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Bande auf Raubzug – Erschreckend: Die Täter sind fast noch Kinder

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Raubzüge an einer Schule in Gelsenkirchen. Erschreckend: Die Täter sind fast noch Kinder. Das passt zu einem besorgniserregenden Trend.

Gelsenkirchen – An der evangelischen Gesamtschule im Stadtteil Gelsenkirchen-Bismarck bleibt aktuell nur wenig Zeit zum Durchatmen. Der erste Schock ereilte Lehrer, Schüler und deren Eltern am 18. Januar: Ein bisher Unbekannter hatte eine Amokdrohung gegen die Schule ausgesprochen, die Schüler wurden umgehend evakuiert. Nur zwei Tage später ging erneut eine Amokdrohung bei der Schulleitung ein. Nun gab es schon wieder Polizeieinsätze an der Schule: Eine Teenie-Bande hat mehrere Mitschüler beraubt, bedroht und erpresst. Der Fall steht exemplarisch für einen landesweiten Trend, der sich aktuell vor allem auch in Gelsenkirchen widerspiegelt.

Gelsenkirchen: Täter an Gesamtschule sind erst zwischen 12 und 15 Jahre alt

Nach den Amokdrohungen war der Unterricht an der Gesamtschule an der Laarstraße gerade erst wieder aufgenommen worden. Und noch am selben Tag mussten erneut Polizisten auf das Schulgelände anrücken. Dieses Mal aufgrund von Raubzügen, die an der Gesamtschule in Gelsenkirchen begangen worden sein sollen. „Gleich mehrere Schüler im Alter zwischen 13 und 15 Jahren gaben an, beraubt, bedroht oder erpresst worden zu sein“, erklärt die Polizei dazu. Die Polizisten zogen zwei Schüler aus dem Unterricht.

Auch gegen zwei weitere Jugendliche wird in der Sache ermittelt. Unter Umständen könnten noch vier andere Schüler für weitere Taten infrage kommen. Erschreckend: Die mutmaßlichen Täter sind fast noch Kinder und erst zwischen 12 und 15 Jahre alt. Die Fälle aus Gelsenkirchen reihen sich in eine Entwicklung ein, bei der Kinder und Jugendliche immer häufiger in den Fokus der Justiz rücken. In mehreren Städten in NRW ist es im vergangenen Jahr zu Rauben, Bedrohungen und Gewalttaten durch unter 16-Jährige gekommen. Auch NRW-Innenminister Herbert Reul sprach Ende letzten Jahres von „kriminellen Jugendbanden“.

Jugendkriminalität in NRW: Gewalttaten von Kindern um 60 Prozent zugenommen

Das geben auch Zahlen zur Jugendkriminalität des Innenministeriums von Nordrhein-Westfalen wieder. Demnach habe es im Zeitraum von Januar bis September vergangenen Jahres 30 Prozent mehr Gewaltdelikte von Jugendlichen gegeben, wie die WAZ berichtet. Noch erschreckender: Die Anzahl der Delikte von Kindern ist um ganze 60 Prozent angestiegen. Insgesamt haben Jugendliche mehr als 41.000-mal geraubt, gedroht und geschlagen, Kinder mehr als 13.000 Mal. (mg)

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