Unterhaltung

Wegen Nähe zu Putin Staatsoper trennt sich von Anna Netrebko

Singt so nicht mehr an der Bayerischen Staatsoper: Anna Netrebko.

Singt so nicht mehr an der Bayerischen Staatsoper: Anna Netrebko.

(Foto: imago images/CTK Photo)

Die Bayerische Staatsoper annulliert das Engagement der russischen Opernsängerin Anna Netrebko. Grund ist ihre fehlende Distanzierung von der Politik Putins und dessen Angriff auf die Ukraine. Ähnlich erging es zuvor schon Dirigent Gergijew.

Die russische Opernsängerin Anna Netrebko wird nicht mehr an der Bayerischen Staatsoper auftreten. Ihr Engagement werde annulliert, bestätigt Serge Dorny. Diesen Schritt erklärt der Leiter des Hauses mit einer nicht ausreichenden Distanzierung der Sängerin vom Angriffskrieg Russlands. Sie sei "keine politische Person", hatte Netrebko zuvor bei Instagram geschrieben.

"Aufgrund des schrecklichen Angriffskrieges Russlands auf die Ukraine und einer fehlenden ausreichenden Distanzierung von Valery Gergijew und Anna Netrebko wird die Bayerische Staatsoper die bestehenden Engagements annullieren", heißt es in einem Tweet Dornys vom 1. März. Für die Staatsoper seien "der Respekt voreinander und der Dialog miteinander absolut essenziell für ein friedvolles und humanitäres Zusammenleben".

Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter hatte zuvor bereits Valery Gergijew als Chefdirigenten der Münchner Philharmoniker entlassen. Es werde "ab sofort keine weiteren Konzerte (...) unter seiner Leitung geben", hatte Reiter bestätigt. Gergijew war der Aufforderung nicht nachgekommen, "sich eindeutig und unmissverständlich von dem brutalen Angriffskrieg zu distanzieren, den Putin gegen die Ukraine und nun insbesondere auch gegen unsere Partnerstadt Kiew führt".

Wiederholt in der Kritik

In der Vergangenheit stand Netrebko mehrfach aufgrund ihrer Nähe zum russischen Präsidenten Wladimir Putin in der Kritik. In einem Statement auf Instagram hatte sie unter anderem geschrieben: "Ich möchte, dass dieser Krieg aufhört und Menschen in Frieden leben können." Sie habe auch viele Freunde in der Ukraine und "der Schmerz und das Leid (...) brechen mir das Herz."

Gleichzeitig hatte Netrebko jedoch betont: "Ich möchte allerdings anführen, dass es nicht richtig ist, Künstler oder irgendeine öffentliche Person zu zwingen, ihre politischen Ansichten öffentlich zu machen und ihr Vaterland zu beschimpfen." Wie viele ihrer Kolleginnen und Kollegen sei die 50-Jährige "keine politische Person".

Neues Statement nachgereicht

Erst jetzt - also nach Bekanntgabe der Auflösung ihres Engagements - meldet sich Anna Netrebko mit anderen Worten erneut bei Instagram. Dort heißt es nun: "Wie gesagt, ich bin gegen diesen sinnlosen Angriffskrieg und fordere Russland auf, diesen Krieg sofort zu beenden, um uns alle zu retten. Wir brauchen jetzt Frieden." Ein Schritt, der womöglich zu spät kommt. Inzwischen hat sie ihr Konto außerdem auf Privatmodus umgestellt.

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"Als Kulturinstitution ist für uns der Respekt füreinander, Integrität zueinander und Dialog untereinander absolut essenziell. Nur so kann Frieden und Humanität gewährleistet werden", heißt es unterdessen auf der Webseite der Bayerischen Staatsoper.

Das anstehende 4. Akademiekonzert am 7. und 8. März werde daher unter dem Motto "Plädoyer für den Frieden" stattfinden. Das Programm sei "gleichermaßen Appell gegen jede Art militärischer Auseinandersetzung sowie eine Aufforderung, uns die Hoffnung zu bewahren, dass die Menschheit zu einem friedlichen Miteinander gelangt".

Quelle: ntv.de, nan/spot

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