Trotz deutlich gestiegener Energiepreise ist die Anzahl der Energiesperren im Jahr 2022 gesunken. Dies teilt die Bundesnetzagentur anlässlich der Veröffentlichung des Monitoringberichts 2023 mit. Die Stromsperrungen haben sich danach im Jahr 2022 im Vergleich zum Vorjahr um gut 11 Prozent verringert und lagen bei rund 209.000 (2021: 235.000). Die Anzahl der Gassperrungen sank um rund
15 Prozent; insgesamt wurden im Gasbereich rund 23.000 Sperrungen gemeldet (2021: 27.000).
In NRW ist die Zahl der Stromsperrungen stärker zurückgegangen. Hier gab es 67.439 (2021: 79.240, minus 14,9 %). Im Bereich der Gasversorger gab es mit 11.832 Sperrungen hingegen einen relativ geringeren Rückgang als im Bundesgebiet (2021: 12.613, minus 6,2 %).
Mehr als 3.719.000 Stromsperrungen wurden in 2022 angedroht (rund 6,2 % weniger als 2021), gut 676.000 Sperrungen wurden beauftragt (minus 8,6 %). Diese Zahlen spiegeln das Ausmaß der Energiearmut wider. Vor dem Hintergrund der finanziellen Hilfen der Bundesregierung im Verlauf des Jahres 2022 und der Ausweitung der Sperrschutzregelungen ab Ende 2021 erscheint der Rückgang
der Sperrungen letztlich nicht besonders hoch. Vielen Betroffenen mag es gelungen sein, über Abwendungsvereinbarungen die Energielieferung vorerst sicherzustellen. Es bleibt aber unsicher, ob und inwieweit dieses Instrument nachhaltig wirkt.
Die nach § 118b Absatz 10 EnWG bis zum 31.12.2023 vorzulegende Evaluation der Sperrschutzmaßnahmen steht im Übrigen noch aus.
Pressemitteilung der Bundesnetzagentur vom 29.11.2023; Monitoringbericht 2023 der Bundesnetzagentur