Wetter- und Klimalexikon

Das Wetter- und Klimalexikon des DWD erläutert die wichtigsten meteorologischen und klimatologischen Begriffe und wird ständig ausgebaut.

Geostrophischer Wind

Geostrophischer Wind (Quelle DWD)

Der geostrophische ( griechisch: geo = Erde und strephein = drehen) Wind ist eine Luftströmung, die sich einstellt, wenn sich die Druckgradientkraft (Fp) und die Corioliskraft (Fc) ausbalancieren, d.h. sich ein Gleichgewicht zwischen den beiden Kräften eingestellt hat. Dieser idealisierte, in der Natur nicht vorkommende Wind weht parallel zu geradlinigen Isobaren, wobei auf der Nordhalbkugel der tiefe Luftdruck in Strömungsrichtung links und der hohe rechts liegt (Südhalbkugel: umgekehrte Lage der Druckzentren).

Ein im Anfangszustand ruhendes Luftpaket wird dabei in einem vorhandenen (horizontalen) Druckfeld aufgrund der Druckgradientkraft (Fp) vom hohen zum tiefen Druck bewegt (zumeist beeinflusst durch sog. ageostrophische Windkomponenten, siehe "Weitere Informationen").

Betrachtet man die Bewegungen und wirkenden Kräfte in einem mit der Erde rotierenden (erdfesten) Koordinatensystem, sieht man folgendes: Bereits mit der beginnenden Verlagerung wird das Luftpaket aufgrund der ablenkenden Kraft der Erdrotation (Fc) auf der Nordhalbkugel nach rechts (siehe Bild), auf der Südhalbkugel nach links abgelenkt (immer in Bewegungsrichtung gesehen).

Mit zunehmender Windgeschwindigkeit erhöht sich auch die Ablenkung durch die Corioliskraft (Fc), und zwar so lange, bis diese Kraft dem Betrage nach gleich der Druckgradientkraft (Fp) und dieser entgegengesetzt gerichtet ist.

Siehe hierzu: