Die Zollbehörden haben im Rostocker Hafen einem aus Russland kommenden Frachter die Weiterfahrt verboten. Grund dafür sei die Ladung des Schiffes, teilte das Rostocker Hafen- und Seemannsamt mit. "Aufgrund an Bord befindlicher, durch die EU sanktionierter Güter hat das Schiff vom Zoll eine Festhalteverfügung erhalten." Das Verlassen des Hafens sei somit untersagt.

Nach einem Bericht der Ostsee-Zeitung war das Schiff auf dem Weg in die USA. An Bord soll sich demnach unter anderem Birkenholz und angereichertes Uran für US-Atomkraftwerke befinden. Der Gesamtwert der Fracht beläuft sich den Angaben zufolge auf rund 40 Millionen Euro.

Zoll prüft Ladung auf Verstoß gegen Russland-Sanktionen

Das zuständige Hauptzollamt Stralsund teilte mit, dass die Schiffsladung, wie alle in die EU verbrachten Waren, der zollamtlichen Überwachung unterliegen. In diesem Rahmen werde insbesondere die Einhaltung der Beschränkungen des Außenwirtschaftsverkehrs, darunter auch die Sanktionen gegenüber Russland, geprüft. Im konkreten Fall dauerten die Ermittlungen noch an. Details zur Ladung nannte die Behörde nicht.

Der unter der Flagge der Marshall Islands fahrende, 193 Meter lange Frachter lief nach Behördenangaben Anfang März wegen technischer Probleme am Propeller zur Reparatur in den Rostocker Hafen ein. Der Schaden sei vermutlich durch eine Eisfahrt verursacht worden. Das Schiff gehört zur Flotte eine Reederei mit Niederlassungen in Kanada, den USA, Russland und der Ukraine.