Das Bezirksamt Treptow-Köpenick bemüht sich um eine Brachfläche an der Spree. Hier soll sich der Mellowpark mit Skateranlage und BMX-Bahn ansiedeln. Dem Jugendprojekt wurde der Vertrag an seinem alten Standort gekündigt. Doch der Liegenschaftsfonds ist dabei, den Verkauf der Fläche an einen Investor perfekt zu machen.

Das Bezirksamt Treptow-Köpenick kämpft um ein Grundstück an der Straße An der Wuhlheide, auf dem sich das ehemalige Paul-Zobel-Stadion befindet. Dort soll das Jugend projekt Mellowpark mit Skateranlagen und Sportplätzen eine neue Heimat finden. So haben Bezirksamt und Bezirksverordneten-Versammlung im Juni 2008 beschlossen. Doch seit wenigen Tagen ist der Liegenschaftsfonds dabei, den Verkauf der Fläche an einen Investor perfekt zu machen. Gegen den erklärten Willen des Bezirks Treptow-Köpenick.

Denn der Mellowpark muss seinen Traditionsstandort an der Friedrichhagener Straße zum Jahresende aufgeben, weil der Grundstückseigentümer, die TLG Immobilien, den Nutzungsvertrag gekündigt hatte. Als optimale Alternative ist ein Teil der 66.000 Quadratmeter großen Brache am Spreeufer, An der Wuhlheide, gefunden worden. Auf ihr befindet sich das ehemalige Paul-Zobel-Stadion.

Doch die Brache ist 2005 dem Liegenschaftsfonds zur Vermarktung übergeben worden. „Aber sie ging nicht in das Treuhandvermögens des Fonds über“, sagt Michael Schneider (Die Linke), Stadtrat für Immobilienwirtschaft. Er habe dem Steuerungsausschuss des Fonds, dem die auch die Senatsverwaltungen für Wirtschaft, Stadtentwicklung und Finanzen angehören, die Position des Bezirks vorstellen wollen. Dieses Anliegen sei von Finanzstaatssekretär Klaus Teichert zurückgewiesen worden. Aber Schneider sagt: „Der Bezirk steht nach wie vor zu dem Beschluss, dass die Fläche nicht zu verkaufen ist und der Mellowpark auf das Gelände ziehen soll.“ Er bestehe weiterhin darauf, dem Steuerungsausschuss des Fonds die Vorstellungen des Bezirks vorzustellen.

Schneider sagt, er sei am 3. September informiert worden, dass der Kaufvertrag am folgenden Tag beurkundet werde. Telefonisch sei ihm mitgeteilt worden, die erste Rate sei bezahlt worden. „Der Bezirk ist vor den Kopf gestoßen.“, sagt der Stadtrat. „Wir konnten nicht mal mitteilen, auf welchen Teil des Geländes der Mellowpark ziehen soll.“ Der Bezirk habe nicht die Chance bekommen, mit dem Investor zu sprechen, ob der sich vorstellen könne, dass sich das Jugendprojekt auf dem Gelände ansiedelt.

Eine Sprecherin der Senatsfinanzverwaltung sagte, man teile die Haltung des Liegenschaftsfonds, dass die Verkaufsverhandlungen schon zu weit fortgeschritten seien, um sie noch abzubrechen. Dies hätte einen Vertrauensverlust bei den Investoren zur Folge. Außerdem mache Berlin Einnahmen mit dem Grundstückverkauf.

Nun will Stadtrat Schneider den Kaufvertrag sehen. „Wir hatten eine Reihe von Einwendungen, etwa zum Uferweg und zum Angelverein auf dem Gelände“, sagt Schneider. Er wolle sehen, wie diese Punkte im Vertrag berücksichtigt seien.