ursprünglich in den ersten beiden Einzelbänden veröffentlichten Geschichten aus „Hohle Erde“ sowie auch „Die Froschplage“. Dazu wurde jedoch der Kurzgeschichtenanteil in der Mitte des Bandes erweitert, wobei nun alle Geschichten des „The Soul of Venice“ Paperbacks enthalten sind, wovon lediglich ein Teil zuvor im ersten deutschsprachigen Cross Cult Band zu finden war. Demnach versammelt der Band die ersten 3 US-Paperbacks in einem üppigen 400 Seiten starken Hardcover-Ziegelstein.

Zeitlich setzt die Ära der B.U.A.P. Geschichten ungefähr nach „Hellboy Bd. 6 - Sieger Wurm“ (alternativ: Mitte zweites Kompendium) ein. Hellboy hatte nach den Vorkommnissen mit Roger die Behörde verlassen und wandelt künftig auf eigenen Pfaden. Doch bereits einige Zeit zuvor verlor die B.U.A.P. ein wichtiges Mitglied: Liz Sherman.

Diese hatte sich aus Angst vor der Unkontrollierbarkeit ihrer zündelnden Kräfte in ein Kloster in den Bergen des Urals zurückgezogen, um mehr über ihre Kräfte zu erfahren und diese hoffentlich auch bald unter Kontrolle zu bekommen. Zwei Jahre sind seit dem vergangen, doch sind in dem Kloster mittlerweile seltsame Dinge geschehen und irgendwie hat es Liz geschafft, mental Hilfe bei ihren alten Teamkollegen anzufordern, die sich just auf eine Mission zum Kloster machen, um ihrer Freundin zu helfen.

Im großen zweiten Teil des Bandes legt die Handlung dann letztendlich mit der Froschplage los, denn ein seltsamer Pilz verbreitet sich, dessen Ursprung noch nicht bekannt, aber doch irgendwie vertraut ist und der unbedarfte Menschen in blutrünstige Froschmonster verwandelt. Die Behörde macht sich umgehend mit einigen Teams auf, den Monstern Einhalt zu gebieten.

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© Dark Horse Comics

Ursprünglich verstand sich der Start der Spin-off-Serie zu den damals noch allesamt in den Hellboy Ausgaben stattfindenden Storys eher als Experiment, weshalb Mastermind Mike Mignola und der Dark Horse Herausgeber Scott Allie sich überlegten, nach dem Abgang Hellboys aus der Behörde, die Geschichten zur B.U.A.P. parallel weiter zu erzählen.

Man holte sich eine ganze Armee von Künstlern zur Seite, die bei der ersten Story „Hohle Erde“ aber auch den anschließenden, weitestgehend losgelöst handelnden Kurzgeschichten helfen sollten - so war bspw. auch DCs Geoff Johns an einer Geschichte beteiligt.

Der Start war ein Erfolg und mit der anschließenden Geschichte zur Froschplage legte man kurzerhand den Grundstein für einen weitreichenden Geschichtenkosmos, der fortwährend das Geschehen im Hellboy-Universum bestimmen sollte. Nahezu alles, was wir heute in den „Geschichten aus dem Hellboy-Universum“ lesen, findet seinen Ursprung hier im ersten Zyklus der B.U.A.P., welcher später mit dem zweiten Zyklus „Hell on Earth“ sowie dem aktuell in den Staaten abgeschlossenen dritten Zyklus „The Devil You Know“ fortgesetzt wurde.

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© Dark Horse Comics

Während sich die erste Geschichte um die Rettung von Liz dreht und mit dezenten Anlehnungen zum hyperboreischen Zeitalter auch einige Kniffe zurück in die Hellboy-Mottenkiste bietet - siehe auch „Frankenstein Underground“ - und die darauffolgenden Kurzgeschichten eher wie knappe Monster-of-the-Week-Episoden funktionieren, ist es letztendlich vor allem der abschließende Start zum Froschplage-Zyklus, der einen wichtigen Mehrwert der Ausgabe ausmacht, denn hier wird nicht nur eine umfassende Story begonnen, sondern auch ein direkter Rückgriff auf die Geschehnisse in „Saat der Zerstörung“ gemacht und somit ein recht einschlagende Verknüpfung gezogen.

Obwohl hier noch allein von Mike Mignola verfasst, war es letztendlich John Arcudi der mit den späteren Geschichten (ab dem nächsten Band) die Welt von Hellboy und der B.U.A.P. kontinuierlich verändern und die Serie zum großen roten Faden des Hellboy-Universums ausarbeiten sollte.

Der hier abermals vorgelegte Start der Serie stellt noch immer einen wichtigen Punkt in der Entwicklung des Hellboy-Universums dar und ist vor allem für Leser der aktuell erscheinenden Hellboy-Kompendien interessant, denn mit „Die Froschplage“ könnt ihr direkt weiterlesen und mehr über die B.U.A.P. erfahren, während Hellboy selbst bekanntermaßen ab der Mitte des zweiten Kompendiums eigene Wege geht. Eine Ausgabe die man nicht verpassen sollte.

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