Ein Vorstoß der Grünen für ein generelles Tempolimit auf deutschen Autobahnen ist kürzlich im Bundestag gescheitert. In Deutschland wird es auf Autobahnen auch weiterhin kein generelles Tempolimit geben. Von Befürwortern eines generellen Tempolimits wird zuweilen das Argument vorgetragen, dass ein solches Limit die Zahl der Unfalltoten auf den Autobahnen reduzieren würde. Allerdings ist die durchschnittliche Zahl der Unfalltoten auf deutschen Autobahnen nicht höher als in Ländern mit Tempolimit. Wie die Infografik auf Basis von Daten des European Transport Safety Council (ETSC) zeigt, liegt die Bundesrepublik im Vergleich mit ausgewählten europäischen Ländern, zu denen Daten vorliegen, im unteren Mittefeld. Zu beachten ist, dass die statistische Messgröße der Toten pro Mrd. Fahrzeugkilometer nur eingeschränkt vergleichbar ist, weil die Berechnungsgrundlagen für die Fahrzeugkilometer von Land zu Land variieren.
Wie werden denn die Todesfälle in den jeweiligen Nationen gezählt? Überall gleich? Soweit ich weiß, ist in Deutschland nur ein Autobahn-Todesopfer, wenn die Person am Unfallort verstirbt. Findet das Ableben im Krankenhaus statt, wird diese Leiche nicht in der Statistik geführt. Was die Statistik sowieso komplett verfälscht.
Die Fahrzeugerneuerungsrate dürfte in Deutschland im Vergleich zum europäischen Ausland am höchsten sein. Das heisst in Deutschland wird öfter ein neues Auto mit neuester Sicherheitstechnik gekauft und gefahren. Das macht unseren Verkehr immer sicherer. Die Sicherheit von der Geschwindigkeit abhängig zu machen ist ein grosser Fehler, der nur unsere Freiheit einschränkt. Mittlerweile sind die Verkehrstoten von Ebikes und Fahrrädern rapide angestiegen. Es kommt aber niemand auf die Idee für Ebikes und Fahrräder ein Tempolimit vorzuschlagen. Fazit: Jede Geschwindigkeit kann zu hoch sein, wenn diese nicht angepasst ist. Autos fahren heute viel schneller als vor 30 Jahren aber die Verkehrstoten sind gleichzeitig zurückgegangen. Wo ist also der Zusammenhang der es sinnvoll erscheinen lässt ein Tempolimit für Autos auf Autobahnen einzuführen?
Beim betrachten dieser Statistik wird es sofort offensichtlich: Das Mittel zur Vermeidung von Unfalltoten ist der Linksverkehr.
Statistiken beruhen immer auf einer begrenzten Anzahl von Parametern. In diesem Fall müßte bei der Analyse der Unfalltoten auch die spezifische Verkehrsdichte berücksichtigt werden. Die durchschnittliche Anzahl von Personen pro Fahrzeug spielt genauso eine Rolle wie der durchschnittliche technische Zustand der Fahrzeuge bzw. deren Alter (bzgl. Sicherheitsausstattung). Andere spezifische Merkmale einzelner Länder lassen sich gar nicht messen und somit auch nicht berücksichtigen (klimatische Verhältnisse, etc.). Somit sind derartige Statistiken schwer zu interpretieren. Interessant ist bei der gezeigten Statistik, daß das Land Norwegen trotz niedrigster Höchstgeschwindigkeit die gleiche Anzahl an Unfalltoten hat wie Deutschland. Noch interessanter wird es, wenn man berücksichtigt, daß in Norwegen 5.5 Mio Einwohner auf 385.000 km2 leben... und in Deutschland 83 Mio auf 357.000 km2. Mein Fazit... früher... heute... und in Zukunft: Eine Geschwindigkeitsbegrenzung hat keinen nachweisbaren (positiven) Effekt auf die Anzahl der Unfalltoten. Darum sollte man auch keine einführen... heute nicht... und auch nicht in Zukunft. Danke!
Wenn alle die, die immer so vehement für ein Tempolimit sind mal rechts rüber fahren und auch da bleiben würden dann wäre schon viel gewonnen. Es zwingt sie ja schließlich niemand schnell zu fahren.
Ich bin generell für ein Tempolimit, obwohl ich gerne schnell fahre. Statistiken der Verkehrstoten zu befragen, ist für mich am Thema vorbei geschaut. Es geht dabei doch mehr um Umwelt, Entschleunigen, Schilderwald dezimieren, Lärmschutz und vielleicht weniger Verkehr. Vielleicht greifen dann viele auf die Bahn zurück. Wäre ein Schritt in diese Richtung nicht sehr fortschrittlich?
Laut den Zahlen von Kurt Brand sterben pro Jahr 238 Personen auf deutschen Autobahnen. Die Logik, die hier und in der Diskussion angeführt wird, ist ziemlich perfide. „Nur“ weil es in der Vergangenheit schon mehr Tote gab und aufgrund der Tatsache, dass das in Relation schon „irgendwie ganz gut“ ist, lässt den Schluss zu, dass man dort nicht regelnd eingreifen sollte?? Jede andere Technologie oder jede andere Verhaltensweise, die regelmäßig solche unverschuldeten Todeszahlen erzeugt, würde sofort verboten werden. E-Scooter sollen verboten oder eingeschränkt werden, weil die Benutzer sich selbst weh tun könnten, beim KFZ-Verkehr nimmt man viele Tote als statistische Größe wahr, nur weil wir uns über 100 Jahre daran gewohnt haben. Selbst wenn ein Tempolimit nur einen kleinen Beitrag dazu liefern würde, angesichts der großen Zahl an Personenschäden (ja, es gibt noch viel mehr Schwerverletzte) gibt es doch Im Alles-geregelt-Land Deutschland keinen vernünftigen Grund, hier nicht im Sinne der Allgemeinheit einzugreifen.
…..ein Tempolimit einzuführen ist bei uns ist genauso aussichtslos, wie in den USA das Waffenrecht zu limitieren...
Grundsätzlich kommt es bei derartigen Umfragen auf die Fragestellung an UND wie bereits ein ehemaliger Propagandachef sagte: "Ich glaube nur den Statistiken, die selbst gefälscht habe!" Ein Tempolimit bringt GARNICHTS. Nicht für die Umwelt, nicht für die Verkehrssicherheit, außer wiedermal mehr Bürokratie, Bevormundung und Strafzetteln (und somit mehr Geld in die Staatskasse).
Senior Data Scientist at Deutsche Telekom
4 JahreWenn ich mich recht an einen Artikel zu diesem Thema in einer deutschen Wochenzeitung vor einigen Wochen erinnere, weist die deutsche Todesfallstatistik auf Autobahnen ca. die Hälfte der Todesfälle bei Geschwindigkeiten aus, die höher als 120 km/h liegen. Da der Anteil der mit hohen Geschwindigkeiten Reisenden relativ gering ist, fallen in dieser Gruppe also überproportional viele der Todesfälle an. Ich würde mich über eine differenziertere statistische Betrachtung, die diesem Umstand Rechnung trägt, sehr freuen, haben Sie da was?