Schienenverkehr

Züge der Breisgau-S-Bahn sollen pünktlicher werden

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Eine S-Bahn der Deutschen-Bahn fährt Richtung Stuttgart. (Bild: © picture alliance/Tom Weller/dpa)

Der Zugverkehr auf der Breisgau-S-Bahn soll stabiler und pünktlicher werden. In der nächsten Ausbaustufe der Breisgau-S-Bahn soll im Ballungsraum Freiburg ein 15-Minuten-Takt geplant werden.

In der ersten Ausbaustufe der Breisgau-S-Bahn 2020 konnten aufgrund eines begrenzten Infrastrukturausbaus nicht alle Wünsche vollständig erfüllt werden. Die damals unklaren Finanzierungsmöglichkeiten und der hohe Zeitdruck erforderten eine Fokussierung des Ausbaus auf die Extern: Elektrifizierungen (Öffnet in neuem Fenster). Die Erwartungen waren trotzdem immens und konnten bisher nicht voll erfüllt werden. Immer wieder gab es Klagen über Zugausfälle und Verspätungen.

Fahrzeugsituation weiter angespannt

Derzeit fahren viele Züge im Netz 9a (Breisgau Ost-West) nicht mit der vorhergesehenen Kapazität. Aufgrund fehlender Fahrzeugen hat Extern: DB Regio (Öffnet in neuem Fenster) ein Ersatzprogramm entwickelt, um den Fahrgästen dennoch einen möglichst planbaren und zuverlässigen Verkehr anzubieten.

Die Fahrzeuge sind vor allem deshalb nur eingeschränkt verfügbar, weil für einige Fahrzeuge Ersatzteile fehlen, die nur schwer zu beschaffen sind. Gleichzeitig müssen die Radsätze der S-Bahn-Fahrzeuge früher getauscht werden als ursprünglich von der Industrie zugesagt. In der Werkstatt in Freiburg wird intensiv daran gearbeitet, die Fahrzeugverfügbarkeit zu verbessern und langfristig mehr Stabilität zu bieten. Allerdings kämpfen derzeit viele Instandhaltungswerke deutschlandweit mit ähnlichen Problemen: mangelnde Verfügbarkeit von Ersatzteilen und Personalmangel bei gleichzeitig hoher Nachfrage. Auf betrieblicher Seite federt DB Regio die verringerte Kapazität des Ersatzprogramms durch Zusatzbusse ab Himmelreich (07.13 Uhr) und Ihringen (07.25 Uhr) in der morgendlichen Hauptverkehrszeit seit Schuljahresanfang ab.

Live-Daten für eine bessere Kommunikation

Das Verkehrsministerium, die betroffenen Landkreise und Kommunen sowie die DB Regio haben sich in einer Zukunftskommission mit zahlreichen kurzfristigen Verbesserungen und einem mittelfristigen Infrastrukturausbau befasst. Die Zukunftskommission legt ihr Augenmerk vor allem auf die transparente und aktuelle Information der Fahrgäste bezüglich Zugausfällen und -verspätungen. Dies wird unterstützt durch eine Funktion der vom Land Baden-Württemberg betriebenen elektronischen Fahrplanauskunft, die die aktuellen Zugpositionen mit Verspätungsinformationen auf einer interaktiven Karte grafisch darstellt. Die Fahrgäste erreichen diese Funktion auf der Extern: bwegt-Webseite (Öffnet in neuem Fenster) durch Aktivieren der Auswahlfunktion „Fahrzeugpositionen“ im Menü „Auf der Karte anzeigen“. Diese Informationen sollen künftig erweitert werden. Aktuell laufen Abstimmungen zwischen dem Verkehrsministerium, der Extern: Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg (NVBW) (Öffnet in neuem Fenster) und den beteiligten Verkehrsunternehmen DB Regio und der Extern: Südwestdeutschen Landesverkehrs-GmbH (SWEG) (Öffnet in neuem Fenster), um auch Auslastungsinformationen zu den Zugfahrten anzeigen zu können.

Infrastruktur wird weiter ausgebaut

Um die Betriebsqualität am Kaiserstuhl sukzessive zu verbessern, wurden diverse Maßnahmen entwickelt, wie zum Beispiel in den Bahnhöfen Riegel, Nimburg und Eichstetten, aber auch bei der Leit- und Sicherungstechnik, zusammen in einem grob geschätzten Rahmen von rund zehn Millionen Euro. Verkehrsminister Winfried Hermann sagte: „In eng getakteten Fahrplänen zählt jede Sekunde. Selbst wenn der Beitrag der einzelnen Maßnahme gering wirkt, werden sich alle in Summe spürbar positiv auf die Pünktlichkeit auswirken. Das Land steht bereit, diese Maßnahmen durch das Landesgemeindefinanzierungsgesetz zu fördern. Jetzt liegt es an den Landkreisen, die Planungen voranzutreiben.“ Darüber hinaus streben alle Beteiligten an, mit der Extern: Reaktivierung (Öffnet in neuem Fenster) und dem Ausbau der Strecke von Freiburg über Breisach nach Colmar den nächsten großen Schritt zum Angebotsausbau vorzubereiten. Hierzu ist die Grundlagenermittlung und erste Teile der Vorplanung abgeschlossen und nun gilt es gemeinsam mit der französischen Seite die nächste Planungsphase anzustoßen.

Entwicklung für die nächste Ausbaustufe der Breisgau-S-Bahn wird angegangen

Ein weiteres Ziel der Kommission ist es, den zukünftigen Ausbau der Infrastruktur vorzubereiten. Die Landesregierung sieht für die Zukunft in Ballungsräumen einen 15-Minuten-Takt vor. Auf Basis der heutigen Nachfrage und eines Potenzialgutachtens der NVBW wurden die Grenzen des Ballungsraumes in der Zukunftskommission vereinbart. Auf den Streckenabschnitten zwischen Freiburg und Gottenheim, Bad Krozingen, Kirchzarten sowie Riegel-Malterdingen wird jeweils in allen Ausbauprojekten ein 15-Minuten-Takt vorgesehen. „Damit werden weitere Verbesserungen für die Menschen greifbar. Aber auch der ländliche Raum wird davon profitieren. Außerhalb des Ballungsraumes soll die Breisgau-S-Bahn in Zukunft durchgängig halbstündlich fahren“, so Minister Hermann.

Weitere Stimmen der Partner der Zukunftskommission

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