Comic Review: Message Bd. 1 (Cross Cult)

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Comic Review: Message Bd. 1 (Cross Cult)
© Cross Cult

Loading“ - treffender hätte der Titel des ersten Bandes zum Comic „Message“ nicht sein können, denn Zeichnerin und Story-Bauerin Christin Wendt feierte mit diesem Comic 2018 ihr Debüt als Comickünstlerin, musste aber vorerst den Weg des Self-Publishings gehen.

Gut, dass der Comic nun noch einmal als überarbeitetes Hardcover-Album bei Cross Cult erschienen ist, denn man wird das Gefühl nicht los, dass das, was Wendt und Texterin Ronja Büscher hier veröffentlichen, gerade erstmal ein Luftholen zu einer noch komplexeren Story darstellen.

© Cross Cult

Der Plot, der erst simpel und fast schon banal erscheint - Mensch gegen Maschine - wartet bereits nach wenigen Seiten mit einigen Überraschungen auf, die darauf hindeuten, dass weit mehr dahinter steckt, als es anfänglich vermuten lässt.

Der Leser findet sich in einer postapokalyptischen Welt wieder, die vormals nur durch eine künstliche Intelligenz mit dem Namen „Kiem“ vor der absoluten Klimakatastrophe gerettet werden konnte. Doch unerwartet bekam „Kiem“ zu viel Macht und die Menschheit schaffte es auch hier sich nur ganz knapp vor dieser neuen Bedrohung zu retten.

Gespalten in diese beiden Lager - Humanoid gegen KI - treffen wir auf den charmanten Protagonist Avarus Saizev, der manchmal etwas verpeilt, aber doch immer mit einem lustigen Spruch auf den Lippen sich nicht aus der Ruhe bringen lässt. Avarus ist Scout bei der Home-Station Homeland und wird von der Erzählerin so sympathisch dargestellt, dass man ihn einfach mögen muss.

Avarus hat aber auch seine eigenen Probleme zu bewältigen. Nachdem der Außenposten seines Bruders überrannt wurde und alles was ihm bleibt, eine mysteriöse Nachricht von diesem ist, kann Avarus mit diesem Thema nicht abschließen und versucht der geheimnisvollen Spur nachzugehen. Doch auch dieses Vorhaben unterliegt einem unerwarteten Plot-Twist der beiden Erzählerinnen, den man so nicht hat kommen sehen.

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© Cross Cult

Kaum ein Comic schaffte es für mich zuletzt auf nur so wenigen Seiten eine so enorme Spannung aufzubauen, dass ich den Band am Ende dreimal umgedreht habe, um noch ein paar letzte Seiten zu finden, die den Cliffhanger doch noch etwas erträglicher für mich machen würden.

Christin Wendt hat es nicht nur gemeistert, gute Charaktere auszuarbeiten, dabei eine unglaublich spannende Handlung aufzubauen, die mit einigen tollen Überraschungen aufzuwarten weiß, sondern vermochte es zudem, besonders realistische Panels zu zeichnen, die der Erzählung aber auch dem Worldbuilding genügend Zeit geben und der Handlung sowie den Charakteren Tiefe verleihen.

Einzig schade ist, dass der Nachfolgeband des insgesamt fünfbändigen Sc-Fi-Action-Horror-Epos erst Anfang 2020 in den Läden erscheinen soll. Doch dann bin ich definitiv eine der ersten, die ihn in den Händen halten werden. Unbedingte Kaufempfehlung!

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