Mordversuch mit Zimmermannshammer!: Neue Ermittlungen gegen Lina E. und ihre Hammerbande

Lina E. (28) beim Prozess vor dem sächsischen Oberlandesgericht

Lina E. (28) beim Prozess vor dem sächsischen Oberlandesgericht

Foto: Peter Schulze
Von: Thilo scholtyseck und KARL KEIM

Dessau-Roßlau (Sachsen-Anhalt) – Neue Ermittlungen um die Hammerbande der Leipziger Linksextremistin Lina E. (28)! Der Generalbundesanwalt prüft, ob die brutale Schlägertruppe auch an einem Überfall auf Neonazis in Sachsen-Anhalt beteiligt war. Es geht um versuchten Mord!

Im Fokus der Ermittlungen stehen neben Lina E. auch ihr früherer Freund Johann Guntermann (30, untergetaucht) und Tobias E. (29, sitzt in Ungarn in U-Haft).

Der Überfall liegt fast fünf Jahre zurück: Vier Rechtsextreme waren am 19. Januar 2019 gegen 18.10 Uhr in einer Unterführung am Bahnhof Roßlau von Vermummten brutal attackiert worden. Ein Polizeisprecher damals zu BILD: „Drei der insgesamt vier Opfer wurden so schwer verletzt, dass sie zur stationären Behandlung in einem Krankenhaus aufgenommen werden mussten.“ So wurde einem der Opfer mit Zimmermannshammer die Wange durchbohrt.

Nach Johann Guntermann wird öffentlich gefahndet

Nach Johann Guntermann wird öffentlich gefahndet

Foto: BKA

Lange Zeit ermittelte die Kripo gegen Unbekannt. Es sah es so aus, als würde der Fall nie aufgeklärt: Doch jetzt gibt es einen konkreten Tatverdacht. Wie BILD erfuhr, gab ein Kronzeuge den entscheidenden Hinweis. Der Generalbundesanwalt ermittelt nun gegen die drei Linksextremisten.

Die Leipziger Studentin Lina E. (28) war erst im Juni 2023 in Dresden zu fünf Jahren und drei Monaten Haft wegen Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung verurteilt worden. Damals ging es um Überfälle auf Rechtsextremisten in Thüringen. Die Opfer wurden ebenfalls mit einem Hammer schwer verletzt. Trotz der Verurteilung konnte Lina E. das Gericht aber auf freiem Fuß verlassen, muss ihre Haft erst später antreten. Ein Grund: sie leidet unter Rheuma, das sie sich während der Untersuchungshaft im Frauengefängnis zugezogen haben soll.

Die Verurteilung umfasste ausschließlich Taten in Sachsen und Thüringen. Nun kommt der Fall in Sachsen-Anhalt hinzu – sollten sich der Verdacht der Ermittler bestätigen.

Anfangs waren die Ermittlungen in Roßlau wegen schwerer Körperverletzung geführt worden. Später weitete die Soko „HINTERHALT“ des Landeskriminalamts Sachsen-Anhalt auf den Tatvorwurf „versuchten Mord“ aus. Die Rechtsextremen sollen mit Totschlägern und Hämmern von den Angreifern verletzt worden sein.

Im September 2023 teilte die Staatsanwaltschaft Dessau-Roßlau einem der Geschädigten nun mit: „Nachdem zwischenzeitlich die Ermittlungen einen Anfangsverdacht gegen die drei Beschuldigte erbracht hatten, ist das Verfahren gegen diese durch den Generalbundesanwalt übernommen worden.“

Pyro, Blockaden, RangeleienAusschreitungen nach Lina-E.-Urteil

Quelle: NonstopNews, News5

Ein Justizsprecher bestätigt gegenüber BILD: „Das Verfahren gegen die namentlich bekannten Beschuldigten wurde abgetrennt und an den Generalbundesanwalt abgegeben.“ Das Verfahren gegen die übrigen – bislang noch unbekannten Verdächtigen – wird weiter bei der Staatsanwaltschaft in Dessau-Roßlau geführt.

Auf BILD-Anfrage zum Stand der Roßlauer-Ermittlungen gegen Lina E. wollte der Generalbundesanwalt in Karlsruhe nichts sagen: „Wir äußern uns zu Ermittlungsverfahren grundsätzlich nur im Falle von Festnahmen oder Anklagen“, so ein Sprecher.

BILD Kaufberater: Hier gibt es die besten Produkte im Test!