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Obi, Hornbach und Co. mit deutlicher Silvester-Ansage – Böller-Fans müssen jetzt stark sein

Obi, Hornbach und weitere Baumärkte sind in den Böller-Boykott getreten. Der Tierschutz feiert es. Andere betrachten es als „scheinheilig“.

Obi
© IMAGO / localpic

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Obi, Hornbach und Co. zeigen klare Kante. Während die Kunden sich hier früher vor dem Silvester-Fest mit Feuerwerk eindecken konnten, verzichten die Baumärkte in diesem Jahr auf den Verkauf von Böllern, Batterien und Raketen. Und das obwohl viele Deutsche nach dem Verkaufsverbot der vergangenen beiden Jahren wohl einiges nachzuholen haben.

Doch Hornbach, Obi und Co. verzichten ganz bewusst auf den Umsatz. Die Baumärkte haben dabei eine klare Botschaft.

Obi, Hornbach und Co. boykottieren Feuerwerk

„Wir haben uns schon 2019, insbesondere aus Gründen des Tier- und Umweltschutzes, dafür entschieden, ab 2020 kein Feuerwerk mehr anzubieten“, teilte etwa Hornbach auf seiner Webseite mit. Der Baumarkt habe demnach auf zahlreiche Anregungen von Kunden, Tierschutzvereinen und Umweltverbänden reagiert. Ähnlich bergründete es Obi. „Aus Gründen der Nachhaltigkeit“ biete der Baumarkt keine Böller an, heißt es in der „Bild“. Demnach könne nur noch in nicht zentral gesteuerten Filialen Feuerwerk verkauft werden.

Genauso verhält es sich bei Globus, Toom und Bauhaus, die ebenfalls in den Böller-Streik gegangen sind, wie die Tierschutzorganisation „Peta“ berichtet. Der Verein hatte Ende 2021 neben den Baumärkten weitere 19 Unternehmen gebeten, auf das Feuerwerks-Geschäft zu verzichten. Bei einigen Unternehmen sollte das offenbar seine Wirkung erzielen.

Feuerwerks-Händler kritisiert Obi, Hornbach und Co.: „Scheinheilig“

„Baumärkte waren im Feuerwerksverkauf auch vor Corona nicht sonderlich stark“, gibt Richard Eickel in diesem Zusammenhang im Gespräch mit dem „Weser-Kurier“ zu Bedenken. Der Chef des Bremerhavener Feuerwerkshändlers Comet hält die Argumentation der Baumärkte mit Tierwohl und Umweltschutz deshalb für „scheinheilig“. Der wichtigste Vertriebskanal zwischen den Feiertagen seien ohnehin Supermärkte und Discounter. Von denen verzichtet kaum einer auf das lukrative Geschäft.


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„Ich stelle mich gerne der Diskussion über die Umwelt. Aber man sollte nicht etwas verbieten, was eine lange Tradition hat und den Menschen Freude bereitet“, findet Eickel. Aus seiner Sicht sei das Feuerwerk aus Umweltschutzgründen vertretbar, weil die Feinstaubbelastung aus der Silvesternacht weniger als ein Prozent der gesamten Jahresmenge in Deutschland betrage. Auf den Tierschutz und zahlreiche Unfälle, die jedes Jahr zu einer Überlastung der Notaufnahmen führen, ging er allerdings nicht ein.