E D I T O R I A L — Dirk Eicken Krise? Die Gastronomie hat die Krise erwischt. So richtig heftig. Haleluja! Nun, man sagt ja, Krise sei immer gut, für die Weiterentwicklung. Wirtschaftlich ist sie all
NaNum Berlin

E D I T O R I A L — Dirk Eicken

Krise?

Die Gastronomie hat die Krise erwischt. So richtig heftig. Haleluja! Nun, man sagt ja, Krise sei immer gut, für die Weiterentwicklung. Wirtschaftlich ist sie allerdings ein Fiasko, zum Teil existenzbedrohend oder gar existenzzerstörend, man sieht es an zugeklebten Fensterscheiben und abmontierten Namen überall in der Stadt. Jeden Tag erreicht uns die Nachricht der Schließung einer weiteren Location. Zum Glück sind wir bisher verschont. Möge das Glück uns hold bleiben!


Der erste Reflex in vielen Lokalen ist: die Gäste nicht überfordern, keine Experimente, einfache Antworten, Essen wie früher. In den Küchen klingt das dann so: kochen wie bei Muttern! Entspann dich! Hau dir die Pommes oder die Kartoffeln rein, schwelge in Kindheitserinnerungen mit Matjes oder Majo, mit gewohnter Kost bist du auf der sicheren Seite. Die zaghafte Frage des Gastes, woher die Produkte kommen, wird möglichst nicht beantwortet. Das ausgedünnte Personal hat eh keine Zeit dafür.

Das Essen bei Muttern früher war vor allem herzhaft und deftig. Sattwerden war die Devise, Butter und Mehl lagen breit gebettet im Magen. Sowas soll in der Krise helfen? Altbekanntes, wollen wir wirklich Restauration?? - Ein schönes Sprichwort hält dagegen: Wenn du möchtest, dass alles bleibt, musst du alles ändern. Man sieht es im Großen wie im Kleinen. Der ewige Frieden ist schnell vorbei, die Freiheit gibts nicht zum Nulltarif, der wohlstandsgeprägte Lebensstil muss sich ändern, damit die Erderwärmung ihn nicht vernichtet. Ja, und das Gasthaus? Das soll sich bitteschön nicht bei Muttern einkuscheln, okay, das ist ein netter Reflex, darf man sich zwischendurch mal erlauben, na klar, aber die Welt schaut nach vorne nicht nach hinten.


Wie schön kann es doch sein, an der Veränderung der Esskultur und der Ernährung mitzuwirken! Den Menschen zu zeigen, wie wahnsinnig spannend das ist. Es ihnen sozusagen schmackhaft machen. Wie schön ist es, als Koch oder Köchin an Dingen zu arbeiten, die es vorher nicht gab, sie zu entdecken, die unmöglichsten Ideen auszuprobieren, und bei den Gästen die Freude am Unbekannten zu erleben. Die Gäste mitzunehmen auf eine Reise zu neuen anderen Qualitäten.

Deshalb gebt der Krise einen Sinn: Lasst euch inspirieren von einer veränderten Lebenseinstellung. Umarmt Mutter Erde. Das ist motivierend, ganz unverkrampft, macht Lust auf mehr und tut einfach gut.

Krise? Zum Wohl!


Gerste

einzeln kosten und dann mixen, ein Essen aus Zeiten großer Not: Gerste | Dön Dsang | Gemüse und Salat

KimChi Elixier

Unser kleinster Gang

KimChi Elixier. Wenn Iris oder Doni im gepflegten Understatement diesen Gang vorstellen: „zum Spülen der Geschmacksnerven, ein ganz mildes KimChi zum Trinken“, dann ist niemand darauf vorbereitet, was ihm jetzt blüht. Eine Metamorphose im Mundraum zu atemberaubender Lebendigkeit. Oder wie ein Gast mal sagte: „Einfach der Hammer!“

Zanderbällchen

Workshop

fermentierte
Zangazi

23. April
19 Uhr
65,- Euro
im NaNum
max. 30 Personen

reservieren hier

Die koreanische Küche ist erst seit 200 Jahren scharf. Davor kannte sie keinen Chili, dafür seit Urzeiten lauter vegetarische Fermentationen, mit der eine aromenreiche außerordentlich gesunde Ernährung entwickelt wurde.

Wir wollen im Restaurant mit unserem Dinner Anregungen geben und zeigen, wie spannend diese Küche sein kann. Im Workshop wollen wir Mut machen, auch zuhause mit Fermentationen alles Mögliche auszuprobieren. Frische, lebendige und nährstoffreiche Alternativen zum übermäßigen Fleischkonsum und zu konservierter Supermarktware.

Der Workshop widmet sich den pflanzlichen Zangazi’s, den unzähligen Möglichkeiten der vegetarischen Fermentation von Kräutern, Blättern, Wurzeln, Zwiebeln, Blüten, Stengeln und Früchten, in koreanischer Methode, etwas anders als hier üblich. So Manches, was im Garten als Unkraut verschrien ist, erlebt eine ungeahnte Würdigung und bringt überraschende Geschmackserlebnisse.

Im Workshop wird die Geschichte der Zangazi’s, das Grundwissen ihrer Zubereitung, die Variationen und die Verwendung erklärt. Wir kosten gemeinsam fertige Zangazi’s.

Ferien

In den Osterferien reisen wir wieder nach Korea, forschen weiter nach den Ursprüngen koreanischer Küche und den Möglichkeiten, die sie für unseren Kochstil bieten kann.

Also, bitte Geduld, das NaNum ist zwei Wochen geschlossen. Danach geht’s weiter mit frischen Ideen.

geschlossen 27. März - 9. April

“zukunftsweisend”

Auch im Weinanbau und Weinausbau brechen neue Zeiten an und große Veränderungen sind im Gange. Die bekanntesten deutschen Sommeliers haben nun eine Liste mit den zukunftsweisendsten deutschen Weingütern veröffentlicht. Darunter zwei unserer geschätzten Partner: Kai Schätzel aus Rheinhessen und Stephan Kraemer aus Franken.

Kai Schätzel war bei uns zur eat!berlin mit wunderbaren Weinen im Gepäck; Stephan Kraemer ist morgen und Sonntag (!) in Berlin in der Liesl Weinwirtschaft bei Wolfgang Baumeister unserem Weinberater.

Apropos
Jinok wird HEUTE zweiundsiebzig!
Und freut sich irrsinnig, nicht zum alten Eisen zu gehören :))

Herzliche Grüße
aus dem NaNum

 MENÜKARTE 
 RESERVIEREN IM NANUM 

NaNum, Lindenstraße 90, 10969 Berlin, Deutschland

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