Bundesliga

Hütter: Die "schwierigste Situation" seiner Karriere

Gladbachs Trainer spürt das Vertrauen des Vereins

Hütter: Die "schwierigste Situation" seiner Karriere

Adi Hütter steht mit Mönchengladbach gegen Union Berlin unter Zugzwang,

Adi Hütter steht mit Mönchengladbach gegen Union Berlin unter Zugzwang, imago images/Kirchner-Media

An Erfahrung mangelt es Adi Hütter ganz gewiss nicht. Über ein Jahrzehnt lang arbeitet der Österreicher jetzt im Trainerjob, er hat schon einige komplizierte Momente auf seinen früheren Stationen erlebt, doch die aktuelle Phase bei Borussia Mönchengladbach stellt selbst für ihn noch einmal eine neue Herausforderung dar. "Das ist gerade die schwierigste Situation in meiner 13-jährigen Tätigkeit", erklärte Hütter auf der Pressekonferenz.

Das blamable 0:3 im DFB-Pokal bei Hannover 96 nach einem desolaten Auftreten der Mannschaft hat die Lage im Borussia-Park nochmals verschärft. Eine Menge Kritik prasselt gerade auf alle Beteiligten ein. Im Zentrum steht vor allem der Trainer.

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Absolut souverän ging Hütter am Freitag mit dem Thema um. Für ihn sei es "ein ganz normaler Prozess, dass in so einer Situation auch der Trainer infrage gestellt wird", erklärte der 51-Jährige. "Dass Kritik da ist, auch was meine Person betrifft, ist nichts Neues und auch ein ganz normaler Vorgang", sagte weiter Hütter und betonte: "Ich spüre sehr viel Vertrauen innerhalb des Vereins, von den handelnden Personen, von den Verantwortlichen. Das zählt für mich. Das tut mir auch sehr gut. Aber wir wissen alle, dass wir aus dieser Situation schnellstmöglich rauskommen müssen."

Wir müssen uns aus dieser Situation auch herauskämpfen und es nicht nur spielerisch lösen.

Adi Hütter

Wie die Lösungen auf die vielen sportlichen Probleme aussehen sollen, auch darüber sprach der Trainer, der sich "nicht annähernd ratlos" fühle. Er wolle aus der Mannschaft "keine Kämpfertruppe machen", aber die Basics des Fußballspielens sollen wieder deutlicher zum Vorschein kommen. "Diesen Fight anzunehmen, das ist das Wichtigste" forderte Hütter. "Wir müssen uns aus dieser Situation auch herauskämpfen und es nicht nur spielerisch lösen."

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Rätsel Gladbach: Quo vadis, Adi Hütter? (mit Alex Schlüter)

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Eine etwas tiefere Grundausrichtung

Auf dem Platz könnte ein Ansatz sein, dass die Mannschaft nicht mehr so weit vorne attackiert. Eine etwas tiefere Grundausrichtung, um wieder mehr Stabilität zu erzielen, spielt in Hütters Überlegungen offenbar eine Rolle, um die Defensive weniger anfällig zu machen. Aber auch im Offensivspiel hakt es seit längerem gewaltig. Da ruhen viele Hoffnungen auf Jonas Hofmann, dessen Rückkehr sich nach der Knie-OP abzeichnet. Der Nationalspieler bringt Spielstärke und Finesse ein, ist eine idealer Verbindungsspieler zwischen Mittelfeld und Angriff. Und Hofmann ist auch selbst torgefährlich, mit sieben Treffern sogar immer noch Borussias bester Schütze.

Hoffnungsschimmer Hofmann

"Ob er von Beginn an spielt oder erst später ins Spiel kommt, das entscheiden wir noch", sagte Hütter. Man müsse berücksichtigen, dass Hofmann lange raus war, "aber er ist ein Hoffnungsschimmer."

Beyer und Kramer fallen weiter aus

Jordan Beyer fällt mit einer Muskelverletzung aus. Und auch Christoph Kramer steht nach seiner Erkrankung für das Union-Spiel noch nicht zur Verfügung. Denis Zakaria, in Hannover nach der Verletzungspause schon eingewechselt, bietet sich als Startelf-Option an.

Schwieriges Thema Zakaria

Der Schweizer (Vertrag läuft aus) könnte Gladbach im Winter noch verlassen. Ein schwieriges Thema für die Borussen. Einerseits benötigt der Klub Einnahmen. Auf der anderen Seite wäre ein Abschied Zakarias in der sportlich schwierigen Situation ein großer Verlust. "Sollte ein Angebot reinkommen, über das man nachdenken muss, werden wir uns auch zusammensetzen. Rein sportlich wäre es nicht gut, wenn wir Denis Zakaria verlieren würden", sagte Hütter.

Jan Lustig