Contes radikale Maßnahmen Steht Italien vor der Trendwende?
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Am 8. März gab Giuseppe Conte ein bemerkenswertes Interview. In der Nacht zuvor hatte er die Lombardei und benachbarte Regionen absperren lassen, eine rote Zone mit mehr als 16 Millionen Einwohnern. Nun sprach er davon, welche Lektüre ihn gerade inspiriere. "In diesen Tagen habe ich an Churchill gedacht", sagte er, "dies ist unsere dunkelste Stunde."
Seit bald zwei Jahren ist Conte, parteilos, Ministerpräsident von Italien. Seine Karriere ist eine der erstaunlichsten, die es zurzeit in der europäischen Politik zu betrachten gibt. Es ist noch nicht lange her, da war der 55-Jährige so gut wie unbekannt. Er war Anwalt für Zivilrecht in Rom, Juraprofessor und schrieb Bücher über das Vertragsrecht, für die sich nur Fachleute interessierten.
In der Politik ist er, wie Angela Merkel, Seiteneinsteiger. Und wie die Kanzlerin wurde Conte anfangs unterschätzt und belächelt. Manchmal wirkte es, als wäre er bei ihr in die Schule gegangen, so ungerührt steckte er die Seitenhiebe, den Spott, die verdeckten Attacken seiner politischen Freunde und Gegner weg. Dass er sich überhaupt so lange an der Macht halten könnte, hätten im Land der permanenten Regierungswechsel nur wenige erwartet.
Aber kann Conte auch Churchill? In seinen Kriegsreden hatte der britische Premier 1940 "Blut, Schweiß und Tränen" versprochen: "Wenn wir scheitern, versinkt die ganze Welt, einschließlich der Vereinigten Staaten, und alles, was wir kennen und schätzen, im Abgrund." 80 Jahre nach der Churchill-Rede hat Conte einen anderen berühmten Satz hinzugefügt: "Wir schaffen das", sagte er - wie einst Merkel in der Flüchtlingskrise.
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