Ist Essen politisch?Ups, jetzt kommt diiieses Thema, oje. - In meiner Schulzeit hieß es in progressiven Kreisen, dass alles politisch sei, egal was du anfasst. Nun ja, das mag vielleicht stimmen, war aber ne echte Spaßbremse. Und hinter jeder politischen Aktion wachte das progressive Auge, damit bloß nicht „an der Sache Verrat“ verübt werde. Später reduzierte sich das Politische darauf, die richtige Gesinnung zu haben und Forderungen an „Die da“ zu stellen. Wer als mahnender Zeigefinger durchs Leben laufen will, dem mag das reichen. Wir jedenfalls wollen Spaß! Und Veränderung! Wenn das Terrain unbekannt ist, wenn geforscht und Neues entdeckt wird, und wenn darin ein Sinn zu finden ist, dann hat man Spaß. Wenn wir uns mit dem Bisherigen nicht zufrieden geben und experimentieren, wie sich Ernährung verändern lässt, dann ist das ganz nebenbei natürlich auch politisch. Die Schlagworte sind alle längst bekannt: nachhaltig, regenerativ, ökologisch, fair usw. Aber vor alle dem, nämlich was den Spaß ausmacht, da geht es um Veränderung von Geschmack, Sensorik, Ausgleich und Balance, Erfahrungsaustausch und jede Menge Leidenschaft. Die Politik, ja die tut sich leider unendlich schwer. Voller Mitleid (und Bestürzung) sehen wir, wie wenig sie in der Lage ist Entscheidungen zu treffen. Wo findet man Mut und Leidenschaft? Angstbelastet, zerredet an Konferenztischen, untergraben von Lobbyisten und Parolen. Nee liebe Politik, wir wollen Spaß, wir machens einfach, wir eilen einfach mal voraus. Wenn dabei eingeschliffene Gewohnheiten aufbrechen, weitaus interessantere Alternativen entstehen, Lust und Liebe zum Neuen und Anderen wachsen, im Alltag ankommen, real, fassbar, erlebbar: UMSO BESSER. Was will man eigentlich mehr? Eigentlich.
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