EinfacherHerbstanfang. Jetzt kommt die Jahreszeit, in der Nebel aufsteigen. Wenn in den Havelländischen Auenwäldern und Flußmäandern Wasser und Erde wärmer sind als die lausigkalte Morgenluft, dann steigen sie stimmungsvoll hoch, und wenn man Glück hat, wenn es tagsüber warm genug wird, dann schafft es die Sonne, reißt sie auf und die Sicht wird herrlich herbstlich klar. Im Moment beherrschen leider andere schlimme Bilder das Land. Eine Natur, die uns buchstäblich über den Kopf wächst, wir versinken in ihren Wassern und verschütten im Geröll. Und das, nachdem wir lange Zeit ihr auf den Kopf gestiegen waren. Immer noch, ja ach und wehe, immer noch wollen wir sie untertan. Man möchte rütteln, rufen: Menschmeyer, habe mehr Klarheit und mehr Rückgrat du Mensch, angesichts dieser Bilder. Statt (mal wieder) den Schwächsten, den Schutzsuchenden die Schuld an der ganzen Misere aufzuladen und mit haßerfülltem Geraune und Gefeixe die eigenen Hausaufgaben zu verplempern, könnten wir mal ehrlicher mit uns sein: die sogenannten Fremden, nein, sie nicht, wir selbst sind uns fremd geworden, sind ausgewandert aus der Natur, die unsere Heimat seit ewigen Zeiten mal war. Ja hallo, wir wünschen uns eine herrliche herbstliche Jahreszeit, eine, in der wir uns Geschichten erzählen, die einfach so verbinden - uns mit den Schutzsuchenden und mit der Natur. Es gibt sie. Ja! Die wunderschönen einfachen Dinge, die ganz schlichten Zusammenhänge. Was uns in letzter Zeit bewegt: wir bemerken eine Veränderung bei unseren Gästen. Denn sie gehören zu denen, die der Gegenwart mit Aufmerksamkeit und Verantwortung begegnen. Den einfachen, mitunter auch unbequemen, aber klaren und schönen Wahrheiten sind sie zugewandt. Bei ihnen bemerken wir eine zunehmende Freude und Begeisterung gerade für die schlichten, ganz reduzierten Menügänge, in denen ein, zwei Aromen von der Natur berichten. Oder von einer natürlichen Verwandlung. Unsere Gäste scheinen mehr und mehr der dicken, fetten, sahnigen Mahlzeiten überdrüssig, dieser bisherigen Esskultur, die mit Butterschäumen und tausend Zutaten noch lange danach im Magen herumkollert. Wir erleben es jeden Abend und Jinok ist ganz erfüllt von den herzlichen Reaktionen. Gäste sprechen von menschlicher Wärme und Herzlichkeit und solchen Dingen, ähnlich wie oben die wärmende Sonne, die den herbstlichen Nebel wegreißt. Jemand meinte gerührt, hier erfahre er mehr ein Tasting als ein Essen. Eine Gästin meinte, dafür müsse sie jetzt erstmal eine neue Schublade in ihrem Kopf einrichten. Nun, wir wollen nachfolgend ein paar dieser einfachen Gänge vorstellen. Wer wenig Zeit hat, kann herunterscrollen, dort steht der Termin für den nächsten Workshop, auch der Anmelde-Button und ganz am Schluß, klaro, der Button für die Abendreservierung.
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