Nach Demo von Gender-Aktivisten: Diesen Vortrag durften Besucher der Humboldt-Uni nicht hören

Statt in der „Langen Nacht der Wissenschaft“ wurde der Vortrag bei Youtube gestreamt

Statt in der „Langen Nacht der Wissenschaft“ wurde der Vortrag bei Youtube gestreamt

Foto: Donna Krasniqi/Youtube
Von: Hans-Jörg Vehlewald

Marie Vollbrecht, Doktorandin der Biologie (Behavioural Physiology) an der Humboldt-Universität zu Berlin, wollte am Samstag bei der „Langen Nacht der Wissenschaften“ eigentlich einen Vortrag halten, um Gender- und Trans-Fans zu erklären, dass es in der Biologie nur zwei Geschlechter gibt – doch dazu kam es nicht, weil Protestler die Uni-Leitung einschüchterten und die Veranstaltung gestrichen wurde.

Vollbrecht hielt ihren Vortrag deshalb jetzt beim österreichischen Youtube-Channel „donnasdottir“. BILD hörte rein und fasst die wichtigsten Erkenntnisse zusammen.

Vollbrechts Kernsatz: „Es gibt in der Biologie nur zwei Geschlechter“ – vom Pantoffeltierchen bis zum Menschen. „Die Zweigeschlechtlichkeit hat sich erfolgreich durchgesetzt, weil es die stabilste Form der Fortpflanzung ist“.

UND: Der Fehler der Gender-Ideologen sei, dass sie sich weigerten, zwischen dem „biologischen Geschlecht“ (englisch: „sex“) und dem „sozialen Geschlecht“ („gender“) zu unterscheiden.

Ob man in der Geisteswissenschaft von vielen weiteren „sozialen Geschlechtern“ rede, ändere nicht an der Tatsache, dass der Mensch biologisch immer nur ein Geschlecht haben kann, das der Fortpflanzung seiner Art entweder mit selbst produzierten Spermien oder mit der Produktion von Eizellen dient.

Grundlagen der Fortpflanzung

Vollbrecht beschreibt zunächst die ursprüngliche Fortpflanzung am Beginn der Evolution: die NICHT-geschlechtliche Vermehrung, wie sie etwa Seeanemonen bis heute vollführen. Dabei werde der Genpool der lebenden Pflanze einfach kopiert und ein Klon erstellt – ohne Sex, ohne Geschlechtsakt, ohne Spermien oder Eizellen.

Erst später folgte dann offenbar eine weitere Vermehrungsart, die bessere, widerstandsfähigere Lebewesen ermöglichte: die sexuelle Fortpflanzung zwischen Weibchen und Männchen.

Dabei werden jeweils Teile der weiblichen und der männlichen Gene zusammengeführt und erzeugen ein neues Lebewesen, das Merkmale beider Eltern in sich trägt. Durch diese Fortpflanzung entstanden und entstehen andere, ihren Eltern nur ähnliche Kinder, von denen sich im Verlauf von Millionen Jahren die widerstandskräftigsten Exemplare evolutionär durchsetzen und überleben. Selbst die Seeanemone habe sich diese Art der Vermehrung im Laufe der Entwicklungsgeschichte angeeignet.

Vollbrecht räumt alle Einwürfe von Kritikern ab, die etwa auf die Existenz von Zwittern in der Natur verweisen, die beide Geschlechter in sich tragen. Zwar gebe es zum Beispiel Fische (Goldbrasse), die ihr Geschlecht im Laufe des Lebens ändern. Auch der Clownfisch (Nemo) sei in der Lage, sein Geschlecht umzuwandeln, wenn in seiner Gruppe plötzlich kein Männchen oder kein Weibchen mehr zur Verfügung steht – stets im Dienste des Fortlebens seiner Art.

Dennoch, so Vollbrecht: Der Wechsel finde stets zwischen den beiden Möglichkeiten männlich oder weiblich statt. Und es stelle jedes Lebewesen immer vor die Wahl, entweder durch Spermien oder durch Eizellen neues Leben zu erschaffen.

Der Mensch sei auf dieses binäre System – Frau oder Mann – im Laufe seiner Entwicklungsgeschichte perfekt vorbereitet. So könne er binnen Sekundenbruchteilen ein weibliches Gesicht von einem männlichen unterscheiden. Auch der Körperbau (Becken, Schultern) und Gehbewegungen von Männern und Frauen könnten von der eigenen Spezies jederzeit in „männlich“ oder „weiblich“ eingeteilt werden.

Vollbrecht: „Wenn ich erst zu einem Menschen hingehen muss, um zu fragen, ob Männchen oder Weibchen, dann wird der Fortpflanzungseffekt minimiert.“

Vollbrecht weist darauf hin, dass vor allem im relativ prüden Amerika Biologen das Wort „sex“ (biologisches Geschlecht) gern ersetzen durch das Wort „gender“ (soziales Geschlecht) – was das Durcheinander der Diskussion zwischen Biologen und Geisteswissenschaftlern zusätzlich anfache.

Fest stehe: An der Zweigeschlechtlichkeit des Menschen und aller anderen Lebewesen ändere diese Verwirrung NICHTS.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.