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Panorama USA

Nächster Hitzerekord – Über 54 Grad im „Tal des Todes“

„Die Austern wurden im Grunde gekocht“

56 Grad Celsius steht auf dem Thermometer im kalifornischen Death Valley. Die Hitzewelle in den USA ist so heftig, dass einige Meerestiere in den überhitzen Gewässern sterben. Ein Austernhändler sagt, „die Tiere seien im Grunde gekocht worden“.

Quelle: WELT

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Im Death Valley Nationalpark im Westen der USA wurden am Sonntag Temperaturen über 54 Grad gemessen. Und in Oregon erreichte ein Feuer im Fremont-Winema-Nationalwald eine Ausdehnung von 580 Quadratkilometern.

Aus dem Westen der USA werden neue Hitze-Höchstwerte gemeldet. Im Death Valley Nationalpark in der Mojave-Wüste zwischen den Bundesstaaten Kalifornien und Nevada wurden teilweise mehr als 54 Grad gemessen. Direkt auf dem Bürgersteig vor dem Besucherzentrum des für seine extrem hohem Temperaturen berüchtigten „Tal des Todes“ zeigte das Thermometer eines Rangers des Nationalparks am Sonntagnachmittag (Ortszeit) sogar mehr als 80 Grad an. Der Nationale Wetterdienst warnte, die Hitze könnte vor allem bei kleineren Kindern und Senioren zu gesundheitlichen Beschwerden führen.

Die Hitzewelle erstreckt sich bis in den Nordwesten der USA. Mehrere Waldbrände sind ausgebrochen. In Oregon erreichte ein Feuer im Fremont-Winema-Nationalwald am Sonntag eine Ausdehnung von 580 Quadratkilometern. Der Nationale Wetterdienst warnte vor einer weiteren Ausbreitung: „Das Bootleg-Feuer wird heute das Potenzial extremen Wachstums sehen“, twitterte er. Im Grenzgebiet zwischen Kalifornien und Nevada tobte ein Brand auf einer Fläche von 339 Quadratkilometern.

Kalifornierinnen und Kalifornier wurden gebeten, rasch ihren Stromverbrauch zu drosseln, nachdem der große Waldbrand im Süden von Oregon Hochspannungsleitungen zwischen den beiden Bundesstaaten beschädigt hatte, wodurch 4000 Megawatt Strom nicht mehr fließen konnten.

Das Feuer an der Grenze von Kalifornien und Nevada hatte am Samstag eine Autobahn überquert und bedrohte Gebäude. Anwohner wurden aufgefordert, ihr Vieh so schnell wie möglich in Sicherheit zu bringen. Im Süden Kaliforniens mussten wegen eines Buschfeuers zwei Indianerstämme ihre Siedlungen verlassen. Im Staat Washington wuchs sich ein Waldbrand auf 155 Quadratkilometer aus.

Fire tornado forms at Tennant Fire in the Klamath National Forest, in Macdoel, CA
Feuer im Klamath National Forest in Macdoel, Kalifornien
Quelle: via REUTERS

In Arizona kamen in Mohave County zwei Feuerwehrleute ums Leben. Sie sollten mit einem Flugzeug einen Waldbrand beobachten und stürzten ab, wie die Behörden dem Sender KPHO-TV mitteilten.

Indessen erreichten die Temperaturen im Tal des Todes am Samstag 53 Grad. Am Vortag waren es sogar 54 Grad gewesen, wie der nationale Wetterdienst mitteilte. Sollten die Daten bestätigt werden, wäre das die höchste auf der Erde gemessene Tagestemperatur seit mehr als 100 Jahren. Der Rekord stammt aus dem Juli 1913. Damals wurden im kalifornischen Wüstenort Furnace Creek 57 Grad erreicht.

47 Grad in Las Vegas

San Diego und Palm Springs brüteten am Samstag bei 49 Grad, in Las Vegas waren es 47. Der Wetterdienst warnte, die Hitze könne zu Gesundheitsschäden führen.

Bei den Waldbrände in Kalifornien war die Luft so trocken und heiß, dass ein Teil des von Flugzeugen abgeworfenen Löschwassers verdunstete, bevor es den Boden erreichte, wie Feuerwehrsprecherin Lisa Cox berichtete. Rauch und heiße Luft hätten eine gewaltige Pyrocumulus-Wolke gebildet, die ihre eigenen Blitzschläge hervorgebracht habe, sagte sie. Die Funken des Waldbrandes seien bis zu 1,6 Kilometer weit gestoben und hätten neue Feuer ausgelöst, die die Feuerwehr nicht mehr habe erreichen können. Der Wind treibe die Flammen in ausgedörrte Schluchten, wo das Feuer viel Nahrung finde und an Tempo zulegen könne.

AP/Reuters/mre/jr

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