Wegen CO2-Ausstoß: Immer mehr Klima-Aktivistinnen lassen sich sterilisieren

Eine Gebärstreik-Bewegung namens „Birth-Strike-Movement“ findet immer mehr Anklang. Eine Aktivistin der Letzten Generation berichtete nun vor Gericht, wie sie sich unfruchtbar machte.

Klimaschutz-Demo in Berlin
Klimaschutz-Demo in BerlinMichael Sohn/AP

Panik, Perspektivlosigkeit und Weltuntergangsfantasien: Bei einigen Klima-Aktivistinnen ist die Angst vor der Zukunft so groß, dass sie keine Kinder in diese Welt setzen möchten. Ein Fall aus Bayern schlägt nun hohe Wellen. Weil eine Klima-Kleberin der Letzten Generation es unverantwortlich findet, heutzutage noch Kinder zu bekommen, ließ sie sich sterilisieren. Das berichtete die 35-Jährige aus Regensburg unter Tränen vor Gericht, wie der Focus schreibt. Dabei handele es sich um keinen Einzelfall. Offenbar gehen immer mehr Aktivistinnen diesen radikalen Weg. 

Die Angeklagte, die sich vor Gericht für eine Straßenblockade im Juni 2022 verantworten muss, sagte demnach: „Ich bin verzweifelt. Ich habe Angst.“ Und sie scheint nicht die Einzige zu sein, die einen eventuellen Kinderwunsch dem Klima zuliebe nicht auslebt. Es gibt längst einen Namen für diesen Trend zur Kinderlosigkeit, der sich „Birth-Strike-Movement“ (deutsch: Gebärstreik-Bewegung) nennt.

Aktivistin schreibt Bücher darüber, dass Kinder schlecht fürs Klima seien

Hinter der Sterilisations-Bewegung steht eine umstrittene Studie. So behauptet eine 2017 veröffentlichte Untersuchung der Universität Lund und der University of British Columbia, dass der Verzicht auf ein eigenes Kind helfe, den Klimawandel zu stoppen. 

Autorin Verena Brunschweiger, die Bücher wie „Kinderfrei statt kinderlos“ und „Die Childfree-Rebellion“ schrieb, musste wegen ihrer Thesen den Arbeitsplatz wechseln. Was ihre Kritiker so aufregt: In ihren Büchern betont Brunschweiger, dass Kinder schlecht für das Klima seien, richtige CO2-Schleudern quasi. Etwa 58 Tonnen CO2 pro Jahr könne man pro Kind einsparen, das nicht geboren wird, rechnet sie vor. Das ist nicht nur auf den CO2-Verbrauch eines Kindes bezogen, sondern auf dessen gesamte Lebensdauer. 

50.000 Euro Belohnung für ein kinderloses Leben

Sie scheibt: „Ich kann nicht sagen, wir essen nur weniger Fleisch. Nein, wir brauchen weniger Leute. Dann entspannt sich alles komplett. Und ich halte nichts von Ressourcenverbrauch, denn ich habe dann weniger Müll. Ich habe weniger Umwelt- und Luftverschmutzung. Da muss man irgendwann, gerade jetzt mit dieser Pandemie die Bremse reinhauen, und auch die Zeichen der Zeit erkennen und nicht so tun, als wäre alles in Butter.“ In einem Interview mit der Welt geht Brunschweiger sogar noch weiter: Sie fordert eine Zahlung von 50.000 Euro für Menschen, die auf Kinder verzichten. Das Geld ist als Belohnung zur angeblichen Schonung der Erde gedacht. 

Ihre Weltanschauung findet vereinzelt Zustimmung: „Die Welt kollabiert, und das passiert gerade jetzt. Ich bin so enttäuscht und mache mir solche Sorgen, dass ich beschlossen habe, keine Kinder in die Welt zu setzen“, sagte die Sängerin Blythe Pepino 2019 in einem Gespräch mit der BBC. Diese Angst teilen viele Aktivistinnen und Aktivisten. Immer mehr junge Menschen schließen sich angeblich dem „Birth-Strike-Movement“ an.