30. April 2021

„Niemals“ von Bruno Duhamel

Eine Comic-Komödie im Schatten des Klimawandels

Lesezeit: 1 min.

Den 1975 im französischen Mont-Saint-Aignan geborenen Comic-Künstler Bruno Duhamel kennt man für Werke wie die fantastische Abenteuerserie „Schritte ins Licht“ und die Zeitreise-Science-Fiction-Serie „Die Zeitbrigade“. Beim Berliner Avant-Verlag ist nun sein Einzelalbum „Niemals“ erschienen, eine ebenso zeitgeistige wie schwarzhumorige Comic-Komödie im Schatten des Klimawandels.

Die alte, blinde Witwe Madeleine wohnt alleine mit ihrem dicken Kater Balthazar in einem Haus direkt an der Steilklippe über dem Meer. Das Terrain droht allerdings, dem Klimawandel, der Erosion der Küste und einem schweren Sturm zum Opfer zu fallen – Madeleines Garten bröckelt bereits Stück für Stück in den Ozean. Der Bürgermeister will Madeleine deshalb unbedingt in eine Seniorenresidenz verfrachten, doch die alte Dame, die ein Stück weit in ihrer eigenen Welt lebt, erkennt die Gefahr nicht und ist sogar zum erbitterten Widerstand bereit. Sie will ihr Haus niemals verlassen …

Nicht nur wegen direkter Referenzen wie dem Fischverkäufer oder thematischer Parallelen wie der unbeugsamen Küstenbewohnerin, sondern auch wegen des geografischen Settings an der französischen Atlantikküste weckt diese charmant inszenierte Bildergeschichte Erinnerungen an „Asterix“. Mehr noch aber ist Bruno Duhamels „Niemals“ ein geistiger Verwandter der Comic-Erfolgsserie „Die alten Knacker“, was den Spirit, den Ton und den Humor angeht. Wer „Die alten Knacker“ mag, wird mit „Niemals“ genauso seinen Spaß haben. So weit man eben angesichts des Klimawandels lachen kann.

Bruno Duhamel: Niemals • Avant-Verlag, Berlin 2021 • 64 Seiten • Hardcover: 20 Euro

 

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