1. Nachrichten
  2. Finanzen
  3. Börse
  4. Aktien
  5. Wirecard-Skandal: Kronzeuge kassierte selbst Millionen aus schwarzen Kassen

Geld floss in Liechtensteiner Stiftung: Wirecard-Skandal: Kronzeuge kassierte selbst Millionen aus schwarzen Kassen
  • E-Mail
  • Teilen
  • Mehr
  • Twitter
  • Drucken
  • Fehler melden
    Sie haben einen Fehler gefunden?
    Bitte markieren Sie die entsprechenden Wörter im Text. Mit nur zwei Klicks melden Sie den Fehler der Redaktion.
    In der Pflanze steckt keine Gentechnik
    Aber keine Sorge: Gentechnish verändert sind die
Wirecard
dpa/Peter Kneffel/dpa Der Hauptsitz des insolventen Zahlungsdienstleisters Wirecards in Aschheim bei München.

Das Geflecht um den Betrug beim einstigen Dax-Konzern Wirecard deckt sich immer weiter auf. Einem Medienbericht zufolge hat auch der wichtigste Zeuge im Bilanzskandal Gelder für sich selbst abgezwackt.

Der wichtigste Zeuge im Bilanzskandal um den Zahlungsdienstleister Wirecard, Oliver B., ist offenbar stärker als bisher bekannt in den Betrug des einstigen Dax-Konzerns verwickelt. Darüber berichtete das „Manager Magazin“ am Dienstag. B. ist Kronzeuge der Staatsanwaltschaft im bislang größten Bilanzskandal der Bundesrepublik.

Dem Magazin zufolge kassierte der Manager Millionen und leitete diese auf eine Stiftung in Liechtenstein mit dem Namen „Levantine Foundation“ um. Das gehe aus einer Stellungnahme seines Verteidigers Ende 2020 hervor, wie es unter Berufung auf Insider hieß. Während der Vernehmungen im Sommer 2020, nachdem sich B. im Juli gestellt hatte, schwieg der Manager offenbar über diese Gelder. Laut „Manager Magazin“ lagern bei der Stiftung 6,1 Millionen Euro, fünf Millionen davon aus dem Asien-Geschäft Wirecards.

Wirecard
0,0186 EUR
-0,00 (-7,92%)
Hamburg
  • 1 Tag
  • 6 Monate
 

Dort wiederum fanden die Bilanzfälschungen Wirecards im Geschäft mit sogenannten Drittpartner hauptsächlich statt. Mit diversen Methoden soll der Zahlungsdienstleister dort Milliarden fabriziert haben – aufgrund mangelnder Nachweise für 1,9 Milliarden Euro angeblicher Bankguthaben verweigerte der Wirtschaftsprüfer E&Y dem Konzern aber das Testat für die Bilanz 2019, was letztlich in der Insolvenz Wirecards mündete.

Wirecard-Kronzeuge legte schwarze Kasse auf Weisung Marsaleks an

Die neuen, bislang unbekannten Aussagen des Kronzeugen deuten nun an, dass die Geschäfte mit den Drittpartner in Asien aber wohl nicht komplett erfunden waren, so das „Manager Magazin“. Womöglich diente die Bilanzmanipulation daher nicht de Vortäuschen nicht vorhandener Umsätze und Gewinne, sondern dem Verschleiern veruntreuter Gelder.

Gratis-Webinare: ETFs - Megatrend als Vermögensvermehrer

"Megatrends: 10 Zukunfts-Strategien mit ETFs", "Bequem Geld anlegen mit dem Pantoffel-Portfolio" sowie "Aktien,  ETFs und Fonds - diese Unterschiede müssen Anleger kennen" waren nur 3 von 11 Gratis-Webinaren an Deutschlands größtem Finanztag. HIER DIE AUFZEICHNUNGEN KOSTENLOS ANSEHEN

 

B. habe dazu auf den britischen Jungferninseln auf Weisung des weiter flüchtigen Top-Managers Jan Marsalek eine Firma gegründet. Deren Name, „Al Alam Solution“, war an einen tatsächlichen Drittpartner in Wirecards Asien-Geschäft angelehnt. In diese schwarze Kasse floss Geld aus dem wirklichen Drittpartner-Geschäft.

Bei Bedarf hätten Marsalek und B. das echte Geschäft dann mit diesen Geldern aufpumpen können – eine Art Sparschwein, wie B. es selbst beschrieb, für schwächere Zeiten. Der dem Drittpartner „Al Alam Solution Provider“ ähnliche Namen sollte dabei die Wirtschaftsprüfer über die wahre Herkunft des Geldes hinwegtäuschen. Bekannt ist diese Technik nämlich durchaus. Solche „Cookie Jar“-Reserven nutzte etwa der US-amerikanische Tech-Konzern Symbol Technologies während des Dotcom-Crashes, um seine Umsatz- und Gewinnentwicklung zu glätten. Aktionären wird so ein solideres Geschäft vorgegaukelt, als es tatsächlich der Fall ist.

Braun-Anwältin bestreitet Kenntnis des ehemaligen Wirecard-Chefs

Marsalek und B. nutzten das Geld letztlich aber anders: Marsalek sprach B. das Geld zu, weil dieser sich unterbezahlt fühlte. Von der Firma floss das Geld nachfolgend in die Liechtensteiner Stiftung. Laut „Manager Magazin“ gestand B. nun, dass er sich damit kaufen ließ. Der Verteidiger des Managers lehnte einen Kommentar ab, ebenso wie Marsaleks Vertreter, so das Magazin.

Die Anwältin des ehemaligen Wirecard-Chefs Markus Braun, gegen den ebenso schwere Vorwürfe im Raum stehen, teilte indes mit, dass Braun keine Kenntnis von wie auch immer gearteten Schattenstrukturen gehabt und auch nicht davon profitiert habe. Für die Veruntreuung von Geldern darüber gelte das gleiche, hieß es weiter.

Nachmachen dringend empfohlen: Wie Sie die One-Pot-Turbo-Ofenkäse-Pasta zubereiten

Esslust Nachmachen dringend empfohlen: Wie Sie die One-Pot-Turbo-Ofenkäse-Pasta zubereiten
Finanzen Newsletter
Informiert sein, verstehen, die richtigen Entscheidungen treffen
Hier bekommen Sie Hintergründe zu aktuellen Finanz-Nachrichten.
Jeden Freitag als Newsletter.
* Mit einem * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder
man
Zum Thema
Erst gepennt, nun rennen sie: VW nähert sich Tesla mit großen Schritten

Abstand wird kleiner

Erst gepennt, nun rennen sie: VW nähert sich Tesla mit großen Schritten

3 Prozent-Marke wird überschritten

"Inflationsschock" droht: Auf diese drei Phasen müssen Sie achten

Gründonnerstag ist kein Ruhetag mehr: Was das für Sie bedeutet

Oster-Regeln

Gründonnerstag ist kein "Ruhetag" mehr: Was das für Sie bedeutet

Sie waren einige Zeit inaktiv, Ihr zuletzt gelesener Artikel wurde hier für Sie gemerkt.
Zurück zum Artikel Zur Startseite
Lesen Sie auch
Peinliche Momente, die nur mit Kindern passieren

Peinliche Momente, die nur mit Kindern passieren

Wer ist eigentlich dieser Knossi?

Wer ist eigentlich dieser Knossi?