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Im Jubiläum vereint: Abrafaxe und Digedags.

© Promo

Deutsch-deutsche Erfolgsgeschichte: Digedags und Abrafaxe feiern vereintes Jubiläum

Die 1955 in der DDR gestartete Comiczeitschrift „Mosaik“ begeht derzeit ein bemerkenswertes Jubiläum.

Sie sind die wohl außergewöhnlichsten Comic-Helden aus Deutschland. Derzeit liegt ihr aktuelles Heft an den Kiosken – eine ganz besondere Jubiläumsausgabe. Offiziell trägt das neue „Mosaik“ mit den jüngsten Abenteuern der Abrafaxe die Nummer 521, doch wenn man alle Hefte zusammenrechnet, die seit Ende 1955 ohne jede Unterbrechung  herausgekommen sind, dann summiert sich die Zahl auf beachtliche 750.

Das erklärt sich dadurch, dass insgesamt 229 Hefte mit den ursprünglichen „Mosaik"-Helden, den Digedags, veröffentlicht wurden sowie 521 Ausgaben mit ihren Nachfolgern, den Abrafaxen.

Wie bemerkenswert dieses Jubiläum ist, verdeutlicht ein Blick in die geradezu wundersame Veröffentlichungsgeschichte der Digedags und der Abrafaxe.

Wundersame Veröffentlichungsgeschichte

Das erste Wunder steht bereits ganz am Anfang ihres „Mosaik“-Magazins, denn das Heft unter der künstlerischen Leitung von Hannes Hegen startete 1955 in der DDR ohne jede offizielle Lizenz nur aufgrund der Eigeninitiative der Verlagsleitung. Doch „Mosaik“ hatte mit den Digedags sofort derart großen Erfolg, dass die nötigen Genehmigungen nachträglich eingeholt werden konnten.

Wunder Nummer 2 ereignete sich 1975, als das „Mosaik“ den Ausstieg von Hegen verkraften musste, der im Vertragspoker mit dem Verlag den Kürzeren gezogen hatte. Doch Hegens langjährigen Mitarbeitern gelang es unter Führung von Szenarist Lothar Dräger und Chefzeichnerin Lona Rietschel, das Magazin mit den neuen Abrafaxen erfolgreich weiterzuführen – entgegen allen Erwartungen.

Das Titelbild des aktuellen "Mosaik"-Heftes.
Das Titelbild des aktuellen "Mosaik"-Heftes.

© Mosaik Steinchen für Steinchen

Das galt auch bei der vielleicht größten Hürde, die die Abrafaxe nehmen mussten: der Wendezeit ab 1989. Doch das „Mosaik“ konnte aus der von der Treuhand verfügten Abwicklung des Verlages „Junge Welt“ herausgelöst werden. Zudem fanden die Abrafaxe einen eigenen Verlag, in dem ihr „Mosaik“ bis heute erscheint.

Inzwischen haben sie nach Verkaufsauflage sogar ihren zunächst übermächtigen Konkurrenten auf dem gesamtdeutschen Comic-Markt, das Magazin „Micky Maus“, eingeholt.

Und jetzt wird das 750-Hefte-Jubiläum sogar ganz offiziell gemeinsam mit dem Tessloff-Verlag begangen, der die Rechte an den Digedags hält und die Zustimmung gab für ein großes Jubiläumsposter im neuen Heft, das alle 750 „Mosaik“-Titelbilder seit 1955 zeigt.

Ob sich hier vielleicht ein neues Wunder abzeichnet, nämlich die Rückkehr der Digedags mit ganz neuen Abenteuern?

Mosaik 521: Der letzte Erbe, Mosaik Steinchen für Steinchen, 52 S., 3,40 €

Martin Jurgeit

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